Wie wendet man Ölfarben an und was kann man alles damit machen?

5 Antworten

Ich hab mir das Malen mit Ölfarben selber beigebracht und finde sie deshalb sogar einfacher als etwa Aquarellmalerei (da hab ich nie etwas vernünftiges zustandegebracht), weil man bei Ölfarbe immer wieder neu drübermalen kann, wenn das alte Ergebnis so lausig war, daß man es irgendwann nicht mehr sehen kann. Allerdings, fürs Ölmalen braucht man eines, und das ist Geduld. Wenn Du die nicht hast, kannst Du es gleich vergessen, ein Kunstwerk macht man nicht in fünf Minuten, und da Ölfarbe langsam trocknet, muß man das Bild evtl. zwischendurch immer wieder tagelang liegenlassen, damit bereits gemalte Stellen nicht verwischt werden. Wichtig ist auch, wenn Du gegenständlich malen willst und nicht nur "moderne Kunst" produzieren, wo die Farbe wild durcheinander zentimeterdick auf die Leinwand gekleistert wird, daß Du eine gute Vorzeichnung machen kannst. Die berühmten alten Maler wie Rembrandt & Co. waren gleichzeitig auch exzellente Zeichner, sie haben oft ausgiebige Vorstudien gemacht mit vielen Einzelzeichnungen, bevor sie daraus die Ölgemälde zusammen"komponiert" haben. Mit einer guten Vorzeichnung ist das Malen an sich nicht viel schwieriger als "Malen nach Zahlen" (welches übrigens zum Malen-Lernen nicht das geringste taugt, weil einem da die ganzen Grundtechniken nicht beigebracht werden). Zum Ölmalen brauchst Du: a) die Farben (hast Du). b) ein "Malmittel" zum Verdünnen der Farben, damit man leichter mischen oder "Lasurtechnik" machen kann (dabei wird die Farbe ganz dünn, so daß der Untergrund noch durchscheint, aufgetragen), das kann z. B. gereinigtes Leinöl oder Terpentinersatz sein, im Handel gibt es "schnelltrocknende" oder "langsamtrocknende" Malmittel, die ein Mix aus Ölen und Harzen sind. Da Ölfarben ohnehin sehr lange brauchen, bis sie trocken sind, sollte man lieber die "schnelltrocknenden" Malmittel wählen, sonst mußt Du jedesmal Wochen aufs Trockenwerden warten. c) ganz wichtig: gute Pinsel, ggf. ein Spachtelmesser. "Gute" Pinsel müssen nicht teuer sein, die aus dem Schulbedarf langen, sofern die Haare oder Borsten schön gleichmäßig sind - brauchen tust Du auf jeden Fall Breitpinsel (die mit den ganz weichen, meist orangefarbenen Kunststoffborsten, die sind prima zum Vermalen und Mischen von Farbe direkt auf der Leinwand), und feine Rotmarder-Haarpinsel für feine Details. Die "groben" strohigen Borstenpinsel und das Spachtelmesser sind für "grobe" Sachen gut, etwa für das Malen von Felsen, Holz oder verwitterten Hausfassaden, wo man gern unregelmäßige, zufällige Strukturen erreichen möchte. d) wenn Du nicht nur auf teure gekaufte Leinwände oder Malgründe malen willst, sondern auch mal selbst einen Keilrahmen mit Stoff beziehen oder auf eine alte Holzplatte malen willst, kann ein Grundiermittel nicht schaden. Acrylgrundierer gibt´s in jedem Bastelladen, so ein ein-Liter-Plastikgefäß reicht eine Ewigkeit, wenn Du nicht grad Deine ganze Wohnung damit grundierst... eine Malpalette zum Mischen kannst Du Dir beschaffen, aber ein alter großer Plastikdeckel oder ein Plastik-Küchenbrett tut´s genauso. Sonst noch Tempos oder eine Rolle Küchenpapier zum Pinselabwischen und Saubermachen und alte Klamotten anziehen (beim Malen nimmt man oft selber mehr Farbe an als die Leinwand XD), und los geht´s, bloß keine Angst vor Farbe + leeren Flächen! Zum Malen selbst (gegenständlich): immer von hinten nach vorne, sprich zuerst den Hintergrund, dann den Vordergrund, zuerst große Dinge, dann die kleineren, und die Feinmalereien (z. B. das Aufsetzen von "Lichtpunkten", die ein Bild zum Leuchten bringen) kommen ganz zum Schluß. Misch nie zu viel Farben ineinander, sonst ist alles schlammgrau in schlammgrau, überleg Dir lieber, welche zwei oder drei Farben Du konkret brauchst, um einen Farbeffekt zu erreichen, und wenn Du nur eine kleine Fläche zu malen hast, setz die Farben pur direkt auf die Leinwand nebeneinander und mal sie dort direkt ineinander (dafür dient der Breitpinsel - mit vielen, vielen, feinen Pinselstrichen - Übung macht den Meister!), und dann zum Schluß die Glanzeffekte. Mit einem Set aus dem Supermarkt, das üblicherweise ca. 12 Farben enthält, kommt man schon ziemlich weit, nur besonders schwer zu ermischende Farben wie etwa ein richtig gutes Violett sollte man (nur bei Bedarf!) extra kaufen. Fleischfarbe z. B. kann man aus Lichtem Ocker, Siena gebrannt und etwas Zinnoberrot und Weiß, manchmal braucht man auch etwas Grau und Blau dazu, selber zusammenstellen (je nach Schattierung, ein Körper sieht nicht überall gleich aus!). Bilder mit starken Farbkontrasten (dunkler Hintergrund, aus dem die Gegenstände wie "leuchtend" heraussteigen, guck Dir Rembrandt-Bilder an!) wirken stärker als gleichförmig helle Bilder. Und wenn Du nicht genau weißt, wie Du etwas hinbekommst, dann zieh Dir ein Buch über Gemälde mit großen Abbildungen oder geh ins Museum, schau Dir die Kunstwerke genau an und überleg Dir, wie der Künstler wohl diesen und jenen Farbeffekt hinbekommen hat. Wenn man genau hinschaut, kann man es sehen.


MrsProblem 
Beitragsersteller
 07.12.2012, 10:23

romane lese ich auch gerne ;D

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Daoga  07.12.2012, 10:46
@MrsProblem

Dann darfst Du gern mal futurefans.de die Autorenecke googeln. ;D

Ich hoffe aber trotzdem, meine Abhandlung hilft Dir ein wenig...

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Damit kannst du Bilder malen. Du brauchst einen festen Untergrund, z.B. aufgespannte Leinwand, es geht auch eine Holzplatte, Borstenpinsel und Terpentin zum Pinselreinigen, und dann kannst du loslegen. Probier es einfach aus. Ölfarben lassen sich toll mischen. Du kannst zwei Farben nebeneinander setzen, und sie verlaufen nicht. Es dauert dann ein paar Tage, bis das Bild getrocknet ist. Achtung: geht nicht mehr aus den Klamotten raus, wenn du kleckerst.

Ölfarbe unterscheidet sich sehr durch die längere Trocknungszeit von den neueren Acril- oder Guachefarben. Ölmalerie ist die Königsdisziplin der Malerei und setzt deshalb viel Erfahrung seitens des Künstlers voraus. Wenn ich an Deine Frage denke, hast Du kaum Erfahrung in Malerei. Ölfarben eignen sich nur beschränkt für Mischtechniken. Ölfarbe wird mit Terpentinöl verdünnt. Lösungsmittel ist Terpentinersatz. Man sollte schon vor Beginn genaue Vorstellungen über das zu entstehende Kunstwerk haben wegen der Trocknungszeiten. Ölfarbe stellt hohe Anforderungen an den Malgrund, Leinen und Holz sind ideal. Ölfarben blättern bei mechanischer Verformung. Spiel Spaß bei der Malerei.


lekirk  07.12.2012, 09:06

Wieso eignen sie sich nur beschränkt für Mischtechniken?

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Daoga  07.12.2012, 10:21
@lekirk

Mischtechnik mit anderen Farben. Öl auf Acryl ist okay, viel Maler benutzen Acryluntermalung, damit es fixer geht, aber Acryl auf Öl, auweia! Das funzt net...

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Der Tip mit you tube ist sehr gut !!! bedenke bitte, wenne s weihnachtsgeschenke werden sollten, dass Ölfarben sehr lang brauchen , um zu trocknen. Ich habe mal auf Leinwand ein Bild gemalt und es hat mehrere Monate gebraucht, um trocken zu sein. Vor allem,wenn man in mehreren Schichten arbeitet. Allerdings lohnt sich das , meiner Meinung nach, Ölfarben finde ich, im Gegensatz zu Acrylfarben sehr viel intensiver, sie sind viel schöner !!!

schau dir Videos auf youtube an, z.B. Bob Ross. Gibt ja verschiedene Techniken, erklären ist schwer...