Das Gefühl, nicht zu passen.
Hey, erstmal. :) Ich habe seit einer gewissen Zeit ein sehr merkwürdiges Gefühl. Ich kann oft in meinen Gedanken nicht akzeptieren, dass mein Leben und viele Menschen real sind. Mein Stimmung ist allgemein so gut wie immer unten, ich sehe nirgends mehr Motivation und ich fühle mich oft ausgeschlossen und nicht genügend beachtet. Wenn jemand zum Beispiel von einem Unfall erzählt, habe ich gleich das Gefühl, dass mir nie jemand die Aufmerksamkeit geben würde, die dem Erzähler in diesem Moment gegeben wird. Ich bin mit Nichts von mir zufrieden und 'hasse' mich für alles was ich sage. Meinen richtigen Charakter kann ich nirgends richtig zur Geltung bringen und ich sitze meistens schweigend neben den anderen. In meinen Gedanken habe ich das Gefühl, dass jede 2. Person arrogant ist und, dass ich nicht in diese Welt passen würde. (So komisch es auch klingt.) Ich schlafe recht wenig, dafür aber liebend gerne, weil ich dann für eine kurzen Moment von all diesen Gefühlen befreit bin, doch am nächsten Morgen geht dann schon wieder das selbe los. Wenn ich mal etwas mit anderen Leuten mache und wir zum Bespiel in ein Kleidungsgeschäft gehen, fühle ich mich zwischen all den anderen Mädchen hässlich. Morgens, wenn ich in den Spiegel gucke, schäme ich mich manchmal so aus dem Haus zu gehen.
Hat jemand eine Ahnung, wie diese Gefühl entsteht, was es verursacht und wie ich diese Gefühl/ diese Gefühle 'wegbekomme'?
2 Antworten
Dies erscheinen mir Merkmale auf eine durchaus klinisch diagnostizierbare Depression. Wikipedia sagt dazu: "Die Depression ist charakterisiert durch Stimmungseinengung (Verlust der Fähigkeit zu Freude oder Trauer; Verlust der affektiven Resonanz, d. h. die Stimmung des Patienten ist durch Zuspruch nicht aufzuhellen) oder bei einer schweren Depression dem „Gefühl der Gefühllosigkeit“ bzw. dem Gefühl anhaltender innerer Leere. Schwer Betroffene empfinden oft eine völlige Sinnlosigkeit ihres Lebens. Häufig führt dieser qualvolle Zustand zu latenter oder akuter Suizidalität.[2] Man geht davon aus, dass rund die Hälfte der Menschen, die einen Suizid begehen, an einer Depression gelitten haben. 2010 verübten in Deutschland rund 7.000 Menschen mit Depression Suizid.[3] Bei der Depression handelt es sich daher um eine sehr ernste Störung, die umfassender Therapie bedarf.[4][5]
Ein weiteres typisches Symptom ist die Antriebshemmung.[6] Die Hemmung von Bewegung und Initiative geht häufig mit innerer Unruhe einher, die körperlich als ein Leibgefühl wahrgenommen wird und sehr quälend sein kann (stumme Exzitation, lautlose Panik).[7] Der Schlaf ist gestört in Form von vorzeitigem Erwachen, mindestens 2 Stunden vor der gewohnten Zeit. Diese Schlafstörungen sind Ausdruck eines gestörten 24-Stunden-Rhythmus. Häufig geht es dem Kranken vormittags besonders schlecht (Morgentief). Die Störung des chronobiologischen Rhythmus ist ebenfalls ein charakteristisches Symptom. Bei einer seltenen Krankheitsvariante verhält es sich umgekehrt: Es tritt ein sogenanntes „Abendtief“ auf, d. h. die Symptome verstärken sich gegen Abend und das Einschlafen ist erschwert oder erst gegen Morgen möglich. Charakteristisch sind weiter übertriebene Sorge um die Zukunft, unter Umständen übertriebene Beunruhigung durch Bagatellstörungen im Bereich des eigenen Körpers (siehe Hypochondrie), das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit, Gefühl der Hilflosigkeit oder tatsächliche Hilflosigkeit sowie soziale Selbstisolation, Selbstentwertung und übersteigerte Schuldgefühle, dazu Müdigkeit, verringerte Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit, das Denken ist verlangsamt (Denkhemmung), sinnloses Gedankenkreisen (Grübelzwang), dazu Störungen des Zeitempfindens. Häufig bestehen Reizbarkeit und Ängstlichkeit. Hinzukommen kann eine Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen.[8] Negative Gedanken und Eindrücke werden über- und positive Aspekte nicht adäquat bewertet. Das Gefühlsleben ist eingeengt, was zum Verlust des Interesses an der Umwelt führen kann. Auch kann sich das sexuelle Interesse vermindern oder erlöschen (Libidoverlust). Bei einer schweren depressiven Episode können Betroffene in ihrem Antrieb so gehemmt sein, dass sie auch einfachste Tätigkeiten wie Körperpflege, Einkaufen oder Abwaschen nicht mehr verrichten können.
Depressive Erkrankungen gehen mit körperlichen Symptomen einher, sogenannten Vitalstörungen, wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme („Kummerspeck“), häufig auch mit Schmerzen in ganz unterschiedlichen Körperregionen, am typischsten mit einem quälenden Druckgefühl auf der Brust.
Während einer depressiven Episode ist die Infektionsanfälligkeit erhöht." Erkennst du dich da wieder? Falls ja, empfehle ich selbstverständlich den Besuch eines Psychotherapeuten sowie reden mit nahestehenden Personen. http://was-hilft-bei-depressionen.de/?gclid=CIPs2pessMUCFWvMtAodAEEAMw
Es erschreckt mich ein wenig, in wie vielen Symptomen ich mich wieder erkenne. Ich werde mal schauen, vielen Dank für die Antwort. :/
Geh zu einem Psychotherapeut der wird dir weiterhelfen können :) Das sind erste anzeichen einer kleinen Depression. Viel Glück!
Das mit dem Psychotherapeut wird schwer, aber ich werde mal sehen, was ich tun kann. :/