Referat---> Das Geozentrische Weltbild

12 Antworten

Was man nicht wusste, war (jetzt kommt die Physik ins Spiel): Massen ziehen Massen an, aber große Massen haben viel mehr Kraft, um kleine Massen anzuziehen, und nicht umgekehrt. Das heißt, es ist in Wirklichkeit die Sonne, die im Mittelpunkt steht und alle Planeten genau so stark anzieht, um sie auf ihren Umlaufbahnen zu halten. Die Umlaufbahnen werden nämlich durch den Abstand von der Sonne sowie die wirkende Kraft festgelegt.

in den bisherigen Antworten wurde noch nicht auf Ptolemäus hingewiesen, unter diesem Stichwort findet man bei Wikipedia ausführlich und klar erklärt das Wesentliche.

der Begriff ,,geozentrisch'' heißt: die Erde ist das Zentrum, hat nicht mit Scheibe zu tun, wird also bei den Meisten Autoren seit früher Zeit als Kugel gedacht. Die modernen Kenntnisse über die Abweichung .. Elliptisch, bzw. Felix usw. spielen für die Idee des geoz. Bildes keine Rolle.

Im Mittelalter hat man geglaubt, dass die Erde im Mittelpunkt des Weltraums steht und sich alle Planeten um sie bewegen. (Auch Sonne und Mond, denn die hielt man damals auch für Planeten)

Und zwar dachte man das, weil die Leute damals sehr gläubig waren und deshalb glaubten: "Wenn Gott uns erschaffen hat, dann müssen wir so wichtig sein, dass er uns auf den wichtigsten und zentralsten Planeten gesetzt hat."

Außerdem war das ja die vorherrschende Meinung in der Antike; Aristoteles hatte es gesagt, und damit musste es wohl richtig sein.

Hallo! Ich erlaube mir folgenden Scherz nur weil Du eh gute Antworten bekommen hast. Das wirklich wahre und richtige Weltbild ist das egozentrische.

Alles dreht sich um mich.

Ich wünsche Dir eine schöne und Stress arme Woche.

Die Frage nach einem Mittelpunkt gibt nur einen Sinn, wenn man Alternativen hat.

Ein sehr einfaches Weltbild (bis etwa 600 v..d.Z.) ging davon aus, dass die Erde das einzig Wesentliche war. Natürlich spekulierte man über die Unterwelt, einen Götterhimmel, aber diese Lokalitäten wurden eher klein gedacht, so etwa vom Umfang eines großzügigen Palastes.

Die Himmelszeichen waren kleine Laternen, oder untergeordnete Götter, die sie trugen, die Sonne etwas heller, aber immer noch per Pferdekutsche oder Nilschiff transportierbar.

Das Wort "geozentrisch" war nicht wirklich sinnvoll!

Eine interessante Frage war allerdings, wo sich denn das Zentrum dieser Erde befinden würde. Antworten waren: In Delphi, auf dem Olymp, im Paradies (von dem die 4 Weltströme entsprangen, im Himalaya,.... Gebirge bzw. hohe Berge waren prädestiniert. Nachdem man die Erde als Kugel begriff (mit vielen Schwierigkeiten bezüglich der "Antipoden") hatten solche Spekulationen aber nur noch symbolischen Wert. Im mittelalterlichen christlichen Verständnis war Jerusalem der Mittelpunkt der Welt, bei den Muslims Mekka.

Der Gedanke, dass die Welt beträchtlich größer als die Erde sein könnte, kam in der alexandrinischen Zeit auf. Man konnte die Entfernung zum Mond messen, die Entfernung zur Sonne (allerdings falsch) abschätzen. Eine provokative Hypothese fragte. Könnte es nicht sein, dass sich die Erde um die Sonne bewegt und gar nicht die Sonne um die Erde? Den griechischen Mathematikern war klar, dass beides "gleichwertig" war, und eine sachbezogenen Entscheidung nicht leicht möglich. Beides waren Glaubensvorstellungen, die sicherlich auch religiöse Hintergründe hatte: Sonne, "Sol Invictus", Christus als die Sonne, Zentralfeuer,...

Es gab 3 Hypothesen: Die "heliozenrische", die "pythagoräische" (Zentralfeuer), die naheliegende "geozentrrische".

Übrigens hat diese Frage NICHTS mit der täglichen Umdrehung der Erde zu tun, sondern mit der Jahresbewegung der Sonne (bzw, der Erde) durch die Sternbilder der Ekliptik (Astrologisch: Die Sternzeichen des Tierkreises).

Allerdings gibt die heliozentrische Hypothese überhaupt nur Sinn, wenn man von einer 24-Stunden Umdrehung der Erde um sich selbst ausgeht: Diese war schwer zu schlucken, widersprach der aristotelischen Physik, und war praktisch der K.O.-Punkt für das Konzept einer jährlichen Bewegung der Erde.

Kopernikus war einer der ersten, der ernsthaft versuchte die Beobachtung der Planetenbewegung durch Berechnungen auf heliozentrischer Basis durchzuführen. Er scheiterte da kläglich: Seine Berechnungen waren schlechter als die auf geozentrischer Basis! Aber er hielt die Diskussion am Laufen.

Erst Kepler konnte durch die Idee der Ellipsenbahnen eine klare Entscheidung für das heliozentrische Weltbild erreichen. Gleichzeitig brachten Blicke durch Teleskope neue Evidenzen (Phasen der Venus, Monde des Jupiter,..)

Damit war die Sache aber nicht ausgestanden. Um 1800 war klar, dass wir uns in einer "Milchstraße" aus Milliarden oder mehr von Sternen befanden. Aber war unsere Sonne auch der Mittelpunkt dieser Milchstraße?

Die Antwort: "Nein" zerstörte einen weiteren Mythos. Als um 1925 klar wurde, dass unserer Milchstraße nur eine von Milliarden oder mehr anderer Galaxien war, relativierte sich das klassische Weltbild zum dritten Mal.

Sehr spekulative Denker gehen heute sogar von einem Multiiversum aus :-)