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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Obwohl immer und überall von Strafzöllen die Rede ist, gibt es diese im Zollrecht nicht. Gemeint sind mit Strafzöllen meist hohe Zölle, die auf die Einfuhr von Waren erhoben werden. Dadurch werden die Waren für den Endverbraucher normalerweise teurer. Häufiges Ziel der sogenannten Strafzölle: Ankurbelung der Wirtschaft im Inland. Die Hoffnung: Die Menschen kaufen durch die höheren Preise verstärkt im Inland ein und nicht mehr im Ausland.

Soweit zur Theorie. Aber so lange Großbritannien Mitglied der Europäischen Union ist, werden keine Importzölle auf Fahrzeuge erhoben, die von Großbritannien nach Deutschland importiert werden. Auch in der Übergangsphase, wenn es zu einem Deal-Brexit kommen sollte, wird Großbritannien wie ein EU-Mitglied behandelt. Es werden also keine Importzölle fällig.

Wenn Großbritannien mit einem Deal aus der EU ausscheidet, könnte das Fahrzeug, je nachdem was für ein Abkommen mit der EU ausgehandelt wird, dennoch teurer werden. Es sei denn, es wird ein Freihandelsabkommen wie z. B. mit Japan geschlossen. Hier werden die Zölle bis 2026 auf 0 % gesenkt.

Bei einem No-Deal Brexit wird Großbritannien zum Drittland. Dann werden Zölle auf die Einfuhr von Waren aus Großbritannien nach Deutschland erhoben, was zu einer Preiserhöhung des Fahrzeuges führen könnte. Meist fallen für Autos für Importe aus einem Drittland in die EU Importzölle in Höhe von 10 % an.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
stronglol 
Fragesteller
 30.10.2019, 22:29

Dankeschön für die ausführliche und gut verständliche Erklärung

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