Warum tragen immer weniger Männer ein Hemd?
9 Antworten
Die Antwort, scheint genauso einfach wie offensichtlich zu sein. In den letzten Jahren hat sich viel verändert im Bezug auf das Thema Kleidung. Unsere Gesellschaft hetzt gegen alles und jeden und plötzlich ist die Nachfrage an Personal so sehr gestiegen, dass selbst in Vorstellungsgesprächen meistens ein sauberes T-Shirt reicht. Viele Männer heutzutage, tragen Jogging Hosen, schlabbrige T-Shirts und dazu noch eine Cap und das selbst jenseits der 30. So wird ein so zeitloses Kleidungsstück wie ein Hemd schnell als spießig oder „opamäßig“ abgestempelt. Die Bequemlichkeit ist meiner Meinung nach einfach ein Mythos. Die meisten Hemden sind aus reiner Baumwolle und 100 mal bequemer als ein T-Shirt. Allerdings benötigt ein Hemd mehr Aufmerksamkeit als ein T-Shirt.
Kurzum: Wie viele Dinge die früher wichtig waren, verliert auch der Anspruch gut gekleidet zu sein immer mehr an Bedeutung.
Danke für die Eindrücke, ich kann nur wiedergeben, wie ich das für mich empfunden habe. In meiner Kindheit und in dem Bekanntenkreis meiner Eltern so wie auch in der Schule habe ich Hemden nicht als so große Seltenheit gesehen.
Auch während meines Studiums wurden wir besonders im Bezug auf Praktika immer wieder ermahnt uns ordentlich zu kleiden.
Aus meinem Empfinden kann ich daher nur sagen, dass es dem derzeitigen Zeitgeist geschuldet ist aber das ist natürlich wie immer Ansichtssache und auch von persönlichen Erfahrungen abhängig.
Bezüglich der Bequemlichkeit teile ich deine Meinung aber voll und ganz. Ich gehe davon aus, dass wenn überhaupt jemand der mit Hemden wenig in Berührung kommt sich irgendwann eins kaufen „muss“ und im schlimmstenfalls wird es eine Plastiktüte von KIK etc. So ist es verständlich, wenn das T-Shirt bequemer ist.
Danke für deine Einschätzung 👍🏻
Mit einem Hemd machst Du eigentlich immer (einen positiven) Eindruck, manchmal auch zu viel, wenn ich ein Hemd trage, fragen die Kollegen gleich immer wo ich denn ein Vorstellungsgespräch habe, dabei möchte ich mich eigentlich nur gut (gekleidet) fühlen.
Bin also pro Hemd, wenn leider auch viel zu selten an, hat aber auch damit zu tun, dass ich beruflich keinen Zwang habe eines zu tragen.
Nur pro forma: Diese Fragen verschwinden, wenn du öfter ein Hemd trägst. Wenns selten ist, wirkts halt als hättest du dich für irgendwas schick gemacht. Wenn du oft eins trägst, merken Leute bald dass es halt dein Stil ist.
Leute haben keine Lust zu bügeln, das ist schon mal ein Grund. Abgesehen davon haben Hemden halt den Ruf spießig zu sein. Das ist ne Mode-Sache, aber wenn man mal diese Meinung hat (und die wird halt gesellschaftlich weiter getragen), legt man sie nicht mehr so schnell ab.
Dazu kommt halt auch die Aufmerksamkeit. Oft halt nicht direkt positiv, sondern mehr neugierig bzw. verurteilend. "Wieso hast du dich so schick gemacht?" muss nicht negativ gemeint sein, aber man muss sich halt trotzdem rechtfertigen, das ist unangenehm.
Gruppendruck ist ein Grund, wenn auch nur gefühlt. Hier hast du immer wieder Fragen, ob es eh ok ist wenn man ein Hemd in der Schule trägt. Man will nicht rausstechen, weil man Angst hat blöd angemacht zu werden. Gibt schon immer wieder Leute die eigentlich gern eins tragen würden, es aber deswegen nicht machen.
Und es ist halt auch so, dass sich Hemden anders anfühlen als T-Shirts. Du hast einen Kragen. Selbst wenn der offen ist, fühlt man ihn noch auf der Seite oder hinten, wenn man den Kopf bewegt. Wenn man das nicht gewohnt ist, ist es irritierend, das verwechseln Leute dann schnell mit "unbequem". Die Manschetten liegen auch etwas strikter an, und sind halt härter als bei nem Pulli. Der Stoff ist oft weniger elastisch und etwas strikter. Ich find das angenehm, andere mögen das (vielleicht auch wegen der Gewohnheit) unangenehm finden.
Aber generell denk ich, dass es primär einfach eine Modesache ist. Heute trägt halt fast niemand eins, also wird es auch nicht immitiert. Wenn du genug Influencer hättest, die ständig Hemden tragen, oder die Dinger stärker beworben werden würden, hättest auch wieder mehr Leute die Hemden tragen. Siehe die Stoffhosen mit Fensterkaro. Normalerweise trägt jeder Jeans, aber da haben Leute auf einmal solche Hosen getragen. Oder siehe letztes (oder wars vorletztes) Jahr im Sommer, als Leute Hawaiihemden getragen haben.
Sowas kann beeinflusst werden. Solange das nicht passiert, tragen Leute halt das, was standard ist.
Oh, nicht zu vergessen dass die Auswahl an Mustern halt bei Hemden eher bescheiden ist. Gerade im billigeren Bereich ists halt oft nur Weiß, Hellblau oder ne Mischung daraus. Vielleiht noch Schwarz und Dunkelblau, das wars dann auch schon. Und natürlich Karo. Furchtbar langweilig, da wunderts mich halt auch nicht dass das keiner tragen will. Ich trag sehr gern Hemden, aber weiß und Hellblau halt nur unter nem Pulli im Winter bzw. zum Anzug. Wenns wärmer ist, will ich was interessanteres, und nur Dunkelblau ist auch öde. Karohemden sind oft einfach nicht schön von der Farbkombination. Die Hemden mit schönen Mustern sind gleich mal teurer. Bei T-Shirts hast du da einfach so viel mehr Auswahl.
Weißt du, eigentlich habe ich nichts gegen Hemden. Der wahre Grund, weswegen ich sie oft hasse ist: egal ob ich von oben oder von unten mit dem Zuknöpfen anfange - da ist immer ein Knopf oder ein Knopfloch übrig!
Und das ganze gottverdammte Teil sitzt deshalb schief.
Ahh. Ich habe einen TERMIN! Und der ganze Tagesablauf bricht zusammen, wegen einem Knopfloch im Hemd!
Jau, das ist mein Problem mit dem Hemd.
BEQUEM ist seit langem das Zauberwort!
Viele Menschen glauben mit Jogginghose und Schlabbershirt überall hingehen zu können.
Zum Bügeln ist dann auch keine Lust vorhanden und dann wird das Lümmelshirt gleich noch eine Nummer praktischer.
Und wenn sie dann doch mal ein Hemd anziehen, gilt das gleich als GALA.
So ist es aber nicht.
Aber das muss jeder selbst wissen, nur mein Lebensstil ist es nicht.
Aber Hemden werden schon seit langer Zeit wenig getragen. Bin in den 90ern und frühen 00ern in die Schule gegangen, Hemden waren eine absolute Seltenheit. Hat also wenig mit irgendeiner Personalknappheit der letzten Jahre zu tun. Die Erklärung würde ja auch nur erklären, wieso das keiner in der Arbeit mehr macht. In der Freizeit ists schon wesentlich länger so, dass Männer selten Hemden tragen.
Bezüglich Bequemlichkeit hab ich den Verdacht, dass Leute die keine Hemden mögen halt, wenn, irgendein billiges kaufen, und das trägt sich dann nicht so angenehm. Man merkt halt schon dass eines von zB Olymp um 60€ besser gemacht ist als eines von C&A um 20€. Letzteres hat raueren, kratzigeren Stoff, ersteres spürst nicht nicht mal, wenn dus trägst.
Bequemlichkeit ist schon auch subjektiv, aber ich glaub ein großer Teil von dem Mythos kommt daher, dass solche Leute halt nur unbequeme Billigteile kennen. Und in dem Bereich sind dann billige T-Shirts halt schon bequemer.
Sorry, sollt nicht so lang werden.