Blickwechsel 25. Juli 2024
Blickwechsel - Deine Fragen an einen Game Designer 🎮
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Wie gehst Du mit den In-Game-Preisen um?

1 Antwort

Wenn du in größeren Firmen arbeitest, gehst du als Game Designer gar nicht mit den Preisen für Ingame-Käufe um, das macht eine andere Abteilung. Wenn du in einer kleinen Indie-Schmiede sitzt, dann hast du da Mitsprache. Und dann siehst du auch zu, dass das Preise nicht exorbitant hoch sind. Du willst ja die Spieler nicht abzocken, das hast du noch einen Funken Moral in dir. Aber ja, als Indie-Entwickler haben wir mal eines unserer Spiele auf Free2play umgestellt, neue Spielmechaniken, Levels, einen Ingame-Shop und kaufbare Items eingeführt. Und wie gesagt, da haben wir, wenn ich mich richtig erinnere, keine Unsummen verlangt.

Aber bei den Spielen, die man so kennt, ja, da finde ich die Preise absolut überzogen. Finde ich nicht gut. Teilweise habe ich mir das früher noch schön geredet mit „Ja gucke mal, die Entwicklungskosten sind ja auch immens gestiegen, die Spielwelten werden immer größer, die Spielmechaniken umfangreicher, die Auflösungen werden immer höher also braucht man mehr Grafiker und die Renderzeiten werden länger usw.“ … aber das stimmt nur zum Teil. Mitunter ist vieles wirklich Abzocke und das könnte ich auch moralisch nicht mehr vertreten. Ich glaube das wird auch immer schlimmer. Daher: „Vote with your wallet!“ Also stimmt mit eurem Geldbeutel ab. Das, wofür ihr als Spieler bereit seid Geld auszugeben, das wird euch auch geliefert als neue Spiele! Die Firmen sind ja nicht doof, die sehen ja, womit man Geld verdienen kann. Also wenn ihr mehr tolle Indie-Spiele oder Single-Player-Spiele sehen wollt, ja, dann kauft die auch und werft das Geld nicht bei Clash of Clans heraus, weil ihr zu ungeduldig seid, dass euer Dorfzentrum noch 48 Stunden braucht um aufzuleveln.