Hilfe bei der Leitfrage für Klassik und Weimarer Klassik?

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Der Ausdruck Weimarer Klassik bezeichnete im Verständnis des 19. Jahrhunderts die Zeit, in der das „Viergestirn“ Wieland, Goethe, Herder und Schiller in Weimar wirkte. Im engeren Sinn wird die Epoche nach Johann Wolfgang Goethes erster Italienreise 1786 damit bezeichnet. Die Weimarer Klassik dauerte etwa bis zu Schillers Tod 1805. Oft wird mit Weimarer Klassik auch nur die gemeinsame Schaffensperiode der befreundeten Dichter Goethe und Schiller bezeichnet, die von 1794 bis 1805 ging und mit dem Briefwechsel zwischen beiden einsetzte. 1. Literatur der Klassik Die Dichtung der Klassik war sehr vom Idealismus geprägt. Sie zielte auf eine geschlossene Form, auf Vollendung, auf Humanität, auf Sittlichkeit und auf Harmonie. In Schillers Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen (1795) forderte er eine Wahrnehmung der Kunst, die auch die Gesellschaft befördert. Durch die ästhetische Erziehung wurde die Natur durch die Kunst überwunden, die aber wieder Natur ist, um Harmonie zu erreichen. Ziel der klassischen Dichtung war nicht Abbildung oder Nachahmung der Natur, sondern das Wesen der Dinge zu erfassen. 1.1 Klassikverständnis Das Klassikverständnis ging auf die Betrachtung antiker Bildkunst zurück. Von ihr wurde z. B. durch Winkelmann abgeleitet, was das Schönheitsideal ausmachte. Für Winkelmann war das Menschenbild geprägt durch "edle Einfalt und stille Größe". "Edle Einfalt" meint die Einfachheit des behandelten Stoffes, "stille Größe" eine große Geisteshaltung. 1.2 Goethe und Schiller als Dichtungstheoretiker Goethes Aufsatz Einfache Nachahmung der Natur, Manier, Stil (1789) stellt das Ergebnis seines Kunstlebens in Italien dar: des Studiums des Natur- und Volkslebens und dem Römischen Karneval. In dieser Theorie unterscheidet er zwischen drei Methoden des Kunstschaffens: Nachahmung (natürliche Erfassung der Natur), Manier (Ausdruck des individuellen Sicht der Dinge) und Stil (Erfassung des Wesens der Dinge). Der Stil ist das höchste Mittel der Darstellung. Schillers Briefe Über die ästhetische Erziehung des Menschen (1795) stellen den Versuch dar, das Schöne zu bestimmen und die Frage nach der Funktion der Kunst innerhalb der Kulturentwicklung des Menschen zu klären, besonders in der Zeit nach der Französischen Revolution. Für Schiller ist eine revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft, wie die Französische Revolution, zum Scheitern verurteilt. Politische Veränderungen können erst erreicht werden, wenn der Mensch seine Harmonie wiedergefunden hat. 1.3 Beförderung der Humanität Herder versucht in seinen Briefen zur Beförderung der Humanität auf theoretische Weise zu klären, wie Humanität befördert werden kann. Goethe zeigt es praktisch z. B. an Hermann und Dorothea. Ehe, Freundschaft, geistige Übereinkunft führen zu einer harmonischen Menschengemeinschaft. Revolution wirkt sich darauf auflösend aus. Die Vervollkommnung des Menschen soll durch den Tatgedanken und vollkommene Menschen bewirkt werden, z. B. "und es versetze darauf die kluge verständige Hausfrau". Die Figuren repräsentieren das Ideal des Individuums. Sie sind tugendhaft, besitzen Modellcharakter, haben eine Rolle in der Gemeinschaft und sind Ausdruck des Allgemeinen, Wesenhaften, Charakteristischen (=> Stil). 1.4 Die klassische Ballade Die Balladenproduktionen der Klassiker im Jahr 1797 waren Werkstatterfindungen. Die klassische Ballade beschränkt sich auf die Arbeiten Schillers und Goethe in den Jahren 1797 und 1798, die in den "Musenalmanach für das Jahr 1798" und "Musenalmanach für das Jahr 1799" veröffentlicht wurden. Im sog. "Balladenjahr" 1797 machten Schiller und Goethe die Ballade zum Gegenstand eines "bewussten Kunstwillens und ästhetischen Experiments". Im "Musenalmanach für das Jahr 1798" erschienen Goethes Der Zauberlehrling, Die Braut von Korinth, Der Gott und die Bajadere sowie Schillers Der Ring des Polykrates, Der Handschuh, Ritter Toggenburg , Der Taucher und die Kraniche des Ibykus. Im "Musenalmanach für das Jahr 1799" erschienen Schillers Der Kampf mit dem Drachen und Die Bürgschaft. 2. Literarische Formen