Würdet ihr auch gerne im Mittelalter leben?

15 Antworten

Ich denke den Zuneigung zum Mittelalter kommt von Rollenspielen. Gut es wäre natürlich interessant, mal in dieser Zeit zu leben, aber auf Dauer dann doch nicht wegen den Krankheiten und so. Und vorallem wer du bist. Also ob Adelig oder einer der nur herumkommandiert wird. Ich bin froh in dieser Zeit geboren zu sein.


MarcoAH  06.06.2015, 08:42

Heute ist es aber nicht anders: Entweder du kommandierst herum oder wirst herumkommandiert.

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In der Kirche hörte ich vor langer Zeit einen Satz: Alles, was früher gut war, ist heute schlecht und was früher schlecht war, ist heute gut. Jede Zeit hat ihre schöne, leider auch ihre negative Seite. Obwohl ich denke, das Grundprinzip ist einfach immer und immer dasselbe. Je besser es den Menschen geht, desto mehr egoismus herrscht in der Welt.

Würde ich nicht. 

Und ich bezweifel, dass du gerne im Mittelalter leben würdest, wenn du mal genau darüber nach denkst. Die Chance, dass du in einem hohen Stand geboren wirst ist ziemlich gering, was bedeutet, dass du als Junge/Mann den ganzen Tag arbeiten musst, um irgendwie deine Familie ernähren zu können. Und wer weiß, wie viele hungrige Mäuler du zu stopfen hast, schließlich gibt es keine Verhütung. Vielleicht wärst du aber auch schon als Kind an einer Grippe oder einer Blinddarmentzündung oder an irgendwelchen Krankheiten, die es heute nicht mehr gibt, gestorben - es gab ja schließlich keine Impfungen und auch keine Medikamente, wie heute... Dann hätte sich das mit der Familie natürlich erübrigt. Und selbst wenn du in einem höheren Stand geboren wurdest: bei Krankheiten hilft dir das auch nicht wirklich. Und bei den Katastrophalen hygienischen Zuständen (weil es keine Kanalisation gibt , da liegen die Exkremente einfach auf der "Straße" rum) kann man sich ja kaum vor Krankheiten schützen... Und ohne eine Heizung und vernünftige Kleidung ist der Winter sehr, sehr kalt... Und pass bloß auf, dass du dich immer gesetzes- und bibeltreu verhältst! Sonst landest du vielleicht schneller in der "Hölle", als du denkst. Immerhin war die Todesstrafe da noch gängig.

Manchmal denke ich auch, ich wär lieber in einer anderen Zeit geboren, die heutige Welt ist so fehlerhaft und macht so viel aus Bequemlichkeit, erfindet unnötigen Luxus und verdrängt akute Probleme. Im Mittelalter dagegen hat man gearbeitet, sein Essen lokal angebaut, war meist autark und selbstständig, die Menschen waren durch die viele Bewegung gesünder und es gab keine Luxuskrankheiten, wie Essstörungen o.ä., die Übervölkerung war nicht so immens. Die Kinder haben nicht geweint, weil sie mit 6 kein Tablet bekommen oder sich pinke Rüschenkleider gewünscht, die andere Kinder für 2 ct in China hergestellt haben. Die Globalsierung nervt mich echt :/

ABER: Insgesamt wa das Mittelalter nicht besser, die Anzahl der Reichen war noch geringer als heute, man war meistens von seinem Lehensherr komplett abhängig und musst abartig viele Abgaben leisten. Es gab blutige Übergriffe, Mädchen wurden sobald sie einen Funken Intelligenz zeigen schief angeguckt, jeder der anders war wurde zwar nich gemobbt, dafür aber als Hexe verbrann oder ähnliches, Der Speiseplan war ziemlich mager (obwohl Leute im Mittelalter erstaunlicherweise doch bis zu 3000kcal täglich gegesen haben), bestand hauptsächlich aus Brot und mit 40 Jahren war man so kapputt, dass man die körperliche Verfassung eines alten Greises hat. Die Kinder wareb zwar belastbarer, jedoch war die Sterberate unglaublich hoch: Ein Schnupfen konnt  einen Säugling ohne weiterres töten. Forschung war größtenteils komplett verboten, nur die vom Köig erlaubten Untersuchungen wurden gemacht, man MUSSTE streng gläubig sein (ansonsten ist man wieder "anders") und hatt kaum freien Willsen.

Man kann sich alles chön reden, in einem historischen Roma, indem sich der Prinz in das Bauernmädchen verliebt, sie die Ungerechtigeit besiegen und in den Sonnenuntergang reiten, JA da würde ich auch gerne leben, aber diese Zeit existierte kleider nicht... Man kann sich alles schön reden, ich glaub unsere heutige Zeit ist eigentlich auch oke und in 22 Jahren wird man sich sagen"Lebte ich doch nur im 21.Jahrhundert, als wir noch genug Ressozrcen hatten und es Milliarden menschen weniger gab, die Weltprobleme waren noch so simpel!"


karolusmagnus  06.06.2015, 11:22

man war meistens von seinem Lehensherr komplett abhängig

Wenn du Grundherren und nicht Lehnsherren meinst würde ich dir da für's FMA rechtgeben, im HMA und erst Recht im SMA sah die Situation aber schon ganz anders aus. Während im Frühmittelalter der Grundherr in seiner Villa auf dem Salland, quasi unter seinen bediensteten lebte, lebte er in HMA und SMA auf einer Burg und war damit räumlich vom Bauern getrennt. Für den Bauern bedeutete das mehr Unabhängigkeit, weil er seinen Grundherrn, wenn's hochkommt nur noch zwei mal im Jahr sah, statt täglich. Das die Bauern vom Grundherrn unabhängig wurden und dann auch waren, zeigt sich z.B. in der Bildung von Dorfgemeinschaften, in dem sie sich Gesetze und ähnliches selbst gaben. Sicher sie waren nicht frei, wie wir es heute sind, aber durchaus selbstständig und definitiv nicht komplett abhängig.

Vasallen (das sind Fürsten und Ritter, nicht Bauern) waren ihrem Lehnsherren (König oder ein anderer Fürst) im übrigen nur zu Rat und Hilfe und natürlich Treue verpflichtet und ansonsten unabhängig.

und musst abartig viele Abgaben leisten.

Stimmt für's FMA aber nicht in HMA und SMA. Die Höhe der Abgaben blieb über das Mittelalter etwa gleich, vor allem, weil es im HMA dann festgeschrieben wurde, und wenn etwas einmal aufgeschrieben wurde, dann wurde das auch nicht mehr verändert. Dafür produzierten die Bauern aber im Laufe des MAs immer mehr. Das heißt, relativ gesehen, wurden die Abgaben immer weniger. Das heißt für den Bauern, dass er einen Teil für sich behalten kann, und einen Teil verkaufen kann. Das Geld kann er dann in ein Pferd oder einen besseren Pflug stecken, wodurch er noch mehr produzieren kann, damit kann er dann mehr verkaufen, und verdient noch mehr gelt. Das Ergebnis davon sehen wir dann im SMA und FNZ, der Adel verarmt, und die Bauern werden immer reicher, haben aber immer noch keine Rechte. Was folgt sind die Bauernkriege, in denen die reichen Bauern, die zum Teil reicher als ihre Grundherren sind, Rechte verlangen, die ihnen Aufgrund ihres Reichtums zustehen.

Es gab blutige Übergriffe,

Blutige Übergriffe gab es immer und überall, und gibt es noch heute. Es gibt keinen Hinweis, das solche Übergriffe im MA blutiger oder gewaltsamer waren als in anderen Zeiten. Im Vergleich zu den Weltkriegen oder dem 30-jährigen Krieg waren die Kriege im Mittelalter aufgrund ihrer kleineren Soldatenzahl, und der Kampfweise als Ritter, relativ ruhig und unblutig. Vor allem für die Zivilbevölkerung waren mittelalterliche Kriege "relativ schonend". Sicher immer noch schlimm, für uns, die wir hier und heute relativ friedlich leben, aber es gab deutlich schlimmere Kriege als im MA.

Mädchen wurden sobald sie einen Funken Intelligenz zeigen schief angeguckt,

Sicher das mag es gegeben haben, aber es gibt genug Beispiele, dass es im MA auch starke Frauen gab, die sich gegen die Männer durchsetzten konnten. Außerdem für bestimmte Postitionen war auch bei Frauen Intelligenz erforderlich, vor allem wenn sie dem Adel angehörten, denn die Ausbildung der Kinder und eventuell auch die Regentschaft für einen minderjährigen König oblagen immer der Mutter.

dafür aber als Hexe verbrann

Es gab zwar im SMA auch schon Hexenprozesse, die gingen aber meist so aus, dass die sogenannte Hexe Besserung gelobte und dann Laufen gelassen wurde. Die Hochzeit der Hexenverfolgung ist ohnehin die FNZ, hat also nichts mit dem MA zu tun. Ketzer und Häretiker wurden durchaus im MA verfolgt. Interressant dabei ist aber anzumerken, dass der Glaube an Hexen selbst für die längste Zeit im MA verfolgt wurde. Das heißt, wenn du versucht hättest jemand anderen als Hexe(r) anzuschwärzen wärst du selbst, wegen häretischer Gedanken, vor Gericht gelandet. Lebend verbrannt wurde aber überhaupt auch nur selten. Meist wurde man vorher gehängt und dann wurde der leblose Körper verbrannt, damit man nicht in den Himmel kommen kann (denn dafür braucht man nach damaliger Meinung einen intakten Körper).

Forschung war größtenteils komplett verboten, nur die vom Köig erlaubten Untersuchungen wurden gemacht,

Ich kenne kein mittelalterliches Gesetz, das Forschung (in welcher Art und Weise auch immer) untersagt, das einzige was mir einfällt wäre das man Menschen nicht aufschneiden darf, das galt aber nur für Christen. Die 1. Universitäten wurden im MA gegründet. Und was macht man an einer Uni? Richtig forschen, also verboten war es definitiv nicht.

Außerdem im MA gab es keinen Geheimdienst und auch keinen Beamtenapparat, wie wir ihn heute kennen, wer sollte es also kontrollieren, ob die Verbote eingehalten wurden?

man MUSSTE streng gläubig sein (ansonsten ist man wieder "anders")

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das in einigen bayrischen Bergdörfern heute immer noch so ist. Unsere Großeltern oder Urgroßeltern waren auch noch alle streng gläubig, und die hat ja auch keiner gezwungen oder? Das ist nun wirklich nichts was nur im MA vor kam.

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Ach es hätte Vorteile und Nachteile.

Erstmal bekam man von der Welt eh wenig mit. Es war viel viel viel ruhiger und langsamer. Heute bekommen wir pro Tag wohl soviel Infos wie damals ein Normalbürger in einem Jahr.

Also die Lebensgeschwindigkeit war ausgebremst.

Man musste eben natürlich mehr für sich selbst sorgen, da es kein Supermarkt, geschweige denn 5 im Umkreis gab.

Man arbeitete also für sich und für den Winter im Voraus. Holz hacken, Nahrung entsprechend anbauen, pflegen und ernten, 1/10 abgeben und den Rest für sich nutzen, einkellern, oder gegen andere Dinge tauschen.

Mit dem heutigen Wissen, würde ich aber eher mehr in den Süden gehen, wo es weniger kalt ist und dort entsprechend leben.

Ich würde vermeiden in Kriege zu ziehen, oder anderes in Gewalt zu enden.

Wenn der TE meint es wäre mal interessant in einer Schlacht beizuwohnen, dann kann das nur darauf hindeuten, dass er von bunten Pixelbildchen ein wenig verblendet wurde.

Es muss ziemlich schrecklich gewesen sein, da dabei zu sein und die vielen verstümmelten Soldaten leiden zu sehen bevor sie starben und für was?

Für irgendein Menschen der sich für wichtig hält und meint er müsse Land, Ressourcen, Macht, oder was auch immer für ein Quatsch kontrollieren, besitzen, gewinnen usw...

Ist ja heute auch nicht groß anders, verlagert mehr auf Industrien und dann betreiben die die ganzen Untaten.

Es ist dir schon klar, das genug Essen etc. für alle da sind, es ist nur nicht gut verteilt, und wird in Knappheit gehalten, damit Geld, Macht, Kontrolle etc. angereichert werden kann.

Es sterben z.B. alle paar Sekunden ein Mensch an Hunger, weil man ihn verhungern lässt.

Zudem wir doch hier alle in ziemlichen Reichtum leben, es aber vergessen haben und den Reichtum, Luxus nicht mehr sehen, sondern als Standard abtun, als gewöhnlich und völlig normal.

Schon alleine eine Toilette mit Papier, eine Dusche, diese ganzen Sachen, sind sehr sehr wertvoll, aber das erkennen wir nicht. Wir glauben ein 500 PS Auto, eine Villa  etc. ist das was nicht schlecht wäre..Und danach?

Am Ende ist man selbst wie das eine Prozent, dass und alles nimmt, weil sie nicht mehr erkennen, wie absolut lachhaft ihr Lebenstil auf Kosten aller anderen ist...

Nunja..

Mittelalter kannst du eigentlich auch heute haben, bis die Wirtschaft kommt und sagt das ist unser...Also dich beraubt für mehr Macht, Geld usw. oder wenn du nicht gehst, dann eben dein Lichtlein absknipst.

Dazu gehst du einfach irgendwo mehr in den Süden oder nach Australien in den Busch. Und versorgst dich selbst. Da musst du auch niemanden etwas abgeben, der glaubt es wäre normal jemand anderen etwas zu stehlen wie Steuern usw.

MfG