Transgender, Arzt und co.?
Hallo zusammen :D,
mein Name ist Tristan (Lilly), bin 20 Jahre alt und nun ja, ich versuche mich kurz zu halten.
Ich fühle mich weder 100% weiblich noch männlich, dennoch fühle ich mich definitiv mehr männlich als weiblich. Ich spiele schon seit Jahren mit diesem Gedanken, dass ich mich einfach nicht wirklich wie ne Frau fühle. Damals hab ich es einfach mehr oder weniger verdrängt.......teilweise wegen meinem Dad weil er kein Verständnis für sowas hat und einfach weil ich abwarten wollte was passiert. Jetzt bin ich 20 und seit ca. 3 Jahren fühle ich mich total unwohl in meinen Körper. Davor zwar auch schon aber es ist von Jahr zu Jahr schlimmer geworden. Vor ca. 1 und halb Jahren bin ich endgültig zum Entschluss gekommen das es so nicht mehr weiter geht und für mich persönlich die richtige Entscheidung ist etwas zu unternehmen. Ich möchte gerne Hormone nehmen und meine Brüste entfernen lassen. Untenrum ist es mir egal........aber ich kann es einfach nicht mehr das ich....wie soll ich sagen, als Frau behandelt werde, angesprochen werde und ich jeden Tag meine Brüste mehr oder weniger verstecke und meine weibliche Stimme hören muss. Ich hasse es wenn ich als "junge Dame" etc bezeichnet werde. Auch emotional tu ich mir schwer wenn ich mich im Spiegel sehe. Wenn ich meine Brüste dann weg drücke zaubert es mir immer ein Lächeln ins Gesicht, da ich dann zumindest etwas sehen kann, wie mir mein Körper eigentlich gefällt.
Jetzt zur Frage.......ich bin mir total unsicher mit wem ich darüber sprechen soll damit es endlich zur Wahrheit wird......wo geht man da hin wenn man entschieden hat, dass man Hormone nehmen möchte? Geht man da zuerst zum Hausarzt? Oder wo anders? Das gleiche gilt auch mit der OP wegen den Brüsten. Ich weiß einfach nicht wo ich anfangen soll. :( komme übrigends aus Österreich, Salzburg.
Vielleicht kann mir ja jemand von euch helfen? Wie habt ihr das gemacht? Oder kann mir jemand sagen wo ich mich da melden sollte?
Ganz liebe Grüße und wünsche einen angenehmen Abend ♡ ÚwÙ ♡
2 Antworten
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- schritt: überweisung vom hausarzt an einen psychologen. diese brauchst du, weil die krankenkasse sonst nicht zahlt für die therapie.
- schritt: such dir ein psychologen/psychologin, da ist es natürlich von vorteil, wenn er/sie sich mit dem thema ein wenig auskennt. dann wirst du dort ca ein halbes jahr hingehen müssen, über dich, deine probleme, lösungen etc reden, er/sie wird dich über die möglichen behandlungen etc aufklären.
- schritt: du(allenfalls in begleitung deiner therapeutin) müssen zu einem psychiater/psychiaterin. dort müsst ihr hin, weil psychologen keine diagnosen stellen können und keine indikationen. also sprichst du dort mit ihr/ihm über deine gewünschte massnahme, sie wird dich sachen fragen über das ausmass deiner dyphorie und am schluss wirst du, wenn der psychiater das als richtig befindet 1. deine diagnose(geschlechtsinkongruenz/geschlechtsdysphorie) bekommen und 2. eventuell eine indikation und überweisung für hormone oder sonst was. für die brust op kann es aber auch sein, dass du länger warten musst, das wird dir deine therapeutin oder psychiaterin sagen.
- schritt: zum endokrinologen, wenns um hormone geht, dort wird dir blut genommen, du wirst gewogen, gemessen etc. wenn du gesund bist, hast du ein ausführliches gespräch darüber, was für wirkungen/nebenwirkungen es alles hat, was das für dich bedeuten wird etc. wenn du dann immer noch willst, dann startest du mit der hormontherapie in begleitung der ednokrinologischen fachperson.
- schritt: wenns um die op geht, wirst du an eine klinik überwiesen, vielleicht darfst du auch wünschen, welche das ist, dort hast du dann einen ersttermin, untersuchung etc ihr macht einen weiteren termin und einen op termin ab und dann haste irgendwann die op.
kann sein, dass es auch leicht anders sein wird, das ist natürlich bei jedem individuell, aber so ungefähr sollte es sein.
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- Zum Psychologen (d.h. Verordnung vom Hausarzt holen, der fragt dich warum, wenn es dir peinlich ist kannst du sagen was du willst also z.B. du seist depressiv oder du würdest einfach mal gerne mit einem reden, kannst ihm auch sagen das du es ihm nicht sagst.) falls möglich sollte der Psychologe sich mit dem Thema auskennen/es schon mal gemacht haben (transdb.de oder landespsychologenkammer deines bundeslandes um zu sehen wer sich auskennt googeln hilft auch)
- Mit dem Psychologen reden, dir klar werden ob du Hormone umbedingt brauchst oder ob du auch nur mit anderem verhalten, Namen, anrede etc. klar kommst. Hormone nehmen ist immer mit wesentlichen Risiken verbunden, wer die nicht braucht sollte Sie nicht nehmen.
- Dir klar werden ob du irgendwann mal eigene kinder haben willst, wenn ja, mit Hormonen geht das ohne eingefrorenen dinge nicht, daher muss das vor der Hormoneinnahme passieren (Krankenkasse muss das übernehmen, einfach mal googeln welches Krankenhaus/Uniklinik das macht)
- Zum Endo/Gyno/Uro und dort die Therapie anfangen, wenn du dir sicher bisst, dass du hormone nehmen willst informiere dich direkt wer sowas macht z.B. über transdb.de und mach dir einen Termin, (Uro/Gyno meist nicht aber Endos haben meist knapp 6 Monate wartezeit oder mehr) würde dir aber auf jeden fall empfehlen ab und zu auch einen Endo zu sehen, Gyno/Uro kann zwar die therapie an sich machen aber Stoffwechselerkankungen werden die vllt nicht frühzeitig erkennen.
Falls du wirklich druck hast und jetzt nicht noch Wochen auf das Indikationsschreiben vom Psychologen warten willst schick mir kurz mal eine DM.
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Sei dir im klaren, dass Hormone nehmen deinen Körper in einen Medizinischen Notfall verwandelt, ein nicht funktionierendes System, was auf Medikamente angewiesen ist und dies haben ab und zu unerwünschte Nebenwirkungen.
Hier sind einmal alle "Effekte" die zu erwarten sind:
https://www.transx.at/Pub/Hormone.php
Mit einer Stimmtherapie könntest du an sich auch schon mit der Indikation vom Psychologen anfangen, meist müssen trans Männer aber keine machen, das sich die Stimme automatisch per Hormone verändert.
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Wenn es dann wirklich um "Brüste entfernen" geht muss ich dich leider noch etwas warten lassen.
Dafür brauchst du ein Gutachten von einem Psychologen über mindestens 12Stunden a 45 min über einen Zeitraum von 6 Monaten, muss dann einen Antrag bei der Krankenkasse stellen, die Begutachtung und Genehmigung dauert dort wieder bis zu 3 Monate und dann die OP haben.
Für den Antrag brauchst du einen Kostenvoranschlag eines Arztes der das macht, kannst dir auch schon einen OP Termin geben lassen, aber halt mit genug abstand damit du nicht nachher noch keine Genehmigung der KK hast.