Hallo zusammen, ich benötige Euren Rat. Mein Bruder wird in einem halben Jahr ein Jubiläum feiern. Nun möchte die Verwandtschaft zusammenlegen, um ihm eine Gitarre zu kaufen. Das Vorhaben gestaltet sich aber etwas schwierig, vorallem da wir uns nicht allzu gut, nein, da wir uns GAR NICHT mit E-Gitarren auskennen.
Was ich zur besseren Einordnung ergänzen kann, weiss und herausgefunden habe:
Er spielt seit 25 Jahren, nur in seiner Freizeit resp. nach wie vor zum Spass, wechselt alle paar Jahre mal wieder die Band und spielt hauptsächlich Blackmetal, oft aber auch Doom-Metal und selten Death-Metal (entspricht selbstverständlich auch seinem Musik-Geschmack). Für Speed-Metal ist er nicht schnell genug bei den Wechsel auf dem Griffbrett. Er spielt oft schleppende Melodien in tieferen Lagen. Keine Solis. Aktuell besitzt und spielt er nur Gibson. Zwei davon sind LP und eine SG. Auf seinen Videos und auf den Bildern spielt er hauptsächlich die LPs.
Wir sind eher im unteren Mittelstand aufgewachsen. Er ist ein ziemlicher Antimaterialist. Die Gitarren machen da die einzige grosse Ausnahme. Die liebt er wie Haustiere und hätschelt sie auch entsprechend. Da er aber eher wenig verdient, kauft er sich die Gitarren immer gebraucht, sucht entsprechend nach guten Angeboten und zeigt dabei auch grosse Geduld. Vom Preissegment hatten wir zuerst an 1'000 Euro gedacht, was schon ziemlich viel wäre. Allerdings vermute ich, dass wir das dennoch etwas strecken müssen.
Ich selbst spiele kein Instrument und kenne mich daher leider nicht aus. In einem Laden möchte ich mich ungern beraten lassen, da ich keine Beratungs-Dienstleistung in Anspruch nehmen möchte, falls ich die Gitarre dann z. B. irgendwo anders als im angefragten Laden bestellen würde. Nach dem was ich bislang über die Materie gelesen habe, glaube ich weiter, dass ich hier denn auch etwas tiefergreifenderes Fachwissen benötige und ein Gitarrenverkäufer sich in der Black-Metal-Nische vielleicht nicht ausreichend auskennt (will hier aber keinem Verkäufer zu nahe treten).
Übrigens möchten wir meinen Bruder trotz des grossen Geschenks lieber nicht nach seinen Prioritäten fragen, da wir eine Überraschung schlicht lieber hätten. Dass das aber Vieles vereinfachen würde, ist mir durchaus bewusst.
Weiteres:
Alle seine aktuellen Gitarren weisen auf den Bildern jeweils vier Ton- und Lautstärke-Regler auf. Absolut jede scheint fünf Tonabnehmer zu haben und von der SG mal abgesehen, haben beide LPs einen Pickup-Switch. Als Teenager fing er mit Fenders an und hatte jeweils auch so diese Tremolos dran (da spielte er noch Grunge und Hardrock). Die sind aber zwischenzeitlich nicht mehr auf seinen Gitarren zu sehen. Alle Gitarren sind gänzlich in schwarz gehalten. Eine seiner früheren SGs war in diesem offenbar typischen Dunkelrot gehalten. Jede Gitarre ist lediglich mit 6 Saiten versehen und hat jeweils nur einen Hals. Soweit ich weiss, fand er Spezielles wie zwei Hälse und mehr Saiten bislang nie interessant und/oder notwendig. Ausgefallenere Designs wie bei einer Jackson Rhoads fallen übrigens ebenfalls weg. Ich weiss, dass er das nicht hübsch findet.
Meine aktuellen Tendenzen nach meinen bisherigen Recherchen:
Wenn ich das richtig sehe, wäre eine Single-Cut besser. Ich habe irgendwo gelesen, dass das für tiefere Lagen besser wäre. Hier bin mich aber nicht sicher. Nur eine seiner drei Gitarren weist diese aluminium-farbenen Inlays auf. Sehe ich das richtig, dass die eigentlich nur für das Navigieren auf dem Griffbrett sind und keinen Einfluss auf den Klang haben? Ich habe mich bislang mal bei Gibson umgesehen, frage mich aber, ob die Preise gerechtfertigt sind. Weiter habe ich gelesen, dass deren Modelle im entsprechenden Segment eher schwer sind. Epiphone lasse ich gleich weg, da habe ich zu viel über zu günstige Komponenten gelesen. Ich bin aktuell bei ESP gelandet. Gegenwärtig wären die beiden folgenden Modelle so das, was ich mir ansehe:
ESP LTD EC-1000S Fluence (natürlich in schwarz)
oder
die ESP LTD EC-1000 Baritone Charcoal Metallic Satin
Eigentlich fand ich die ESP LTD EC-Black Metall (schwarz logischerweise) auch interessant, allerdings hat die nur einen Tonregler, keinen Pickup-Switch und weniger Tonabnehmer. Verglichen mit den Modellen, die mein Bruder schon hat und spielt, scheint dieses Modell daher viel weniger Einstellungsmöglichkeiten bei der Stimm-Mechanik zu haben. Ausserdem wird für die beiden obigen EC-1000-Modellen angegeben, dass sie Fisherman-Tonahbnehmer hätten und dass diese besser seien, wenn man etwas variieren möchte (aufgrund der ganzen Komponenten an seinen Gitarren gehe ich davon aus, dass er gerne etwas experimentiert, wenn auch nur in seiner Sparte).
So, was meint Ihr:
- denkt Ihr, eines der gewählten Modelle wäre passend?
- liege ich gänzlich falsch mit meiner Einschätzung und ist eine ESP etwas "handfestes"?
- Sollte ich es doch lieber mit der ESP Black Metal versuchen?
- Habe ich mich völlig vertan und sollte andere Hersteller und Modelle ebenfalls noch in Betracht ziehen?