Wie haben deine Eltern oder Freunde drauf reagiert?
1 Antwort
Ganz unterschiedlich.
Meine Großeltern haben sehr positiv darauf reagiert, da sie den Buddhismus schon immer sympathisch fanden. Sie hatten oft Berichte darüber im Fernsehen gesehen & über die Lebensweise dieser Menschen. Die positive Einstellung zur Natur, der moralische Umgang im alltäglichen Leben & das Fehlen einer personalen Gottheit sprach sie sehr an. Auch wenn Sie wenig über die philosophischen Inhalte wussten, fanden sie meine Entscheidung gut & haben mich darin bestärkt & motiviert.
Meine jüngeren Geschwister (Alle noch unter 18) wussten so gut wie gar nichts über den Buddhismus. Sie waren lediglich den abrahamitischen Religionen kritisch gegenüber eingestellt. Als ich mich für den Buddhismus entschieden habe, haben sie neutral reagiert & mir interessiert zugehört, wenn ich etwas erzählt habe. Ihr Interesse wurde mit der Zeit immer größer & viele Vorstellungen haben sie für ihr Leben auch übernommen. Ihnen gefällt das Konzept & sie sind weiterhin wissbegierig. Jedoch nicht so, dass sie zum Buddhismus konvertiert wären.
Meine Mutter glaubt an einen Erlösungsweg durch Jesus Christus. Sie hat sich dem christlichen Glauben zugewandt, kurz bevor ich zum buddhistischen gekommen bin. Sie leidet sehr darunter, dass sie mich & meine Geschwister nicht dafür gewinnen kann. Sie hat zum Buddhismus & zu Buddha generell keine schlechte Einstellung. Sie hat aber Schwierigkeiten damit, dass mir das dabei im Weg steht einen Weg zu Christus zu finden.
Meine Freunde haben sehr gemischt reagiert. Jedoch war die Resonanz weitestgehend positiv.
Mein bester Freund hatte Angst davor, dass ich ihm gegenüber krampfhaft missionarisch werden könnte. Er hatte in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit christlichen Missionaren gemacht. Schon wenn ich in einzelnen Dialogen etwas über meine Weltsicht sagte, wurde dies zur Schwierigkeit. Ich habe lange gebraucht um ihm zu erklären, dass das Vermitteln von buddhistischer Weltsicht etwas anderes ist, wie klassische Mission im Christentum. Mittlerweile gibt es keine Probleme mehr.
Du musst aber auch bei deiner Frage wissen, dass ich mich im privaten selten als Buddhist bezeichne. Höchstens nenne ich mich einen Buddhismus Praktizierenden. Ich rede schon über Inhalte dieser Religion, aber weniger insofern, dass ich etwas über die Person Buddha erzähle, das Nirvana, Asiatische Klöster oder insoweit, dass ich etwas über buddhistische Schriften sage. Mehr spreche ich über meine Weltsicht & begründe diese mit rationalen & empirischen Argumenten. Wenn es sich ergibt, dann erwähne ich, dass es sich auch um eine buddhistische Weltsicht handelt. Was ich damit sagen möchte ist, dass ich gegenüber meiner Familie & meinen Freunden weniger offensichtlich Buddhist bin, wie man vielleicht denken mag. Das ist auch gut so, weil alles andere wäre eher abschreckend, manipulativ & aufgesetzt.