Ein alter Schulfreund hat ein mir vor ein paar Tagen von einem Problem erzählt, von dem ich nicht geglaubt hätte, dass es überhaupt existieren kann, und zu dem mir eigentlich nur "WTF???" einfällt.

Ich würde gerne wissen, ob ihr das als normal empfindet:

Mein Schulfreund war in Studium und Beruf ziemlich erfolgreich, genauso wie seine Frau. Durch seine Selbstständigkeit und ihren Beruf als Ärztin haben sie ein Brutto-Familieneinkommen von über EUR 12.000. Beide arbeiten Vollzeit mit erheblichen Überstunden (wie gesagt, er ist selbstständig). Sie haben zwei kleine Kinder von 4 und 2 Jahren.

Ich persönlich würde mir das Leben in dieser Situation halbwegs angenehm machen. :-) Ich würde mir eine Putzfrau anstellen, damit ich diese leidige Hausarbeit nicht mehr machen muss, ein Au-Pair, das uns bei der Kindererziehung ein bisschen entlastet etc.

Mein alter Bekannter sagt aber, dass das alles nicht drin ist. Nicht aus finanziellen Gründen - das Geld stapelt sich nutzlos auf dem Konto - sondern weil seine Frau angeblich davon besessen ist, alles selber zu machen. Sie empfindet eine Putzfrau anscheinend als persönliches Versagen, weil man doch alles selber schaffen muss, oder auch als Faulheit, keine Ahnung. Entsprechend gestresst und belastet sei das Familienleben - selber machen heißt für sie nicht, alles wirklich selber zu machen, sondern auch meinen Bekannten extrem einzuspannen. Das Familienleben am Wochenende bestehe nur aus Hausarbeit, und die Situation sei schon so angespannt, dass die beiden ernsthaft über Trennung nachdenken... angesichts eines Problems, das in meinen Augen gar nicht existiert.

Ist das normal?? Könnt ihr das verstehen? Ist es moralisch verwerflich, langweilige/nervige Hausarbeitstätigkeiten auszulagern? Was würdet ihr mit EUR 12.000 brutto und zwei kleinen Kindern machen?