Lebenslüge?
Meine Mutter weiß seit Jahrzehnten von einer Beziehung meines Vaters zu einer anderen Frau (ehem. Kollegin). Wir Kinder sind mit den Streitereien um dieses Thema aufgewachsen.
In den letzten Wochen hat es mein Vater mit den heimlichen Kontaktaufnahmen zu dieser Frau übertrieben und ist unvorsichtig geworden. Meine Mutter hat ihn erwischt und ist vollkommen wütend und traurig, sie hat ihr Leben lang unter dieser Situation gelitten und war nicht in der Lage, Konsequenzen zu ziehen. Beide sind fast 80. Ich habe jetzt Kontakt zu dieser Frau aufgenommen und versucht, sie zur Rede zu stellen und sie auch etwas unter Druck gesetzt. Ich möchte meiner Mutter zu etwas Wiedergutmachung verhelfen, obwohl ich merke, dass sie die ganze Geschichte nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Durch meine Kontaktaufnahme zu dieser Frau leidet jetzt mein Vater sehr unter der Situation, was ich in Kauf nehme. Ich habe Angst mich zu sehr mit dieser Sache zu beschäftigen und andererseits möchte ich dass meine Mutter auf ihre Kosten kommt. Meiner Mutter hat einerseits Mitleid mit meinem Vater, der nur noch durch die Wohnung schleicht, andererseits kann sie ihm nicht verzeihen. Ich auch nicht.
Hinzu kommt noch, dass meine Mutter vermutet, dass die Tochter dieser Frau auch Tochter meines Vaters sein könnte. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie weit ich gehen kann. Ich sehe meine Mutter leiden und bereue, dass ich sie nicht früher unterstützt habe. Sie wurde sehr viel von meinem Vater belogen, der jetzt lediglich - aufgrund des Drucks den ich gemacht habe - zugegeben hat, dass er sie "mal" mit dieser Frau betrogen hat.
Schwieriges Thema
3 Antworten
Deine Mutter hat doch sich selbst entschieden mit dieser Lüge zu leben, sonst, hätte sie anders agiert und entsprechende Entscheidungen getroffen. "Ich weiß jetzt nicht mehr, wie weit ich gehen kann" . Du bist bereits zu weit gegangen und damit wirst du nichts, absolut nichts erreichen, ausser Stress und Aufregung. Du hast den falschen Weg gewählt, deine Mutter übrigens auch. So sehe ich das.
Also: wenn ich deine mutter wäre hätte ich ihn raus geworfen.
Lange verheimlichen tut mehr wrh als direkt zu sagen was sache ist.
Meine eltern haben sich getrennt als ich und mein bruder jünger waren. Heute keinen kontakt zur mutter. Ist gut so.
Da so nach zu rennen ist schlimmer als einfach los zu lassen. Ändern kann man jetzt eh nichts.
Was du jetzt tust entscheidest du, aber ich würde es einfach lassen.
Ps: falls die tochter deine halbschwester sein sollte, dann sei nicht fies zu ihr oder so. Sie hat soch das nicht ausgesucht, wurde einfach hinein geboren. Ich kenne das-weiß von was ich rede ;) viel erfolg
Sonst kannst du deiner mutter helfen indem du ihr kleine Überraschungen machst: geschenke, haushalt ect. und natürlich ein gutes leben führen.
Danke für deine respektvolle und mitfühlende Antwort, es ist schwierig für mich
Alles gut. Das kann ich verstehen, ist bedrückend und weiß auch, dass du wahrscheinlich innerlich so richtig ausrasten könntest und weinen gleichzeitig (evtl.)
Ich kann mich in deine lage voll hineinversetzen, das ding ist halt nunmal wirklich: was sollst du tun. Su jast ja keine direkte schuld daran oder großartige Auswirkungen :(
Was versprichst du dir denn davon, bzw. welche Art von 'Wiedergutmachung ?
Interessant wäre vielleicht für dich, zu wissen, ob du noch eine (Halb)Schwester hast.
Rein logisch verstehe ich folgendes nicht:
Sie wurde sehr viel von meinem Vater belogen, der jetzt lediglich - aufgrund des Drucks den ich gemacht habe - zugegeben hat, dass er sie "mal" mit dieser Frau betrogen hat.
Eingangs schriebst du:
Meine Mutter weiß seit Jahrzehnten von einer Beziehung meines Vaters zu einer anderen Frau (ehem. Kollegin).
Wusste sie es seit Jahrzehnten, oder nicht ?
Meine Mutter kommt aus einer anderen Generation, heute reagiert Frau meist anders. Sie konnte damals nicht anders reagieren aufgrund ihrer eigenen Lebensgeschichte. Du denkst in Kategorien aber manchmal ist alles nicht so einfach und klar. Wenn man einen geliebten Menschen leiden sieht, möchte man helfen und ich bin aneine Grenzen gestoßen