Einzelhandel oder Groß und Aussenhandel?

4 Antworten

Naja, im Großhandel hast du nichts mit Endkunden im Sinne des privaten Verbrauchers am Hut, aber die Kunden, die ja Geschäftskunden sind, sind auch nicht immer ohne und möglicherweise auch harte Verhandlungspartner, je nachdem wie groß immer die Abnahmemenge bzw. der potenzielle Umsatz ist.

Die zu handelnden Mengen werden größere Ausmaße annehmen, hier kommt auch eine besondere Aufgabe auf die Logistik zu (insofern sie nicht von externen Unternehmen als Dienstleistung vollbracht wird). Auch hier wird man genau kalkulieren müssen, wie im Einzelhandel. In der Industrie wäre es beispielsweise noch wesentlich schwerer, weil es bei der Produktion verdammt kniffelig werden kann die Kosten aufzuschlüsseln (ist jetzt aber ein anderes Thema).

Also zu deiner Denkweise grundsätzlich: Im Grosshandel musst du genau so beraten, als im Einzelhandel. Der Leistungsdruck dort ist um einiges größer, als im Einzelhandel, weil die "Einkäufer" mit denen du es dann zu tun hast "das Spiel genau kennen". Das heisst: Du verwendest jetzt noch den Begriff "nervige Endkunden" und als GH Kfm. wirst du dann schon den Begriff "lauter Voll......" verwenden :-) Dazu kommt natürlich, dass du dort deine Kunden wie "rohe Eier" behandeln musst. Wenn du einen Ladenkunden verärgerst, dann kommt der halt nicht mehr. Das ist für den Laden unschön, gibt nen Anpfiff und das wars dann auch schon. Wenn du im Großhandel einen Fehler machst ( falsche Kalkulation oder einen Kunden am Telefon verärgerst ) sind ganz schnell mal MILLIONEN ( pro Jahr ) flöten und sowas hat dann ERNSTHAFTE Auswirkungen auf die Firma und dein "Kopf rollt"!. Jetzt zu deinem konkreten Anliegen: Du bist bei dem Vorstellungsgespräch in einer denkbar ungünstigen Situation, zumal du jetzt im Januar weit ausserhalb der übichen "Einstellungszeiten" bist. Evtl. könnte es hilfreich sein, wenn du anführst, dass dein Wunschberuf schon immer GHkfm. war und du das mit dem Einzelhandel nur gemacht hast, weil du zu dem Zeitpunkt nichts anderes gefunden hattest. Jetzt ist dir eben klar geworden, dass das ein Fehler war ( Da kannst du dann schon etwas einbringen : Mal abgesehen von der finanziellen Situation im Einzelhandel kannst du dir nicht vorstellen, dein Leben lang hinter der Kasse zu stehen und dieser Beruf nun mal keine sonderlich tollen Zukunftsperspektiven / Aufstiegsmöglichkeiten bietet .... ), zumal das Betriebsklima dort extrem schlecht ist, du jeden Tag angeschnautzt wirst und du schon früh gar keine Lust mehr hast in die Firma zu gehen. Wenn du vielleicht noch etwas finden kannst, dass wirklich unter "extrem ausbildungsfremde Tätigkeiten" fällt, dann solltest du das "am Rande" ( Aber wirklich nur am RANDE! ) auch noch mit einbringen.


tetra13 
Beitragsersteller
 17.01.2013, 12:35

Wie meinst du am Rande??? Und meinst du wirklich dass das eine gute Idee ist wenn ich da anfange meinen derzeitigen Ausbildungsbetrieb schlecht zu reden???

An Ausbildungsfeindlichen Tätigkeiten fällt mir nur ein dass ich einmal das Auto vm Chef putzen durfte und einmal eine ganze Woche lang von acht Uhr früh bis sieben Uhr abens den Parkplatz kehren durfte.

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Vienna1000  17.01.2013, 13:28
@tetra13

Es kommt immer darauf an, wie man etwas rüberbringt.. Wenn du dich 5 Minuten in einem Vorstellungsgespräch intensiv darüber aufregst, dass du eine Woche nichts anderes getan hast, als den Parkplatz zu kehren, dann sieht das eher schlecht aus. Wenn du aber nur relativ emotionslos erwähnst, dass du es auch nicht so toll findest, wenn du ständig nur den Parkplatz putzen musst... Prinzipiell ja nichts dagegen hast, aber das einfach zu oft ist.. Dann sieht sowas schon wieder ganz anders aus. Was ich dir schreibe sind auch nur mögliche Ansatzpunkte... Der Rest liegt natürlich 1. an dir und 2. kann ich auch nicht in den Personalentscheider "reinguggen" und somit nicht wissen, welche Vorstellungen der hat und wie der auf welche Argumente reagiert.

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Ich habe Groß- und Außenhandelkaufmann gelernt.

Ich kann dir folgendes sagen: Scheiß Arbeitszeiten,schlechte Bezahlung und trotzdem überwiegend nervige Endkunden.

Also kein großer Unterschied zum Einzelhandel. Kommt aber immer drauf an,wo man arbeitet. Ich würde an deiner Stelle dann noch den Betriebswirt machen.

Ganz einfach. Der Einzelhandel ist ja hauptsächlich als Verkauf gedacht. Wenn du Gross- und Aussenhandelskaufmann wirst, dann sitzt du im Büro. Das ist eine viel anspruchsvollere Tätigkeit. Die beiden Berufe sind total verschieden. Google mal........im berufenet.de z. B.