Kann man sich überhaupt noch in Deutschland als Normalverdiener (Mittelschicht) ein haus kaufen?

10 Antworten

Ja, kann man, wenn

  • man bestimmte Viertel oder Gegenden in Betracht zieht
  • Einen vernünftigen Schufa Status / Score hat
  • Gute Kostenkontrolle betreibt.

Was ist Normaleinkommen?

Das durchschnittliche Nettoeinkommen aller Arbeitnehmer inkl. Teilzeit- und Minijobs betrug in der BRD 2017 1890€.

In vielen Gegenden kann man davon als Single einen Hausabtrag erbringen, was mit hohen Verzichten an Kosum und erbringen von Eigenleistung verbunden sein kann.

Zum vermuteten Kern der Frage: Ja, es ist (deutlich) schwieriger mit dem Durchschnittseinkommen von 2018 ein Haus zu finanzieren als mit dem von 1978.

Elali hat viele gute Hinweise und Impulse gegeben. Aber es kommt auf so vielw Dinge an, die in der Frage nicht genannr waren, wie z.B. Wohnort / gew. Viertel.


Mikkey  28.12.2018, 17:12
Zum vermuteten Kern der Frage: Ja, es ist (deutlich) schwieriger mit dem Durchschnittseinkommen von 2018 ein Haus zu finanzieren als mit dem von 1978

Ich halte es nicht für schwieriger.

Die Einkommen waren niedriger, allerdings die Immobilienpreise ebenfalls. Je nach Standort ist das Einkommen-Immobilienpreis-Verhältnis mehr oder weniger dasselbe.

Bis zum Jahrtausendwechsel gab es quasi keine Immobilienfinanzierung unter 6%, zeitweise nicht unter 8%. Das sollte man erst einmal stemmen. Außerdem waren die Banken weitaus wählerischer bzgl. der Kreditnehmer.

Ich stand ca. 1985 vor der Wahl, eine Wohnung für etwas weniger als 200 000 DM zu kaufen und habe es wegen der unverhältnismäßig hohen Zinsbelastung nicht gemacht.

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SimbaLE  06.12.2019, 17:07
@Mikkey

das sind valide Argumente, gleichzeitig glaube ich dass höhere Tarifbindung und Arbeitsplatzsicherheit das vermutlich überausgleichen. Aber ein Immobilienkauf muss immer gut überlegt sein.

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Das kommt drauf an, wo man hin will. Teilweise gibt es sagenhafte Zuschüsse, das geht bis hin zu geschenkten, voll erschlossenen Grundstücken für Bauherren, wenn man sich nicht dran stört, in die Provinz zu ziehen.

Für Leute, die viel selbst machen können, bekommt man etwas heruntergewohnte Häuser auf dem flachen Land ebenfalls für kleines Geld.

So oder so, leicht wird es nicht, wenn das Einkommen die einzige Geldquelle ist. Ich kenne aber auch jemanden, der ein Haus mit 4 Wohnungen gekauft hat und das ganze Projekt durch Vermietung stemmt. Etwas Eigenkapital war da allerdings im Spiel.

Kommt darauf an, wo. In den Großstädten: Nur als Millionär, am Land - wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht wünschen - kann es schon ab 50 000 Euro möglich sein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Schau dich mal im (ehemaligen) Landkreis Osterode am Harz um, dort kannst du Häuser ab 5'000 Euro kaufen (bewohnbar wird's ab 30'000 Euro). Alt und renovierungsbedürftig, aber mit ein paar tausend Quadratmeter Grundstück drum herum. Finanzierbar sogar mit Kindergeld (kenne eine albanische Familie, die das erfolgreich macht mit aktuell 18 Kindern).

Ist eine schöne Gegend und wenn du einen flexiblen Job hast - gute Handwerker werden überall gebraucht - dann steht dem eigenen Haus nichts im Wege.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kommt drauf an ...

In München eher nicht, irgendwo in Schleswig-Holstein auf dem platten Land sicher.