Ständiger Jobwechsel, bin ich normal?

2 Antworten

Also, zunächst einmal finde ich es nicht verwerflich, dass du gerne einen Job machen möchtest, der dir auch Spaß macht. Die Arbeit füllt einen ziemlich großen Teil des Lebens aus und da halte ich es für sehr wichtig, dass man sich wohl fühlt und gerne macht, was man tut.

Allerdings sollte man dazu sagen, dass es wohl kaum DEN Arbeitgeber gibt, bei dem wirklich ALLES passt. Das ist ziemlich utopisch und es gibt überall Probleme und Missstände. Was bei dem einen gut läuft, läuft bei dem nächsten wieder nicht. Wichtig ist, dass man den Arbeitgeber findet, bei dem man mit den Missständen leben oder sie sogar zum Positiven ändern kann, ohne, dass es einem den Spaß an der Sache raubt.

Hast du denn den Wunsch etwas gänzlich anderes zu machen, oder möchtest du noch in dem Bereich bleiben?

Es gibt doch bestimmt Betriebe, in denen ein duales Studium für Lebensmitteltechnik angeboten wird. Dort kannst du dann arbeiten UND studieren. Möglicherweise geht sich das dann mit deinen Ausgaben aus? Allerdings bin ich in der Hinsicht kein Experte und ich stelle lediglich eine Vermutung an.

Ich selbst habe auch einige Zeit gebraucht, bis ich mir wirklich sicher war, was ich machen möchte. Es gibt auch Berufe in denen man ohne drei-jährige Ausbildung arbeiten kann, vielleicht ist dort auch was für dich dabei? Die Rettungssanitäter-Ausbildung (in DE) z.B. besteht "nur" aus einigen Lehrgängen. Das ist ein niederschwelliger Weg, um einen neuen, anderen Beruf kennenzulernen, bei dem nicht unglaublich viel Zeit investiert werden muss, wie bei einer richtigen Ausbildung. Allerdings müssen solche Lehrgängen oft aus eigener Tasche gezahlt werden, wenn man Pech hat und keinen Arbeitgeber findet, der einem das finanziert.

Das ist natürlich sehr weit hergeholt- aber mein Stiefvater hat einen sehr ähnlichen Werdegang wie du hier. Immer von Job zu Job gehüpft, kaum länger als ein Jahr ausgehalten und wieder was neues gesucht- stellt sich heraus es war undiagnostiziertes ADHS.

Und das ist da ein sehr typisches Merkmal. Denn bei ADHS fehlt dir Dopamin und man ist immer auf der Suche nach Action oder Ablenkung. Die erste Zeit im Job ist alles neu und interessant- doch sobald es wieder Alltäglich wird- macht es einen so wahnsinnig, dass es schon fast weh tut.

Klingt bei dir zumindest sehr ähnlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung