Vorweg, ich spreche hier über einen Bachelorstudiengang Geschichte, ausdrücklich nicht Lehramt Geschichte, Lehramtsstudiengänge sind anders strukturiert und im Rahmen der Geschichtswissenschaft "seichter". Bei mir war nach meinem Abitur das Problem ähnlich, ich hatte in der Schule mit Englisch Französisch und Spanisch drei Fremdsprachen, ohne eine "alte Sprache" angeschnitten zu haben.

So weit ich unterrichten bin sind Lateinkenntnisse in überall Voraussetzungen für einen Bachelor in Geschichte. Zumal du zu Beginn deines Studiums Einführungen in alle Epochen erhälst (Antike / MA / Neuzeit), egal wie du dich im weiteren Verlauf spezialisieren solltest.

Ich selber habe meinen BA Geschichte in Bonn abgeschlossen und musste binnen des ersten Studienjahres Lateinkenntnisse nachweisen. Diese habe ich uniintern über zwei jeweils das Semester andauernde Lateinkurse nachgeholt. Nach diesen Kursen hatte ich uniintern alle Voraussetzungen die ich nachweisen musste erfüllt und habe freiwillig mit einem dritten Lateinkurs das staatlich anerkannte Latinum nachgereicht. Dieses uniinterne Latinum muss aber nicht überall anerkannt werden.

Ein ähnliches System fahre ich momentan mit Altgriechisch.

Du wirst demnach viele Unis finden die als Zugangsvoraussetzung Lateinkenntnisse nicht anführen, aber ich glaube kaum, dass du einen Geschichtsstudiengang finden der während des Verlaufs nicht zumindest einen Nachweis rudimentärer Kenntnisse fordert.

Ohne Lateinkenntnisse, somit ohne die Befähigung Quellen im "Urzustand" bzw. in kritischen Editionen zu lesen/ mit denselben zu arbeiten kannst du allenfalls noch im Rahmen der neueren Geschichte "erfolgreich" studieren, so du denn in einer Uni unterkommst, weite Teile bleiben dir so aber verschlossen.

Ich würde dir demnach Latein empfehlen, die Möglichkeit weitere Sprachen zu lernen hast du auch während des Studiums noch.

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