Ständiger Jobwechsel, bin ich normal?
Hallo einmal zu mir ich bin W/22 Jahre und gelernte Bäckerin. Ich habe drei Jahre meine Ausbildung zum Bäcker mit einem Top Ergebnis abgeschlossen da mir der Beruf auch immer sehr gelegen hat. Nach meiner Ausbildung wollte ich eigentlich mein Fachabtitur machen um dann Lebensmitteltechnik zu studieren das war immer mein Traum, dies hat aber leider nicht funktioniert da ich viel zu hohe Umkosten hatte und auf mich allein gestellt war, vom Staat habe ich auch nicht besonders viel „Hilfe“ bekommen, daher habe ich die Schule abgebrochen. Kurz darauf habe ich wieder als Bäckerin gearbeitet und dies aber auch wieder hingeschmissen weil ich unzufrieden war und ständig für andere eingespringen musste. Nach dem habe ich als Bäckereifachverkäuferin gearbeitet was ich auch wieder hingeschmissen habe. Nun arbeite ich grade wieder als Bäckerin aber es macht mir einfach keinen Spaß mehr das ständige nachts arbeiten macht mich völlig fertig und kaput und am liebsten würde ich auch einfach nicht mehr hingehen und alles wieder hinschmeißen. Ich weiß einfach nicht wie ich mich in meinem Berufsleben finden soll und ob das normal ist das man so oft seinen Job wechselt…ich finde das selbst komisch und schäme mich dafür aber ich kann auch irgendwie nie anders. Ich glaube nämlich nicht das es auch noch andere gibt die so sind wie ich… Ich hasse mich dafür. Ich will ja arbeiten gehen wie jeder normale Mensch aber ich finde einfach nichts was mir Spaß macht. Und wenn mir die Arbeit kein Spaß macht…möchte ich dort auch nicht arbeiten…. Wie kann ich was ändern das ich endlich mal einen festen Arbeitgeber finde wo ich selbst sage „ja das ist es“. Berufsberatung und viele Praktikas in anderen Bereichen hatte ich schon aber nichts davon überzeugt mich und dann schmeiße ich einfach wieder alles hin, was total dumm ist und das weiß ich auch. Aber wenn ich wie immer mal dann wieder in so einer Situation stecke sehe ich nie eine andere Aussicht oder Lösung außer zu kündigen und mir was neues zu suchen. Bin ich zum scheitern verurteilt oder wie soll ich damit umgehen? Ich habe ganz oft auch den Gedanken einfach abzuhauen um mich damit nicht auseinander zu setzen damit mich einfach jeder damit in Ruhe lässt.
2 Antworten
Also, zunächst einmal finde ich es nicht verwerflich, dass du gerne einen Job machen möchtest, der dir auch Spaß macht. Die Arbeit füllt einen ziemlich großen Teil des Lebens aus und da halte ich es für sehr wichtig, dass man sich wohl fühlt und gerne macht, was man tut.
Allerdings sollte man dazu sagen, dass es wohl kaum DEN Arbeitgeber gibt, bei dem wirklich ALLES passt. Das ist ziemlich utopisch und es gibt überall Probleme und Missstände. Was bei dem einen gut läuft, läuft bei dem nächsten wieder nicht. Wichtig ist, dass man den Arbeitgeber findet, bei dem man mit den Missständen leben oder sie sogar zum Positiven ändern kann, ohne, dass es einem den Spaß an der Sache raubt.
Hast du denn den Wunsch etwas gänzlich anderes zu machen, oder möchtest du noch in dem Bereich bleiben?
Es gibt doch bestimmt Betriebe, in denen ein duales Studium für Lebensmitteltechnik angeboten wird. Dort kannst du dann arbeiten UND studieren. Möglicherweise geht sich das dann mit deinen Ausgaben aus? Allerdings bin ich in der Hinsicht kein Experte und ich stelle lediglich eine Vermutung an.
Ich selbst habe auch einige Zeit gebraucht, bis ich mir wirklich sicher war, was ich machen möchte. Es gibt auch Berufe in denen man ohne drei-jährige Ausbildung arbeiten kann, vielleicht ist dort auch was für dich dabei? Die Rettungssanitäter-Ausbildung (in DE) z.B. besteht "nur" aus einigen Lehrgängen. Das ist ein niederschwelliger Weg, um einen neuen, anderen Beruf kennenzulernen, bei dem nicht unglaublich viel Zeit investiert werden muss, wie bei einer richtigen Ausbildung. Allerdings müssen solche Lehrgängen oft aus eigener Tasche gezahlt werden, wenn man Pech hat und keinen Arbeitgeber findet, der einem das finanziert.
Das ist natürlich sehr weit hergeholt- aber mein Stiefvater hat einen sehr ähnlichen Werdegang wie du hier. Immer von Job zu Job gehüpft, kaum länger als ein Jahr ausgehalten und wieder was neues gesucht- stellt sich heraus es war undiagnostiziertes ADHS.
Und das ist da ein sehr typisches Merkmal. Denn bei ADHS fehlt dir Dopamin und man ist immer auf der Suche nach Action oder Ablenkung. Die erste Zeit im Job ist alles neu und interessant- doch sobald es wieder Alltäglich wird- macht es einen so wahnsinnig, dass es schon fast weh tut.
Klingt bei dir zumindest sehr ähnlich.