Ist ein Baby wirklich wie ein unbeschriebenes Blatt?

5 Antworten

In meiner Vorstellung gibt die Genetik einen Rahmen vor, welcher aber durch die Sozialisation extrem verändert werden kann.

Ich würde sagen, dass am Ende so 20-30% die Genetik und der Rest die Sozialisation ausmacht

Hat es schon eine Persönlichkeit?

Klar, die Genetik / Epigenetik macht einen Teil der Persönlichkeit aus. Wären Babys unbeschriebene Blätter, würden sie sich alle gleich verhalten. Tun sie das? Nein.

Ja, auch Babys haben schon eine Persönlichkeit.

Ich habe zwei Kinder.

Meine erste Tochter hat die ersten Wochen durchgängig geschriehen, konnte dann aber schon früh gut durchschlafen, hat nie viel gegessen, fühlte sich schon immer in einer lauten Umgebung wohl. Ist ein eher ängstliches Kind das erstmal beobachtet und sich einen Überblick verschafft. Ihre Stärken liegen auf der zwischenmenschlichen/emotionalen Ebene. Sie diskutiert einen in Grund und Boden. Andererseits ist sie aber auch sehr einfühlsam. Sie hat eine sehr niedrige frustrationstoleranz und Weinen ist ihre bevorzugte Lösungsstrategie. Inzwischen ist sie 3,5 Jahre.

Meine zweite Tochter war ein ruhiges und super entspanntes Baby. Dafür schläft sie jetzt (wird nächste Woche zwei) immer noch nicht durch. Sie hat schon immer gut gegessen, ist ein totales draußenkind und absolut angstfrei. Sie ist ein absoluter dickkopf. Sie nimmt sich was sie will ohne Rücksicht auf Verluste. Sie hat einen "anführercharakter" und ist insgesamt sehr robust. Sie möchte alles selbstständig lösen und probiert so lange aus, bis sie eine Lösung hat.

Also, ich hab zwei charakterlich komplett verschiedene Kinder. Beide werden aber unter ähnlichen Bedingungen, bzw. selber Erziehung groß.

Ja klar. Manche Babys weinen die ganze Zeit, manche Babys schlafen aber auch die ganze Zeit. Das ist schon eine Persönlichkeit. Manche haben viel Hunger, andere nicht. ^^

Ich bin Anhänger der Theorie, dass Charakter zum Teil vererbbar ist.

Also, ich behaupte nein