Episches Theater: Rolle des Zuschauers

3 Antworten

Der Zuschauer soll das Geschehen rational verfolgen, innerlich Stellung beziehen sich auch nachdem das Stück geendet ist, mit der Problematik auseinandersetzen. Deswegen soll eine Idenfikation mit den Handelnden unmöglich gemacht werden. Durch "Brecht'sche Vorhänge, Songs, Sprecher wird die Handlung unterbrochen. Stichwort Verfremdung.

Das sagt Wiki dazu "Brechts Dramatik versucht nicht, die Zuschauer formal ins Bühnengeschehen einzubinden, sondern will sie gedanklich, als Beurteilende aktivieren. Der Zuschauer wird der Illusion beraubt und gewinnt dadurch die Fähigkeit, die Theaterereignisse auf seine Realität zu beziehen. Das Illusionstheater, lässt Brecht den „Philosophen“ im „Messingkauf“ sagen, fesselt den Zuschauer so, dass kein Platz für lustvollen Zweifel bleibt.[139] Zudem seien die neuen Fragen der Zeit nicht mehr durch „Einfühlung“ zu beantworten. Die Gesellschaft sei zu komplex, um das Zusammenleben der Menschen durch eine perfekte Imitation der Gefühle eines Individuums und ihrer unmittelbaren Ursachen zu begreifen."

Der zuschauer soll sich nicht wie im dramatischen theater mit den personen identifizieren und sich mit ihnen freuen etc, sondern soll sich von ihnen entfremden und ihr verhalten/ihr handeln kritisch beurteilen. also eigentlich stimmt das schon, was du gesagt hast, aber entfremdung ist noch ein wichtiges stichwort.


Beatrice2012 
Beitragsersteller
 25.11.2012, 16:32

Danke, die Entfremdung hatte ich ganz vergessen.

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schillibilli  25.11.2012, 17:36
@Beatrice2012

Das sagt Bert Brecht selber über die Verfremdung „Einen Vorgang oder einen Charakter verfremden heißt zunächst einfach, dem Vorgang oder dem Charakter das Selbstverständliche, Einleuchtende zu nehmen und über ihn Staunen und Neugier zu erzeugen […] Verfremden heißt also Historisieren, heißt Vorgänge und Personen als vergänglich darzustellen.“

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