Casino <--> Videospiele?
Würdest du die Spielsucht im Casino, im Wettstudio oder auf der Rennbahn (wo es ja darum geht Geld zu gewinnen) gleichsetzen mit dem zocken Abends an der Konsole / Computer (wo es nichts zu gewinnen gibt) ?
Wenn es in diesen zwei Bereichen diese Unterschiede gibt, ist dann nicht vielleicht "Spielsucht" die völllig falsche Bezeichnung?
Der Trigger im Kopf ist ja die Erwartung auf ein möglichen Geldsegen?
1 Antwort
Hallo Knopperz,
Sowohl bei Computerspielsucht als auch bei (Automaten)-Glückspielsucht handelt es sich um eine sogenannte Verhaltenssucht. Biologisch bedeutet das, dass jeder Mensch bestimmte Erfahrungen und Verhaltensweisen als gut empfindet. Botenstoffe wie Dopamin sorgen im Gehirn in solchen Momenten dafür, dass ein „erfolgreiches Verhalten“ belohnt und abgespeichert wird. Kurz, bei Spielern ist das Belohnungszentrum im Gehirn hauptsächlich „umprogrammiert“. Das Spielen ist das Verhalten und wenn wir gewinnen, werden Glücksgefühle freigesetzt die als emotionale Belohnung dienen. So wird das Verhalten abgespeichert und wiederholt.
Ähnlich kann es also auch bei Computerspielen funktionieren; die angewandte Strategie im Spiel führt zu Fortschritt bzw. Erfolg. Das Erfolgserlebnis und die dazu führende Verhaltensweise wird positiv abgespeichert.
Daher geht es eigentlich nur in der Anfangsphase der Glücksspielsucht wirklich um das Geld bzw. den Drang, es zurück zu gewinnen.
Spielsucht ist also nur eine von verschiedenen Formen der Verhaltenssucht.
True.
Bestes Beispiel Ist dieses Coin Master wofür Bohlen, Katzenberger und Co auch noch Werbung gemacht haben. Jan Böhmermann hat das Thema mal sehr erfolgreich zerlegt wie ich finde.
Den meisten ist es gar nicht bewusst, wie unterschwellig man ständig mit sowas konfrontiert wird (Stichwort "Hyperino"/ Scooter). Ist natürlich eine gefährliche Sache, wenn sowas überall verbaut ist in Spielen ohne Altersgrenze. Und das Radio ist ja auch nicht ab 18/ 21.
Ich meide sowas halt ganz bewusst (kein normales Radio, kein gängiges TV-Programm, läuft eh nur Quatsch, keine Casinobesuche, keine "Ersatz-Apps" auf dem Handy usw.). Aber ich nehme vielleicht auch insgesamt mehr davon wahr, als es andere tun würden.
Jupp, ich hab da auch ein ziemlich guten Kompass.
Bin auch zocker... eigentlich schon mein ganzes Leben.
Aber halt "nur" Videogames... for fun^^
Sprich, bei mir geht es jetzt nicht um große Summen oder Kapitaleinsatz.
Aber eine gewisse Entwicklung hab ich die letzten 30 Jahre schon beobachtet.
Früher gabs komplette Spiele für 50 Euro.
Dann gab es halbe Spiele für 50 Euro...und später dann DLCs / Seasonpass (gegen Geld)
Und jetzt gibt es noch Microtransactions und Casino obendrauf.
Eigentlich sollte man diesen Machenschaften Eiskalt den Rücken kehren.
Die meisten Umsätze werden übrigens mit Handyspielen generiert.
Das ist total krank was da abläuft.
Bin eher der PC Zocker... kann mit Mobile gaming nicht so viel anfangen.
Jupp, Pavlov hätte in der heutigen Zeit seine helle Freude.
Aber diese Konditionierung trifft ja nicht nur auf das Spielen zu, sondern auf tatsächlich alle Belange des Lebens.
Was mir auch aufgefallen ist... das immer mehr Casino Elemente Einzug in die Videospielewelt erhalten. Lootboxen, Sammelkarten, RNG Elemente etc..
Wie denkst du darüber, das die Marketing Strategen der großen Spielehersteller sowas bewusst nutzen um Kinder und Jugendliche in "den Bann" zu ziehen?
Wie kann man da aktiv Gegensteuern um solche Kreisläufe zu durchbrechen?
Achsamkeitstraining ist wahrscheinlich hilfreich?