Wenn du ein Gedicht schreibst bist du doch meist "inspiriert" und die Wörter fließen förmlich. Das ist dann vermutlich bei den großen Dichtern auch so.
Wenn sie dann ihr Gedicht schreiben, dann denken eben diese doch bestimmt nicht "Wenn ich hier jetzt Jambus verwende, dann drückt es den Schmerz des lyrischen Ichs aus" oder "Dieser Punkt den ich hier setze hat eine unglaublich wichtige Bedeutung!", oder?
Wieso analysiert man Gedichte denn dann? Die sprachlichen Mittel "fließen" in den Text und werden eben deswegen verwendet, weil sie sowohl beim Schreiben im Dichter, als auch beim Lesen im Leser ein Gefühl auslösen. Das Ganze dann auseinander zu bauen ist meiner Meinung nach unlogisch - macht ja das ganze Gefühl kaputt.
Wäre ich Dichter würde ich nicht wollen, dass irgendwer meine Gedichte auseinander baut und irgendwelche unnötigen Kleinigkeiten interpretiert...
Seht ihr das auch so?