Welche Wallerrolle/Welsrolle?
Hallo liebe Community,
Ich habe vor mit dem Welsangeln zu Starten. Das Tackle möchte ich mir nach und nach zulegen, dafür im guter Qualität.
Da ich absoluter Neuling in dem Bereich bin, möchte ich euch um euren Rat bitten. Ich habe mir die Rute: Black Cat 3,20m Perfect Passion XH-S zugelegt. Dazu suche ich noch eine Geeignete Stationärrolle. Multirolle möchte ich lieber nicht.Die Rolle sollte natürlich Solide verarbeitet sein und eine hohe Lebensdauer aufweisen.
Buddget: Um um die 100€
Nach meinen Recherchen kommt wohl eine Geflochtene Hauptschnur ab 0.50mm Durchmesser drauf.
Einsatzgebiet: Angeln vom Ufer ohne Boot, an kleineren Flüssen und/oder am Baggersee. Am Anfang vorallem Uposen-Montagen mit Wurmbündel oder Köderfisch. Zu erwarten sind eher kleiner Waller. Es befinden sich jedoch (lt. Zeitungsartikeln und Aussagen der Ortsansässigen) auch größere Exemplare von Knapp über 2m im Gewässer.
Sollte ich eine wesentliche Angabe vergessen haben, dürft ihr mich natürlich darauf hinweisen.
Ich hoffe auf eure Erfahrungsberichte und Empfehlungen.
Liebe Grüße
2 Antworten
Wenn du auf den größten einheimischen Süßwasserfisch angeln möchtest und eine wirklich starke geflochte Leine haben möchtest, dann gibt es meiner Meinung nach nur eine Wahl:
Für große Welse (Silurus Glanis) verwende ich ausschließlich diese Leine (D=0.39mm/67kg Tragkraft). Das ist eine der stärksten Leinen der Welt, ist eng geflochten, lässt sich leicht verknoten, ist sehr robust und hat bei mir bisher noch nie kapituliert. Ich habe lange gesucht und nichts vergleichbares gefunden wenn es um das Verhältnis zwischen Zugkraft und Durchmesser geht.
Bei kleineren Welsen reichen D=0.22mm/32kg Tragkraft locker aus, bei Hindernissen unter Wasser verwende ich D=0.39mm als Vorfach um zu verhindern, dass die Hauptleine beschädigt oder im schlimmsten Fall reist.
Generell sollte man möglichst subtil angeln um erfolgreich zu sein, ein geringerer Leinendurchmesser wirkt sich positiv auf die Resultate aus. Auch Kunstköder laufen in der besser, wenn sie weniger Widerstand durch ein dickes Vorfach oder Hauptleine haben.
Außerdem würde ich dir beim angeln mit natürlichen Ködern (Aasfische, blutige Hühnerherzen, angerottetes Schweine oder Rinderfleisch…) einen Zirkelhaken empfehlen. So wird der Wels immer vorne an der „Lippe“ gehakt, wodurch sich der Haken leicht entfernen lässt, ohne das man in den Rachen des Fisches greifen muss. Allerdings muss man auch im richtigen Moment anschlagen, was bei Zirkelhaken nicht so einfach als bei gewöhnlichen Haken ist, es erfordert etwas Übung.
Was die Rolle betrifft, so würde ich mich für eine Multirolle entscheiden. Die Achse ist auf beiden Seiten gelagert und in der Regel um einiges robuster als bei Standartrollen. Man muss allerdings das Ködergewicht einstellen und etwas üben, um mit Multirollen werfen zu können. Beherrschet man aber den Umgang mit Multirollen, so möchte man keine andere Rolle mehr verwenden, da eine Multirolle sehr viele Vorteile gegenüber normalen Rollen besitzt. Der einzige Nachteil ist die etwas kürzere Wurfreichweite einer Multirolle.
Welse werden in unseren nordeuropäischen Gewässer durchschnittlich 1m/1.5m lang, selten auch über 2m. Daher reichen diese Modelle mit 8kg- 9kg Bremskraft vollkommen aus:
https://www.bac-shop.de/angelrollen/multirollen/abu-garcia-ambassadeur-c7001-lh.html
11kg Bremskraft, aber auch etwas teuer:
Für Biggame (2m+) musst du allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen, du brauchst eine stärke Bremswirkung (und natürlich eine dem entsprechende Rute, welche für diese Belastung ausgelegt ist, hier lohnt ein Blick auf Hochseefischerei). Diese Multirolle ist für die Großwildjagd ausgelegt, also für Südeuropas Monsterwelse:
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen und wünsche dir viel Erfolg.
Gruß Zwart
Von den Rollen solltest dir mal die Penn Slammerserie anschauen und als Schnur empfehle ich dir eine no.50er Leitner Dyna-Cast Super Cat Grün geflochten. Petri Heil und einen Gruß aus Hamburg.
Danke für die sehr ausführliche Antwort!
Lg