Belichtungsdreieck einfach erklärt (Belichtungszeit - Blende - ISO Wert)?
Ich muss mich mit dem Thema beschäftigen und verstehe es noch nicht. Eine Belichtungsmessung führt man mit den oben genannten 3 Faktoren des Belichtungsdreiecks durch. So viel ich verstanden habe ist die Blende quasi wie eine Öffnung vor dem Sensor einer Digitalkamera welches das Licht reguliert das auf den Sensor trifft. Es beeinflusst ebenfalls die Tiefenschärfen der Aufnahme z.B. bei einem größeren Blendenwert wird ein spezieller Bereich scharf dargestellt und bei einem niedrigeren Wert (also wenn die Blende weiter geöffnet ist) wird ein größerer Bereich scharf dargestellt. Die Belichtungszeit ist die Zeit an dem Licht auf den Sensor fällt wie das ganze aber funktioniert und vor allem was es bringt hab ich noch nicht verstanden und der ISO Wert bestimmt nur die Menge an Licht, welches man für die Aufnahme verwendet. Aber wo ist da jetzt der Unterschied zwischen dem ISO Wert und der Belichtungszeit? Oder ist damit gemeint der ISO Wert ist die Menge an Licht welches dem Sensor zugeführt wird und die Belichtungszeit gibt nur an wie lange dieses auf den Sensor fällt?
Welchen signifikanten Unterschied macht es, wenn ein Sensor länger belichtet wird, das die Belichtungszeit so relevant ist? Nehmen wir an ich nehme eine Belichtungszeit von 1/125s statt einer Belichtungszeit von 1/50s was würde es am Ende für einen großen Unterschied machen?
Wie bestimmt man generell welchen ISO Wert, welche Belichtungszeit und welche Blende man für etwas benötigt? Wovon ist das abhängig? Und so viel ich gelesen habe, kann man mit zwei Werten den dritten Wert mit Hilfe eines Belichtungsmessers ermitteln. Gibt es eine einfache Formel dafür z.B. aus dem Kopf heraus wenn man mit ISO 800 verwendet und eine Blendenzeit von 1/125s hat?
3 Antworten
Nein, das
und bei einem niedrigeren Wert (also wenn die Blende weiter geöffnet ist) wird ein größerer Bereich scharf dargestellt.
stimmt nicht, je offener die Blende, desto kleiner der Bereich der Schärfentiefe. Das hat aber nichts mit Belichtung sondern eher mit der Bildwirkung zu tun.
Wie hängen die drei Parameter zusammen?
Dazu muss man wissen, daß die drei Parameter der Belichtung (Verschlusszeit, ISO-Wert, Blende) sich immer auf eine spezielle Lichtsituation beziehen, welche Lichtmenge steht zur Verfügung oder wird von der Kamera aufgenommen.
Diese Lichtmenge wird nirgends angegeben, außer es wird ein guter externer Belichtungsmesser verwendet. Im Belichtungsmesser wird anhand einer logarithmischen Funktion die Blende und die Verschlusszeit, bei vorgegebenem ISO-Wert berechnet. Die Formel für den Lichtwert lautet: (2 * ln(Blende) - ln(Kehrwert Verschlusszeit)) / ln(2). Für diesen angenommenen Fall beträgt der Lichtwert 7,9. Ist aber für das Verständnis unerheblich, da es um die Abhängigkeit von Blende / Verschlusszeit /ISO-Wert geht.
Nehmen wir ein "beliebiges" Beispiel einer Blende-Verschlusszeit Kombination, bei z.B. ISO-Wert von 400.
Mit Blende 2,8 und einer Verschlusszeit von 1/30 Sekunde ist das Bild korrekt belichtet.
Wenn die Blende um eine Stufe verkleinert wird 2,8 auf 4, dann halbiert sich die Lichtmenge, welche zum Sensor gelangt. Damit das Bild wieder richt belichtet wird muss die Verschlusszeit verdoppelt werden von 1/30sek. auf 1/15sek.
Wenn eine deutlich kürzere Verschlusszeit benötigt wird z.B. 1/125sek. (1/15 > 1/30> 1/60> 1/125 ) dann muss die Blende diese drei Stufen der Verschlusszeit ausgleichen, weil sonst zuwenig Licht zum Sensor kommt. Also Verschlusszeit um drei Stufen verkürzt bedeutet, das die Blende um drei Stufen vergrößert werden muss 4,0< 2,8< 2,0< 1,4
Da wir den Lichtwert eigentlich nicht kennen (und bestimmt nicht laufend berechnen werden) können wird uns die Zusammenhänge mit einer Tabelle verdeutlichen.
Eine Verdopplung oder eine Halbierung des ISO-Wertes entspricht einer vollen Blende oder einer Verdopplung oder Halbierung der Verschlusszeit.
Wenn die Kombination 400ASA+Blende 2,8 + Verschlusszeit 1/30sek. die korrekte Belichtung ergibt, dann ist 400ASA+ Blende 4 + Verschlusszeit 1/15 sek. Auch korrekt.
Bei 800ASA + Blende 2,8 reichen somit 1/60sekunde für eine korrekte Belichtung.

In deiner anderen Frage bereits gepostet, ich denke mal diese Cheatcard erklärts ganz gut:
Kostenloser Download: Foto Cheatcard für Fotografen | Fotoblog Hamburg (hamburger-fotospots.de)
Der Rest richtet sich nach kreativen Entscheidungen oder Lichtbedingungen/Motivbedingungen die dir bestimmte Werte vorgeben. Ein Volleyballmatch kannst du halt mal nicht mit 1/100 fotografieren. Und Nachtfotos aus der Hand nicht mit ISO 100.
Der ISO-Wert simuliert die Lichtempfindlichkeit analoger Filme. Während bei analogen Filmen die chemische Zusammensetzung und Korngröße die Empfindlichkeit des gesamten Films bestimmte, ist es bei digitalen Sensoren letzlich nur die Verstärkung des Eingangssignals.
Analoge Filme mit hoher Empfindlichkeit waren typischerweise grobkörniger und erhöht man bei digitalen Sensoren den ISO-Wert zu stark, gibts nachteilige Rauscheffekte durch einzelne Pixel, die zu heftig auf die Verstärkung reagieren und falsche Signale erzeugen.
Je größer die Belichtungs- bzw. Verschlusszeit, desto wahrscheinlicher sind Verwacklungen, also Bewegungsunschärfen.
