Escitalopram?

3 Antworten

Hallo. Ich nehme seit 3 Jahren 20mg Escitalopram. Habe mit 5mg angefangen und war in den ersten Monaten seeehr müde. Das einzige was ich als Nebenwirkung habe ist Schlafstörung. Ich kann nicht richtig tief schlafen und habe sehr aktive Träume, was teils sehr mühsam ist, da ich mir dann so vorkomme, als ob ich nicht geschlafen hätte. Es war mal so schlimm, dass ich die Tabletten abgesetzt habe, was aber meine Depression verstärkte - also auch nicht gut.

Ich habe aber für mich entschieden, dass es mir VIEL besser geht mit Escitalopram, deshalb möchte ich diese auch weiterhin nehmen. Natürlich machen sie mich nicht mega glücklich und die Depression ist auch nicht weg, aber sie helfen mir, dass ich nicht mehr so tief in ein Loch falle. Die Depression selber behandle ich weiterhin mit Therapie und Meditieren.

Vor 6 Monate habe ich endlich eine Lösung zu meinem Problem mit den Schlafstörungen gefunden, falls du dann auch an Schlafstörung leiden solltest. Ich trinke jeden Abend vor dem Schlafen gehen ein Herbalea Good Night Tea (Hanftee) und wenn diese innere Unruhe ganz schlimm ist, dann sogar Herbalea Good Night CBD Oil (CBD Öl). Ich dachte anfangs, dass sei Unsinn, aber es hat tatsächlich funktioniert :-)

Ich hoffe dir mit diesem etwas langem Beitrag geholfen zu haben. Ich finde es super, suchst du dir Hilfe! Ich habe lange dafür gebraucht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mit (Es)citalopram habe ich noch keine Erfahrungen gemacht, aber mit Sertralin, Paroxetin und Duloxetin – alle teilen den gleichen Wirkmechanismus und haben daher auch ziemlich ähnliche Nebenwirkungen. Duloxetin hemmt zusätzlich noch die Wiederaufnahme von Noradrenalin.

Ich hab keins davon vertragen (am wenigsten Sertralin, weil ich davon noch zusätzlich Zähneknirschen bekommen habe. Sogar tagsüber.) und mindestens sexuelle Dysfunktion und absolut realistische Albträume gehabt. Das ganze wurde daher immer nach spätestens einer Woche selbstständig abgesetzt.

Ich habe auch einen Versuch mit Amitriptylin, einem älteren Antidepressivum hinter mir, wobei ich aber einen staubtrockenen Mund, Akommodationsstörungen (mit unscharfen Sehen), Wortfindungsstörungen (u.a. selbst einfache Begriffe wie "Butter" vergessen) und – sehr untypisch – kompletten Verlust des Hungergefühls für die Dauer der Einnahme hatte.

Bin aktuell bei Mirtazapin und damit ganz zufrieden, auch wenn ich mit meinem Antrieb noch nicht ganz glücklich bin – wobei das Medikament bei mir gar keine Nebenwirkungen hat, was aber auch selten ist.

Escitalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und ferner auch Zwangserkrankungen verwendet wird. Es ist also relativ eng mit Fluoxetin (SSRI) und Duloxetin (SNRI) verwandt.

Ich habe aufgrund meiner zeitweise schweren Depressionen und einer Panikstörung unzählige Medikamente durchprobieren müssen, darunter auch Escitalopram. Gegen meine Panikattacken half das Medikament sehr gut, gegen meine Depressionen war es hingegen weitgehend unwirksam so dass ich es nach einigen Monaten wieder absetzte (Medikamentenwechsel). Als Nebenwirkungen hatte ich zu Beginn Übelkeit, Schlafstörungen und allgemeines Unwohlsein. Nach ca. 8 Wochen hatte sich das eingependelt, doch traten sexuelle Funktionsstörungen auf (wie bei fast allen Antidepressiva).

Das Escitalopram bei mir unwirksam war heisst jedoch nicht all zu viel. Gegen meine Depressionen wirkte fast kein Medikament. Jeder Mensch reagiert auf jedes Antidepressivum etwas anders. Dies betrifft sowohl die Wirksamkeit als auch die Nebenwirkungen. Du kannst also unmöglich aufgrund der Erfahrung anderer auf deinen spezifischen Fall schliessen.

Hier noch einige Detailinformationen zu Escitalopram.