Warum schreibt man "Sehr geehrte(r)", oder "Liebe Frau XY" ...

18 Antworten

Das entspricht der Norm. Falls Du aus dem normalen Rahmen fallen möchtest, sei es Dir erlaubt. Dass Du dann hin und wieder auf Unverständnis stoßen wirst, wird Dir hoffentlich ebenso klar sein, wie auch die Tatsache, dass Dir überschwängliche Sympathie entgegenschwappt.


maspick 
Beitragsersteller
 22.03.2009, 21:41

Ich habe doch überhaupt nichts dergleichen gesagt.

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Es liest sich besser und wenn man auch noch eine Bitte hat, kommt es besser, wenn man seine Antipathie nicht mit Anreden kunt tut.

"Sehr geehrte(r)" oder "Liebe Frau XY" sind Anreden auf zwei verschiedenen Ebenen.

"Sehr geehrte..." ist förmlicher als "Liebe...".

Grundsätzlich sollte man aber in Briefen und auch sonst im Leben seinen Mitmenschen ein Minimum an Ehre erweisen. Die Formulierung "Sehr geehrte... " wirkt vielleicht antiquiert oder altbacken, aber die meisten Menschen haben sich an die Floskel gewöhnt und es fällt einem bestimmt kein Zacken aus der Krone, wenn man sie verwendet.

Falls man jemanden wirklich verachten sollte, sollte man ihm überhaupt keine Briefe schicken. Lässt sich das nicht vermeiden, kann man die Anrede auch weglassen.

Man muss diese Floskeln auch nicht soo starr verwenden. Ich habe schon viele Briefe an Fremde geschickt, die mit "Guten Tag" anfingen. Mir ist nie zu Ohren gekommen, dass das negativ aufgenommen wurde.

Das eine ist die förmliche Anrede, das andere Umgangsdeutsch (z.B. in privaten Briefen)

Man könnte es auch damit begründen, dass man sich mit der Anrede grundsätzlich von dem Angesprochenen distanziert. Gerade in geschäftlichen Briefen ist es wichtig, Distanz zum Adressaten zu wahren um nicht auf die persönliche Schiene abzugleiten.

Wenn man einen Geschäftsbrief mit "Sie blöder Affe" beginnen würde, weil man vielleicht über vorangegangenen Schriftverkehr erbost ist, dann zeugte das nur von charakterlicher Schwäche und würde beim Empfänger nur ein müdes Lächeln hervorlocken.

Viel "cooler" und professioneller dagegen ist es, dann mit einem aufgesetzten Grinsen "Sehr geehrte(r) ..." zu schreiben.

Um seinem Missfallen Ausdruck zu verleihen kann man am Ende des Briefes anstatt mit der sonst üblichen Grußfloskel "Mit freundlichen Grüßen" auch mit "Hochachtungsvoll" unterschreiben.

Wörtlich bedeutet es zwar, dass man dem Gegenüber seine volle Hochachtung (Respekt) ausspricht, aber im übertragenen Sinne wird dies in der Geschäftswelt als "Leck' mich am A..." gewertet.

Ich denke, dies ist der gleiche Grund für aufgesetzte Höflichkeit wie in der Anrede.