Frage an die Jungs?

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Weil in diesem Moment die Wut der Trauer überwiegt. Das führt zu so einem Verhalten. Außerdem führt im Zeigen der Trauer kein Nutzen wie bei Frauen, denn keine Frau bleibt aus Mitleid mit einem Typen zusammen, im Gegenteil es macht ihn noch unattraktiver - umgekehrt aber oft schon.

Wenn du aber denselben Jungen ein Monat später fragst, wie es ihm geht, wirst du eine ähnliche Reaktion, wenn nicht sogar eine stärkere Reaktion bekommen als von einem Mädchen. Entweder er weint oder verhält sich wie eine leblose Leiche, dem man die letzte Energie rausgesogen hat und will sich vor ein Auto werfen oder trinkt wie ein Loch bis er kollabiert.

Männer sind alles andere als stark, aber das Zeigen von Trauer, gegenüber der Frau in diesem Moment macht keinen Sinn. Manche tun es, andere nicht. Doch selbst sensible Männer sind in der Regel selten am Weinen bei einer Trennung. Das liegt meistens daran, dass sie sich in einer Phase der Verleugnung oder Wut befinden und noch nicht in der Phase der Trauer.

Viele Frauen überlegen sich außerdem schon lange zuvor bevor sie sich trennen, dass sie sich trennen wollen. Somit sind sie bereits inmitten der Trauerphase, wenn sie sich trennen. Aktuell überrascht, neigen Frauen sozial und auch hormonell biologisch eher zu einem Gefühlsausbruch als Männer. Männer überrascht von so einer Nachricht, reagieren eher mit Stress, Wut, Ungläubigkeit, Unverständnis und suchen erstmal sofort Abstand. Das bedeutet aber nicht, dass ihnen deswegen egal ist, wenn eine Beziehung beendet wird.

Ziemlich wichtig ist auch, was für einen Mann eine Frau datet. Gerade junge Frauen neigen dazu, sich eher dominante Männer zu suchen. Solche dominanten Männer können in manchen Fällen auch Ar***l***** sein. Es kann sein, dass sie einfach mehrere Frauen gleichzeitig daten und somit ist ihnen eine Trennung wirklich egal, eine Frau nur für Sex ausnutzen oder sogar waschechte Psychopathen sind, die generell wenig Empathie besitzen. Diese weinen dann natürlich auch nicht, weil sie auch nicht wirklich was verloren haben, was für sie von Wert war.


BrataniusCaesar  28.09.2023, 02:08

Bravo. Kann mich noch erinnern, als ich n Korb gekriegt hab und sowas sagte wie "Aber man kann noch schreiben oder". Also ich wollte selbst noch wenigstens nett und freundschaftlich dabei bleiben und alles was ich dazu gehört hab war "aber erwarte nicht dass ich dann direkt antworte". Wenn man erstmal abgeschossen wurde und dann noch was retten will wird man halt nur respektlos behandelt. Ist man traurig kriegt man Floskeln an Kopf geworfen wie "wo ein Fenster sich schließt öffnet sich eine Tür" oder so und wird halt trotzdem verlassen. Und im Endeffekt kommt man sich rückblickend selbst extrem lächerlich vor.

Emotional zu sein hat keinen Vorteil und nur Nachteile. Besonders wenn andere davon mitbekommen... Die anderen Mädchen im Umfeld wissen dann dass man ein kleines Sensibelchen ist und verlieren auch das Interesse.

Und es ist ja nicht so als würden Kerle ihre Gefühle komplett runterschlucken... Wir heulen uns aus aber eben nur in der Jungsrunde.

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SozialerKontakt  28.09.2023, 02:14
@BrataniusCaesar

Vielen Dank fürs Kompliment. Ja hab schon einiges gesehen und erlebt. Immer wieder faszinierend ist, wie wenig Frauen von Männerproblemen verstehen. Wir reden heutzutage mit einer Selbstverständlichkeit gesellschaftlich über Tampons und Binden, reine Frauenthemen, aber wenn es um reine Männerthemen geht, wird noch immer so getan als existieren die nicht. Vielleicht weil wir unser gegenteiliges Geschlecht nicht ständig damit so vollheulen wie es uns selbst geht, sondern uns prinzipiell eher distanzieren, wenn wir keine Lust mehr haben. Ich bin auch relativ müde geworden was betrifft, aber ich teile gerne mein Wissen mit denjenigen, die es wirklich interessiert.

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BrataniusCaesar  28.09.2023, 02:25
@SozialerKontakt
Immer wieder faszinierend ist, wie wenig Frauen von Männerproblemen verstehen.

💯

Vielleicht weil wir unser gegenteiliges Geschlecht nicht ständig damit so vollheulen wie es uns selbst geht, sondern uns prinzipiell eher distanzieren, wenn wir keine Lust mehr haben.

Ja, man steht halt sowieso nur als Heulsuse da, wenn man sich als Kerl beschwert. So viel zu toxischer Männlichkeit... Daran müssen Männer arbeiten, wenn Frauen diejenigen sind, die genau toxisches Verhalten propagieren. Man soll über Gefühle reden können, aber wird dafür nicht ernstgenommen. Lieb ich zu sehen. Ach, und welche Typen kriegen Frauen ab? Die, die klassich männlich sind. Die Typen, die über alles reden, Schwäche zeigen und Grenzen respektieren bleiben ungef***t.

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SozialerKontakt  28.09.2023, 02:44
@BrataniusCaesar

Deswegen red ich jetzt mit Jungs über Schwächen und solche Dinge und ab und zu f**** ich eine Frau für meine Bedürfnisse. Lange bleibt keine Frau mehr Teil meines Lebens. In den letzten Jahren wollten mich ein paar haben und ich habe abgelehnt. Ist halt so, die Welt wird nocht extremer werden. Mehr Plastik, mehr Feminismus und mehr Arm-Reich Unterschiede. Eine Kurve back to the roots in naher Zukunft ist unwahrscheinlich. Rüste dich für einen langen kalten Winter. Aber letztens war ich wieder in meiner Bar und da war ein mega unglückliches Pärchen, das alle in einen Streit verwickelt hat, weil die beide so unzufrieden waren - ich habe verheiratete Frauen verzweifelt heulen sehen und vieles mehr - nur weil man verheiratet ist, löst das die eigenen Probleme nicht. Viele Frauen oder auch Männer sind in deren Beziehung unglücklich. Wichtig ist eines Tages einen Menschen zu finden, der zu einem passt - und wenn nicht, dann halt nicht. Wenn ich eins gelernt habe - nichts ist leichter ersetzbar als ein Sexualpartner und somit 90% des Grundes wieso ein Mann eine Frau BRAUCHT. Tut mir leid an alle Frauen die das zufällig lesen (das bedeutet nicht, das ist alles was ein Mann WILL, ich rede von BRAUCHEN). Aber die restlichen 10% kann man ignorieren. Peace out.

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Ich habe mich da inzwischen weiter entwickelt. Ich bin emotional reifer und reflektierter geworden - aber ich bin inzwischen auch 34.

Das ist ein strukturelles Problem, was in erster Linie Jungs und Männer untereinander erzeugen und weiter tragen. So bescheuert das auch ist kann man keinem einen Vorwurf machen Probleme in der Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und Schwächen zu entwickeln, wenn man damit aufwächst, dass Sätze wie "Sei doch keine Pussy." fallen, wenn man z.B. zugibt, dass man Angst hat. "Heul' nicht, wie ein kleines Mädchen.", "Wieso so empfindlich? Bist du schwul oder was?" etc.

Der Kern ist immer, dass bei solchen Sätzen eine Abwertung stattfindet für Gefühle vermeidlicher "Schwäche". Diese werden mit Weiblichkeit oder Homosexualität assoziiert - und das ist das Gegenteil von "Männlichkeit". Man bekommt also ganz schnell vermittelt verhalt dich nicht "schwach" (hab einfach keine normalen Gefühle und Bedürfnisse), denn das macht dich zu einem Mädchen oder schwul - und damit macht es dich weniger männlich. Du bist also schlechter als die Jungs und Männer um dich herum. Das ist demütigend und man fühlt sich ausgeschlossen.

Und dann man sich auch nicht wundern, dass Single Männer viel häufiger angeben unter Einsamkeit zu leiden als Frauen - wenn man ständig einen Teil seiner Persönlichkeit und Empfindungen versteckt, kann man sich auch nicht umfassend verbunden fühlen.

Runterschlucken, Ablenkung, Verdrängung. Viele Männer tendieren dazu so mit ihren Gefühlen "umzugehen" - die meisten bekommen aber früher oder später die Quittung dafür.


BrataniusCaesar  28.09.2023, 02:18
Das ist ein strukturelles Problem, was in erster Linie Jungs und Männer untereinander erzeugen und weiter tragen.

Würde ich komplett das Gegenteil behaupten. Unter meinen Peers ist es so, dass Typen sich untereinander gern trösten und zur Seite stehen. Ich kann problemlos über Mädchenprobleme reden mit Typen, die ich eigentlich kaum kenne, wie Klassenkameraden mit denen ich sonst außer Schule nichts zu tun hatte.

Für Schwäche zeigen wurde ich nach der Mittelstufe ausschließlich von Mädchen bestraft. Klar, die sagen das nicht offen, aber man merkt richtig deutlich, wie sie Respekt verlieren, nachdem man schwach war.

Der Kern ist immer, dass bei solchen Sätzen eine Abwertung stattfindet für Gefühle vermeidlicher "Schwäche".

Kommt drauf an. Pubertierende Jungs ziehen sich auf, ja, aber es ist nun mal so, dass es nicht gut kommt über jede Kleinigkeit zu heulen. Im Rudel ist es wichtig, dass jeder sein eigenes Gewicht stemmen kann. Das hat sich so entwickelt. Aber die, dich in einem Moment aufziehen sind dann wiederum für dich da, wenn du im Schlamm sitzt.

Diese werden mit Weiblichkeit oder Homosexualität assoziiert - und das ist das Gegenteil von "Männlichkeit". Man bekommt also ganz schnell vermittelt verhalt dich nicht "schwach" (hab einfach keine normalen Gefühle und Bedürfnisse), denn das macht dich zu einem Mädchen oder schwul - und damit macht es dich weniger männlich. Du bist also schlechter als die Jungs und Männer um dich herum. Das ist demütigend und man fühlt sich ausgeschlossen.

Fürs unmännlich sein wird man höchstens von der Aktivität Sex ausgeschlossen. Frauen sind da noch viel gnadenloser als Typen. Mich könnte es nicht weniger interessieren wenn einer meiner Homies etwas feminin ist.

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Bin zwar kein Junge, aber ich würde sagen, die machen das, um sich selber zu schützen und nicht schwach zu wirken.

Ich bin auch ein Junge und bei mir ist es tatsächlich nicht so aber es liegt einfach in der Natur, dass viele Jungs und vorallem Männer versuchen, so wenig Gefühle wie möglich zu zeigen und damit quasi indirekt zu sagen: „Jungs/Männer sind stärker als Mädchen/Frauen“, auch wenn sie es nicht immer so meinen. Es geht den Jungs auch sehr oft darum, dass sie nicht bemitleidet oder als schwach angesehen werden.

Jungs/Männer gehen damit anders um als Mädchen/Frauen.

Das bedeutet nicht, dass es ihnen gleichgültig ist. Es sind Frauen/Mütter die ihren Jungs das "abgewöhnt" haben was Du beklagst bzw. vermißt.

Jungs/Männer haben nicht zu weinen.