In welcher Eliteeinheit der Bundeswehr war Stefan Hinkelmann (aka Stefan Waldmann)?

2 Antworten

Stefan war in der Deutsch—Französischen Brigade und wurde 1997 in Bosnien im Rahmen der SFOR in Bosnien entsand. Er war vermutlich Teil des Jägerbataillon 292 und hat sich nach eigenen Angaben durch eine Scharfschützenausbildung auf Aufklärungsmissionen spezialisiert. Angeblich sei seine Einheit durch ein NATO- Buch als spezialisiert eingestuft worden sein. Er war also wahrscheinlich nicht direkt ein Teil von Spezialeinheiten wie dem KSK oder spezialisierten Einheiten wie dem EGB.

*diese Information sind jedoch mit Vorsicht zu betrachten, da es dazu dato keine festen Beweise gibt. Es gibt viele Behauptungen und Vermutungen, dazu zählt auch was ich hier genannt habe.

(viele Soldaten, die sich dazu online geäußert haben, halten es für unwahrscheinlich, dass Stefan „Elitesoldat“ ist, oder sich so nennen kann. Gründe dafür seien sein soziales Verhalten, vor allem seine Kommunikativen Fähigkeiten.) —> diese Aussagen lassen sich natürlich auch nicht objektiv bestätigen, weswegen Sie und mein auch Post als Behauptungen zu verstehen sind.

Mehr dazu lässt sich hier lesen: https://www.reddit.com/r/7vsWild/comments/1g7ugjw/ist_stefan_wirklich_ein_elitesoldat/?rdt=62288

Woher ich das weiß:Recherche

Stefan war in der Fernspähtruppe in Weingarten von 94-97. Nach der Schließung wurde er 1997 nach Pfullendorf verlegt, wie alle Anderen auch. Eingetragen sind bei ihm EK-Lehrgang und Scharfschützenausbildung.

Im Archiv der Reservisten ist bei ihm in Pfullendorf komischerweise aber keine Tätigkeit angegeben. Es ist öffentlich bekannt, dass einige der Soldaten aus Weingarten ins KSK berufen wurden. Vielleicht war das bei Stefan auch so, das wäre ein Grund,warum er dazu Nichts sagen darf. KSK-Soldaten dürfen auch nach Ihrer Dienstzeit nicht darüber reden. Wir werden das also niemals erfahren wenn es so gewesen sein sollte.

Aber generell sind auch Fernspäher als "Elite" zu bezeichnen. Was mein Vorredner zur Kommunikation sagt, trifft bei Mannschaftrdienstgraden der Bundeswehr nicht zu. Als solcher erhälst du Befehle und führst diese aus, da musst du kein Kommunikationsprofi sein.

Woher ich das weiß:Recherche

JohnBlaze  14.11.2024, 01:49

Sehr interessante Recherche. Wie sind somit deiner Meinung nach Stefans Aussagen von seiner Webseite zu bewerten, er habe (beginnend im Jahr 1994) "4 Jahre harte militärische Ausbildung bei den NATO-Streitkräften in Frankreich" absolviert, sowie seinen anschließenden "Kriegseinsatz 1997 im ehemaligem Jugoslawien (...), den er zum Glück unverletzt als dekorierter Soldat hinter sich lies"?

Ich muss sagen, dass er mir in den Interviewsituationen, in denen seine Biographie - wenn auch spärlich - umrissen wurde, immer relativ glaubhaft erschien, nur dass es eben einzig an Beweisen mangelt, die nach Aussagen derlei Kalibers natürlicherweise durch die Öffentlichkeit eingefordert werden - ohne damit sagen zu wollen, dass er uns diese zwingend schuldig sei.

Bei Reddit gibt es auch einen Account, der vor kurzem Stefans Lebenslauf vollumfänglich zu bestätigen ersuchte, ohne dabei allerdings neue Beweise herangeführt zu haben. Dort hieß es, dass Stefan eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben musste und dass er nach dem Krieg in einem derartigen Zustand war, der ersichtlich machte, dass er sowieso nicht gewillt war, über das Erlebte zu sprechen.

Stefans Glaubwürdigkeit steht aktuell vor einem großen Fragezeichen, aber ich wünsche mir für ihn, dass seine Geschichten der Wahrheit entsprechen. Große Töne erzeugen aber nun einmal ein lautes Echo.

Zum Beispiel behauptet er ja auch, er habe im Januar 2005 die Eiger-Nordwand Free Solo bezwungen. Das ist natürlich eine weitere sensationelle Hausnummer, die nicht mal eben so beiläufig in den Raum gestellt werden kann.

Man stelle sich vor, Apollo 11 wäre ohne Kamera gereist.

toomy79  14.11.2024, 09:01
@JohnBlaze

Ja das habe ich auch gelesen. Möglicherweise gibt er der Öffentlichkeit bewusst Falschinformationen preis, so dass er gar nicht in Verbindung mit Weingarten/Pfullendorf und KSK gebracht werden kann, eben aufgrund seiner Verschwiegenheitspflicht.

In Frankreich würde ja auf das Jägerbtl. 292 schießen lassen und die Deutsch-Französiche Brigade. Aber warum steht er dann bei den Fernspähern in der Reservistenliste, da passt irgendwas nicht.

Mit der Solo-Besteigung der Eiger Nordwand muss man die Details genau ansehen. Er sagt "Eiger Nordwestflanke", nicht "Eiger Nordwand". Also "Eiger" nennt sich der Berg und er hat eine relativ einfach Route zum Aufstieg genutzt, nicht die Nordwand.

Im Parkour war er zwar 3mal bei Weltmeisterschaften, aber das waren auch keine echten Weltmeisterschaften. Viele der Leute hatten nicht das Geld für die Reise. Aber OK, teilgenommen hat er trotzdem 3mal. Seine Videos dazu sind auch durchaus beeindruckend. Vor allem wo er die 4m hohe Mauer hochrennt war schon mega. Das letzte Video davon stammt aus 2013.

Ich vermute mal, dass es bei ihm in den letzten 10 Jahren irgendeinen Problem gab, dass zu all den Problemen danach geführt hat. Vielleicht den Verlust eines Familienmitglieds oder sowas in der Richtung. Aber das werden wir alles nicht erfahren.

JohnBlaze  14.11.2024, 16:47
@toomy79

Bezüglich der Bergsteigerei sind die exakten Wortlaute zum einen "Sein größter persönlicher Erfolg als Bergsteiger ist die Eiger Nord-Westflanke, die er im Januar 2006 "free solo" bestiegen hat.", sowie "Eiger Nord-Westbesteigung Free Solo Alleingang 21/01/2006", allerdings hat er in einem YouTube-Kommentar im November 2023 geschrieben "die schweizer Alpen sind mir durchaus bekannt, ich habe 2005 im Januar die Eiger Nordwand bestiegen, alleine, free solo, also ohne jegliche Sicherung".

Hier finden sich ja bereits erste Widersprüche, das Jahr und die genaue Bezeichnung betreffend, auch wenn diese theoretisch einfach der verflossenen Zeit geschuldet sein könnten. Stefan ist ja auch keine 20 mehr.

Der Reddit-Account seines - vermutlich - alten Freundes "bestätigt" das Ereignis in zwei Kommentaren folgendermaßen:

"Ja er ist diese Wand hoch. Zumindest eine von den 9 Routen die es gibt. Sein Partner der dabei war hat recht früh aufgegeben. Eigentlich schon am Fuße des Berges. Leider ist das über 15 Jahre her. Und da gab es nun mal noch keine Smartphones mit denen man Selfies machen konnte. Also Solo ist in dem Fall schon richtig. Wieviel Free es war kann ich nicht sagen. Nachdem was er mitgenommen hat kann da nicht viel Sicherung gewesen sein."

"Solo war er definitiv da. Und es gibt 9 Routen an der Nordwand. Und es war Winter. Er hatte auch jemanden dabei der aber unten geblieben ist weil er sich nicht getraut hat. War also nicht als Solo geplant. Aber Stefan hat immer schon alles umgesetzt was er sich in den Kopf gesetzt hat. Er wollte da hoch egal ob er drauf geht oder nicht. Das war einer seiner Lebensträume. Ob das jemand mitbekommt war ihm damals Scheißegal. Er hat das für sich gemacht. Nur seine Freunde und Familie wussten das er das macht."

Wo und wie und ob überhaupt, kann einem auch nur Stefan selbst beantworten.

Ich finde es z.B. auch ein wenig verwunderlich, dass ihm Anerkennung für etwas - verhältnismäßig - mehr oder weniger Banales wie den Feuerbohrweltrekord wichtig zu sein scheint, während dieses Bedürfnis bei etwas derart Spektakulärem, wie als erster Mensch überhaupt die Nordwand im Free Solo bezwungen zu haben, nahezu keine Rolle zu spielen scheint.

Da müsste er eben einfach mal im Detail zu befragt werden.

Was seine Fähigkeiten im Parkour angeht, gibt es keine Zweifel, dass er dies auf einem hohen Niveau ausgeübt hat und es finden sich zwar keine Teilnehmerlisten, aber es gibt zumindest auch ein paar wenige Bilder, die ihn bei den Parcouring WMs 2007 und 2008 zeigen, auch wenn diese ihn nicht eindeutig als Teilnehmer identifizieren. Platz 21, den er laut eigener Aussage bei der WM 2007 belegt habe, ist jetzt auch alles andere als eine unglaubwürdige Behauptung. Er war mindestens sehr aktiver Teil der Szene und hat intensiv Zeit in den Sport investiert.

Falls er tatsächlich im Krieg gewesen sein sollte und dort Traumatisches erleben musste (das kann ja alles mögliche sein und muss nicht einmal zwingend kriegsspezifisches Geschehen beinhalten), wäre es auch durchaus sehr plausibel, dass er einfach nicht über diesen Abschnitt seines Lebens sprechen möchte, bzw. nur mit ausgewählten Personen. Es ist ja hinlänglich bekannt, dass es unzählige Veteranen gibt, die ihren Lebtag nie wieder ein Wort über ihre Zeit im Krieg verlieren.

Ob er im Einsatz war lässt sich aber wohl nicht so einfach prüfen? Wie sieht es denn mit der Aussage aus, dass er als Bundeswehrsoldat für 4 Jahre in Frankreich ausgebildet wurde?

toomy79  14.11.2024, 22:59
@JohnBlaze

Das wäre natürlich bitter, wenn er 2005 oder 2006 tatsächlich die Eiger Nordwand free solo bestiegen hat und es dazu keine Nachweise gibt.

Nein, also 4 Jahre wurde er in jedem Falle nicht in Frankreich ausgebildet, ansonsten wäre nicht Weingarten seine erste Kaserne gewesen.

Auslandseinsätze sind auch keine hinterlegt.

Es kann allerdings tatsächlich sein, dass Stefan ab 1997 zu einer Spezialeinheit gewechselt ist und mit dieser im Ausland war. Solche Nachweise wird man dann nicht von dem Büro eines Stabsgebäude aus finden können. Auch seine damaligen Kameraden dürfen sich genauso wenig dazu äußern. Diese "Frankreich"-Geschichte ist wahrscheinlich einfach nur erfunden, um keine Rückschlüsse auf seine tatsächliche Laufbahn ziehen zu können.

Alles in allem gehe ich nicht davon aus, dass wir hierzu irgendwoher Nachweise sehen werden.

JohnBlaze  23.11.2024, 16:47
@toomy79

Danke dir. Das würde sich dann natürlich wiederum mit der Aussage beissen, er sei 94 erstmalig bei gemeinsamer Übung mit französischen Soldaten mit parcours du combattante in Berührung gekommen. Wir wissen auch nicht, ob er 4 durchgängige Jahre meint oder vereinzelt wiederkehrende Ausbildungsstrecken innerhalb dieses Zeitfensters. Die Formulierung suggeriert natürlich erst einmal ersteres.

Zu seiner Eiger-Bergbesteigung hat er jetzt Bilder veröffentlicht mit dem Datum 21. Januar 2006. Diese zeigen ihn allerdings nicht beim Free-Solo, sprich beim ungesicherten Klettern in der Vertikalen, sondern bei einer herkömmlichen Schneebesteigung. Im Grunde haben die Fotos kaum neue Beweiskraft, seine Aussage zu stützen.

toomy79  23.11.2024, 17:01
@JohnBlaze

Wenn du free solo eine Vertikale hochkletterst, dann hast du keine Hand frei, Fotos zu machen...das klingt schon logisch oder? Trotzdem glaube ich eher, dass er die heutige Westflanke meint. Die hat nur 3 kleine Kletterpassagen und den Rest legt man in Schneeschuhen zu Fuss zurück. Trotzdem ist das nicht einfach, schon garnicht im Januar.