PPP Stipendium USA 2016-2017 Politik-Test & Einzelgespräche
Hey, ich will mich unbedingt für das PPP Stipendium 2016-2017 bewerben und ich weiß es gibt schon eine Menge Fragen darüber, aber eine richtige Antwort auf meine Frage finde ich leider nicht, hoffe ihr könnt mir helfen:)
Es gibt ja im laufe der Bewerbung einen 'Politik-Test' und solche Einzelgespräche. Meine Frage ist wie viel man für diesen Politik-Test wissen muss und was häufig gestellte Fragen bei den Einzelgesprächen sind.
Freue mich über Antworten, danke:)
3 Antworten
Naja solltest schon recht fit sein, was fragen zu Parteien aktuell etc angeht und das aktuelle politische wird schon abgefragt. Auch deine Meinung zu gewissen Themen etc. Wenn du regelmäßig Zeitung liest bereitest dich damit recht gut vor
Hallo liebe Gutefrage-Community und Besucher,
ich habe mich dieses Jahr für das PPP-Stipendium 2019/20 beworben und mein Bewerbungsgespräch bereits hinter mir, auf eine Antwort warte ich noch. Grundsätzlich möchte ich euch sagen, dass die Auswahlgespräche abhängig von der verwaltenden Austauschorganisation vollkommen variieren. Da ich wie bereits erwähnt noch auf eine Rückmeldung warte, behalte ich meinen Namen sowie meine zuständige Austauschorganisation vorerst für mich.
Mein Gespräch hat in einer Großstadt Ostdeutschlands stattgefunden, freundlich wurden die Bewerber zunächst begrüßt. Bereits vorher haben wir uns beim Warten im Vorraum bekannt gemacht. Insgesamt waren neben mir ca. 10 weitere Schülerinnen und Schüler im Alter von 14-16 Jahren anwesend. Im Hauptraum angekommen wurden uns zunächst kleine Snacks angeboten. Das Präsidium bestand aus etwas älteren Prüfern, die Atmosphäre wäre sicherlich entspannter gewesen, wenn auch jüngere Vorsitzende dabei gewesen wären, aber das Alter tut ja nichts zur Sache.
Nach einigen einleitenden Worten folgte eine Selbstvorstellung auf Englisch. Am Rande ein kleiner Tipp: Deine Hobbys, besuchte Schule, vorhandenes Ehrenamt sowie Motivation machen sich in dieser sicher gut. Erzähl vielleicht nicht alt so viel, sonst fällt dir ein Prüfer wie in meinem Beispiel mit einer Zwischenbemerkung in’s Wort. Außerdem macht das den Eindruck, als würdest du den Anderen die Zeit rauben wollen. Ich nehme an, dass dieser Test vorrangig dem Überprüfen der Englischkenntnisse gilt, was wenn dem so ist, schade sein mag. Stelle dich auch darauf ein, das Fragen wie etwa ob du bereits in den USA warst an dich gestellt werden, welche du dann auch auf Englisch beantworten musst.
Im nächsten Part bekamen wir Diskussions-/Problemkärtchen, welche wir innerhalb zweier Gruppen getrennt besprechen sollten, um diese dann im Nachhinein vorzustellen. Darauf kann man sich schlecht vorbereiten, aber es handelt sich hierbei auch nicht um überdurchschnittlich schwere Fragen.
Darauffolgend sollten wir ein Test bezogen auf unser politisches Allgemeinwissen absolvieren. Genauere Angaben möchte ich hier aus Fairness-Gründen nicht machen. Du solltest dich vor allem über das Amerikanische und Deutsche Regierungssystem informieren. Persönlich finde ich, dass dieser Test teilweise lächerlich war bzw. ist. Neben vollkommen gerechtfertigten Fragen, kamen auch Ausnahmen wie etwa: “Was ist am 11. September 2001 in den USA passiert?“ dran. Die Frage mag dabei weniger das Problem sein (auch wenn diese jeder beantworten kann, der sich für ein solches Programm bewirbt), mir steckt jedoch noch die Antwortmöglichkeit “Die USA haben endlich Frieden mit den Iran geschlossen“ in der Erinnerung. Bezogen auf die Destabilisierung der Region nach der Intervention in den Irak 2003 finde ich diese Anspielung äußerst unpassend für eine solche Veranstaltung. Natürlich habe ich mir nichts anmerken lassen – was ich euch auch raten würde.
Nach diesem Test, welcher mit Schulnoten bewertet wurde, ging es weiter mit einer Diskussionsrunde. Diese vergleicht erneut das Deutsche Regierungssystem mit dem Dmerikanischen. Bei meinem Gespräch wurde gar nicht auf die Rolle Deutschlands in der EU eingegangen, persönlich finde ich das zwar etwas schade, aber wie es scheint, ist das für das PPP irrelevant. Meldet euch ruhig öfters, versucht aber nicht die anderen durch auffällige Gesten zu übertrumpfen. Das Präsidium versucht darauf Acht zu geben, dass jeder möglichst gleichviel spricht. Ich habe den Fehler gemacht, eine kritische Frage bezogen auf das Prinzip “The winner takes it all“ zu stellen, welche missverstanden und von den Prüfern belächelt wurde. Versucht euch also klarer als ich auszudrücken 😉.
Nun ist bereits der größte Teil hinter mir gewesen. Es folgten einige Blätter mit Besonderheiten über sich selbst (Krankheiten, Allergien…) und zum Abschluss ging es dann noch in die Einzelgespräche. Jene sind bei jedem Bewerber verschieden, es gab Fragen wie etwa wem man das Stipendium am meisten von den anderen Bewerbern zutrauen/gönnen würde. Persönlich finde ich diese Frage ein wenig verwirrend, denn grundsätzlich gönne ich jedem der anderen Jugendlichen die Zeit in den USA. Ich war/bin mir sicher, dass diese es mindestens genauso verdienen wie ich. Aber wie soll ich denn nach einer Zeit von ca. 1,5 Stunden entscheiden, wem ich es am meisten zutraue? Es gab auch noch Fragen bezogen auf die Familiensituation und das eigene Engagement außerhalb der Schule. In meinem Beispiel haben mich die Prüfer nahezu gar nichts gefragt. Ein Thema, was ich gerne noch diskutiert hätte, weil es meiner Meinung nach zu kurz kam, wurde von einem der Vorsitzenden (freundlich) abgeblockt.
Dann kamen alle Schülerinnen und Schüler wieder zurück in den Raum und wir haben uns verabschiedet.
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Zusammenfassend würde ich sagen: Dieses Gespräch war vom Inhalt nicht besonders umfangreich, doch sollte man sich darauf vorbereiten. Ich würde außerdem raten, in der Diskussionsrunde Wörter wie z. B. “Rust Belt“ komplett zu vermeiden, oder sie noch einmal zu umschreiben. Ich hatte den Eindruck, dass die Prüfer mit diesem Wort nicht so viel anfangen konnten, dabei handelte sich es aber sicher nur um eine Ausnahme. Missverständnisse habe ich unkommentiert gelassen, da sie den Gesprächsinhalt meistens nicht negativ beeinflusst haben. Im Nachhinein finde ich, dass der Zeitraum für ca. 10 Personen unrealistisch ist. Natürlich weiß ich, dass es sich hierbei um ehrenamtliche Mitarbeiter handelt und ich habe auch größten Respekt vor diesen, für den Aufwand, welchen sie auf sich nehmen. Aber die Diskussionsrunde z.B. hatte gar nichts mit dem Wort “Diskussion“ am Hut. Es war maximal ein Wissensaustausch, keine Kontroverse über Probleme und deren Lösung. Ein Grund dafür war sicher das sehr enge Zeitfenster.
Für Rechtschreibfehler jeder Art mache ich heute das Wetter verantwortlich, ich hoffe einige Informationen nützen den Bewerbern der nächsten Jahre etwas. Euch viel Glück, ihr schaff das :-) !
Die wollen allgemein nur wissen, wie deine Meinung zu bestimmten themen is