Logopädie-lohnt sich dafür ein Studium?
Hallo Leute, ich kann mich einfach nicht entscheiden, was ich studieren soll. Die Einschreibungen sind schon in ein paar Wochen. Entweder Logopädie oder Lehramt.
Ich wollte schon immer etwas in Richtung Pädagogik/Psychologie/Sprachen/unter Menschen machen, da mein NC nicht für Psychologie gereicht hat, habe ich mich für Lehramt entschieden.
Doch letztes Jahr habe ich den Studiengang Logopädie entdeckt. Faszinierender Beruf. Dauert 7 Semester - also genau wie Lehramt - aber beim Informieren haben wir gemerkt, dass man totaaaaaaaal wenig als Logopäde verdient. Im Internet standen Zahlen wie 1000-1500. Natürlich sollte das Studium nicht nur davon abhängig gemacht werden, wie viel man später verdient, aber ich denke mir dann auch, dass mein Studium sich schon lohnen sollte. Ansonsten hätte ich ja auch direkt nach meiner mittleren Reife eine Ausbildung machen können. Und damit sollen sich jetzt bitte keinesfalls Leute angegriffen fühlen, ist meine persönliche Meinung.
Nun ja, studiert jemand vielleicht Logopädie und hat Erfahrungsberichte auf Lager? Ich kenne leider keinen aus der Gegend.. Bei den Studieninhalten stehen auch medizinische Aspekte drin, weiß jemand vielleicht, was genau damit gemeint ist? Also auch Physik/Chemie oder sowas?
Etwas, was mir auch komisch erscheint ist, dass man früher eine Ausbildung zum Logopäden machen konnte. Was ist denn jetzt der Unterschied mit dem Studium? Ist ja auch etwas komisch, wenn die einen eine Ausbildung machen konnten und andere dafür studieren. (Und nein, es geht mir nicht darum, dass ich lieber eine Ausbildung machen möchte)
Im Allgemeinen würde ich noch gerne wissen, wie vielleicht der Beruf im Hinblick auf die Zukunft aussehen könnte. Also ich habe gehört, dass nicht sehr viele diesen Studiengang studieren, aber dass heut zu tage immer mehr Menschen - vor allem Kinder - behandelt werden müssen. Was meint ihr dazu? Stirbt dieser Beruf aus? Oder gibts gute Aussichten?
Lg
3 Antworten
Vielleicht noch was zu den medizinischen Aspekten:
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Anatomie, insbesondere die obere Hälfte des Körpers bis zum Zwerchfell: physiologische Gegebenheiten und Funktionen und Fehlfunktionen
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Physik im Bereich der Audiologie: alles was das Hören betrifft, also Audiogramme, Schallwellen und so ein Babel (war nicht meine Stärke... ;))
Die Ausbildung kann man auch heute noch machen - die Logopädie steckt seit fast zwanzig in der Akademisierung und Vereinheitlichung. Hier vielleicht ein paar Hintergrundinfos, besonders unter "Akademisierung": http://www.logopaedieschule-regensburg.de/_Wir_uber_uns__blind/Qualitat/qualitat.htm
Ob mehr Menschen behandelt werden müssen, ist eine gute Frage... Früher ließ man halt auch öfter einfach unbehandelt - ich kenne einige, deren Aussprache meiner Meinung nach behandlungsbedürftig ist. Dann werden die medizinischen Möglichkeiten immer besser, so dass bspw. Schlaganfälle besser behandelt werden können - und dann auch nachbehandelt werden müssen. Ich denke, dass es immer Bedarf geben wird, gerade auch im Hinblick auf die Schullaufbahn (bspw. Stichwort Schriftsrpacherwerb), aber dessen müssen sich einige Stellen auch erstmal bewusst werden... Von nichts kann man nicht leben.
Übrigens gibt es auch an Berufsfachschulen, an denen man die Ausbildung machen kann, so viele Bewerber, dass sie wählen können. Wenn Du keine weitere Vorbildung hast (bspw. bereits eine Ausbildung in einem ähnlichen Bereich), wirst Du mit einer mittleren Reife keinen Ausbildungsplatz bekpmmen. In meinem Kurs waren ausschließlich Abiturienten.
Bis vor wenigen Jahren wurden alle orientierungslosen Frauen in Logopädie und Ergotherapie-Ausbildungen gedrückt, so dass der Begriff "damit kann man die Straße pflastern" für kaum einen Bereich so viel zutrifft wie bei Logopädinnen.
Das Einkommensniveau liegt knapp mit 1500 (Brutto) im Bereich Mindestlohn und es handelt sich um kein akademisches Studium, sondern eine sehr stark verschulte Ausbildung..... Beispiel: http://www.mh-hannover.de/logopaedie.html
Wenn du Dich ernsthaft informieren möchtest, gibt es beim Bundesverband für Logopädie (selbst googlen) haufenweise Infos.
Selbstverständlich gibt es auch ein umtriebiges Forum, in dem Dir definitiv qualifiziertere Leute für Antworten zur Verfügung stehen. Um nicht allzu naiv herüberzukommen, empfehle ich allerdings die Aneignung relativ einfacher Basisinfos über die genannten Infoquellen.
Link zum Forum im 1.Kommentar
1500 brutto ist dann doch etwas niedrig gegriffen für eine 40 Therapien-Woche, was Vollzeit entspricht. Bei mir waren es immer in den 8 Jahren meiner Berufstätigkeit als angestellte Logopädin 1750-1800 Euro.
Würde eher zu Physiotherapie raten
Hmm, nee.. das interessiert mich widerum fast gar nicht :/ Aber danke für den Tipp.