Ab wann wird etwas als Lästerei angesehen (Islam)?
Salam Liebe Glaubensgeschwister,
Mich würde interessieren ab wann man die Grenze der Lästerei (Ghiba) überschritten hat im Islam. Folgende Situation: Ich bin in der Ausbildung und zum Beispiel mein Chef oder ein Mitarbeiter behandelt mich schlecht und ich rede mit einem anderen Mitarbeiter den ich mag darüber und klage bei ihm mein Leid über diese Person(en), wie die so drauf sind (charakterlich) usw zu mir., ist das schon ÜBLE NACHREDE?
Und macht es einen Unterschied aus, wenn die Person, sagen wir mal der Chef ein NICHT praktizierender Muslim ist und mich schlecht behandelt oder den anderen Arbeitskollegen erzählt, was ich für ein schlechter Azubi bin usw.? Und ich das alles mitbekomme, darf ich dann über ihn schlecht reden unter befreundeten Arbeitskollegen, die aber auch wissen, das diese Person andere Mitarbeiter schlecht behandelt oder soll ich alles totschweigen, egal wie schlimm es ist?
Andere Sache: Wie ist es wenn ich mit muslimischen Freunden über Politiker, Profi-Fußballspieler, Schauspieler usw. also öffentliche Personen schlecht daherrede, zählt das dann auch als üble Nachrede?
Ich weiß, das der Prophet (s.a.s) gesagt hat: sage entweder gutes oder schweige. Aber jetzt mal ganz ehrlich, ich versuche das auch einzuhalten, aber seitdem ich praktiziere frage ich mich in fast allen Bereichen meines Leben und sei die Sache noch so harmlos, ob ich darin eine Sünde gemacht habe oder nicht, wie in den oberen beiden Fragen?
Ich habe keine Lust mehr, wegen jeder Sünde mir jeden Tag so ein Kopf zu machen, das macht mich mit der Zeit DEPRESSIV, weil ich gemerkt habe, man kann in Deutschland als moslem eh nicht VOLLKOMMEN seinen Glauben ausleben, weil die Lebensumstände es einfach nicht zulassen hier. Man macht fast automatisch Sünden und dann fragt man sich jeden Tag, ob man es überhaupt schafft sehr sehr fromm als Muslim zu leben in Deutschland und das ein Leben lang JEDEN TAG. Ich habe gemerkt, man führt wirklich Krieg gegen sein eigenes Ich (Nafs)
Also zum Thema Lästerei, ich habe leider sehr wenig Infos im Netz finden können, die solche Situation wie ich sie geschildert habe oben beschreiben. Da wird eher Ghiba im Allgemeinen angesprochen. Vielen Dank für eure Antworten.
7 Antworten
Ich sehe schon in der Frage die Gefahr.
Was dein Chef oder Person X macht, willst du nicht, willst es aber selber tun? So kommt es rüber. Soll er doch lästern...
Lästern bleibt lästern, egal wie. Kritik oder deine Meinung ist etwas anderes.
Ehrlich gesagt kann ich die Frage nicht ernst nehmen. Das ist so klar...
Jeder weiß ganz genau wann er lästert und wann nicht, das ist ein gesunder Menschenverstand!
Nichts kommt während der Ausbildung besser an, als wenn man vor anderen Mitarbeitern schlecht über seinen Chef spricht.
Ernsthaft.. manchmal reicht es, wenn man mal kurz das Hirn einschaltet.
Lästern wäre, wenn du über jemanden hinter dem Rücken schlechtes erzählen würdest. Auch wenn es wahr ist, ist das Lästerei.
Dass du in Deutschland nicht deinen Glauben ausleben kannst...?! Denk mal an Ost-Türkestan!
Ich denke lästern bedeutet einfach, wenn man über eine Person hinter seinem Rücken schlecht über ihn redet, also halt lästert und ihn schlecht macht. Aber ich denke es ist völlig angebracht und in Ordnung, auch andere Menschen kritisieren zu dürfen. Man muss halt aufpassen, da man, wenn man emotional ist, von Kritik sehr leicht die Grenze zum lästern überschreitet.
Habe mich nun darüber besser informiert. Hier eine passende Antwort, die ich auf Anfrage erhielt: Giybet (Lästern) ist, wenn man über eine Nichtanwesende Person so redet bzw. etwas erzählt, dass es ihn in Scham versetzen würde. Also wenn man negatives über dies Person erzählt, auch wenn sie tatsächlich so ist. Dass heißt, dass das Fakten aussprechen auch Giybet ist wenn diese Fakten negativ sind und diese Person nicht anwesend ist. Um Giybet zu vermeiden: Den Namen der Person nicht nennen und diese Person durch Beschreibungen nicht eingrenzen. Dass heißt, man kann Situationen erklären, wenn man die Person weglässt, um so nach Rat zu fragen. Man kann erzählen WAS passiert ist ohne zu erwähnen WER es getan hat. Es spielt ja auch meistens keine Rolle wer es getan sondern was er getan hat.