Gehälter in den USA sind nur in Maßen vergleichbar.
Grundsätzlich kann an dort in vielen Berufen weitaus mehr verdienen, ja. Und wer es darauf anlegt, hat auch bedeutend mehr Netto vom Brutto. Um jedoch einen vergleichbaren Lebensstandard bzw. -schutz in wie in DE zu haben, kommen signifikant höhere Kosten auf einen zu.
Zu allererst natürlich die Kranken- und Pflegevorsorge. Auch andere Versicherungen sind typischerweise teurer und/oder haben signifikante "Deductibles", in etwa Selbstbehalt. Daher sollte man auch gleich einen ganzen Haufen Geld liquide verfügbar halten, es werden mindestens 6 Monate der üblichen Ausgaben zum Lebensunterhalt als "eiserne Reserve" angeraten.
Dazu kommt eine rein private Altersvorsorge, die zwar steuerlich begünstigt ist, aber auch den Wirren des Marktes unterliegt. So haben sowohl die Finanzkrise 2009 wie auch die jetzt schon die Coronakrise unzählige Ruhestandsfonds vernichtet.
Gleichzeitig sind die Durchschnittsmieten selbst in 1b-Städten wie Boston schon weit über $2400 für ein mittleres Apartment, und für die Topstädte an den Küsten ist es nochmal deutlich mehr.
Der Amerikaner muß auch oft erstmal für Zehntausende sein Studium abzahlen, da hat man als Deutscher natürlich einen Vorteil. Gründet man dort aber eine Familie, dann gehen auch gleich wieder zehntausende Dollar drauf für "standesgemäße" Privatschulen und Collegefund.
Um es kurz zu sagen - In de USA gibt es einen merklich höheren Verdienst, aber es sind auch hohe Ausgaben oder hohes Risiko nötig. Das ist einer der Gründe, warum so mancher nach einiger Zeit wieder zurückkehrt, drüben ein paar Jahre den Reibach gemacht, dann wieder ins beschauliche Europa zur Familiengründung.
Wobei die €60.000 p.a. in Deutschland wohl auch etwas niedrig angesetzt sind, das verdient man vielleicht im öffentlichen Dienst, aber in der freien Wirtschaft kriegt man vergleichsweise einfach mehr.