einsam in der uni. empfinde es nur noch als qual hinzugehen. soll ich abbrechen?
hey, studiere jetzt im 3. semester und schaffe es durch meine schüchterne und introvertierte art einfach keine freunde bzw. kontakte zu finden. ich bin wirklich IMMER alleine in der uni, was den gang dorthin und die vorlesungen wirklich zur qual machen.
außerdem habe ich einfach keine motivation. wirklich gar keine. habe in den ersten 2 semestern nur 2 klausuren bestanden und sehe eigentlich auch keine zukunft mehr in dem studium. ich würde mein studium am liebsten völlig ausblenden und das tun was ich liebe.
es ist nichtmal der studiengang. generell finde ich ihn interessant und er passt auch zu mir. ich würde bestimmt 10 semester für den bachelorabschluss brauchen und das was mir am meisten angst macht, ist, dass ich die ganzen 10 semester alleine bin. ich will das einfach nicht.
wenn ich nicht angst hätte das studium abzubrechen hätte ich es schon längst getan. meine eltern, meine freunde, meine bekannten fragen mich so oft über das studium aus. ich möchte sie einfach nicht enttäuschen.
selbst wenn ich endlich abbrechen würde, hätte ich keine ahnung was ich sonst tun soll. momentan läuft wirklich alles richtig schlecht bei mir und ich war noch nie so unglücklich wie seit dem start meines studium im letzten jahr.
danke für alle antworten!
5 Antworten
Da kommen mehrere Dinge zusammen, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob und wie stark sie zusammenhängen.
Du bist einsam an der Uni. Das ist nicht schön, aber ändern kannst du das nur selbst. Spring über deinen Schatten, sprich Leute an. Früher oder später musst du lernen, mit anderen in Kontakt zu treten, sonst wird es auch im Berufsleben irgendwann mal eng.
Inwieweit wirkt sich dein mangelndes Sozialleben auf dein Engagement im Studium aus? Inwieweit die Noten? Würde dir dein Fach besser gefallen, wenn du im Institut Freunde hättest? Oder wenn du bessere Noten hättest? Oder wenn du generell besser drauf wärst?
ich würde mein studium am liebsten völlig ausblenden und das tun was ich liebe.
Ja, wir würden alle am liebsten nur das tun, was uns Spaß macht.
Ein Stück weit sollte einem das eigene Studienfach Spaß machen. Allerdings darf man sich da nicht in die Tasche lügen, in jedem Fach gibt es Dinge, die eben sein müssen, aber niemanden vom Hocker reißen.
Am Zustand deines Soziallebens kannst du nur selbst etwas ändern, das ist dir vermutlich klar.
Was das Studium betrifft: Finde heraus, was du willst. Das kann dir niemand abnehmen. Finde heraus, warum dir das Studium keinen Spaß macht, ob das am Fach, den Noten, fehlenden Freunden oder dem Leben an sich liegt.
Wenn es am Fach liegt, finde heraus, was du stattdessen tun willst. Mach Praktika, informier dich vernünftig, du hast - wenn du jetzt die Reißleine ziehst - mindestens bis zum Beginn des nächsten Semesters Zeit, dich sinnvoll neu zu orientieren.
Es ist keine Schande, das Studienfach zu wechseln. Aber wenn du wechselst, solltest du es mit Elan tun und nicht erwarten, dass sich deine Probleme dann alle von selbst lösen.
Erstmal: das Studium abzubrechen ist überhaupt nicht schlimm. Es gibt viele Leute, die den Studiengang wechseln, neu anfangen (selbst kurz vor dem Abschluss), eine Ausbildung anfangen, und und und. Es gibt so viele Möglichkeiten sich zu entfalten.
Zweitens: wenn du Kontakt findest, verbessert sich auch deine Motivation wieder. Der Mensch ist halt ein soziales Wesen ;)
Suche dir zum Beispiel in den Übungen Leute, die dir zusagen bzw. mit denen du Gemeinsamkeiten haben könntest. Da fällt dann das Gespräch einfach, wenn beide Seiten euphorisch über eine Sache erzählen können. Oder schau an der Uni nach Hochschulsport, Fremdsprachkursen oder ähnlichem (aber übernimm dich nicht). Wichtig ist es, dass du auch ein bisschen aus dich herausgehst, deine Kontaktängste überwindest. Nur der erste Kontakt fällt meistens am schwersten. Aber wenn du erstmal gute Erfahrungen gemacht hast, fällt dir der nächste Kontakt leichter (und der nächste usw.)
Schau ansonsten mal online in deiner Region nach Foren mit ähnlichen Interessen (Bsp.: falls du Computer spielst: auf Steam nach Gruppen aus der Stadt / Uni suchen)
Du stehst dir selbst im Weg. Scheinbar hast du vor jeder Bewegung nach vorne oder zurück, Angst. Es wäre hilfreich herauszufinden was du wirklich willst und ob es sinnvoll ist ein Studium abzubrechen wenn man bereits die Hälfte hinter sich hat. Natürlich kannst du jederzeit abbrechen oder wechseln es ist halt 1. verlorene Zeit und 2. wirst du auch später im Arbeitsleben bei jedem Vorstellungsgespräch erstmal erklären warum weshalb wieso. Ich kenne jemanden der braucht (ohne Witz) 8 Jahre für sein Bachelor Studium BWL, der ist seit 2 Jahren auf Arbeitssuche. Ewig herumwechseln und nicht wissen was man will, ist nicht hilfreich.
Sprich Leute an, melde dich bei Tinder und Lovoo an, kannst ja erstmal nur schreiben.
Bevor du abbrichst, solltest du schon wissen, was du statt dessen machen willst!