Ab wann gilt ein Glaube als Sekte?

16 Antworten

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Um als Sekte angesehen zu werden reicht es mitlerweile eigentlich, wenn die Mitglieder dieser Gemeinschaft dort angehalten sind, ihre Lebensführung an einem bestimmten Muster auszurichten, um weiterhin als Mitglied gelten zu können.

Dieses Richten nach Grundsätzen/ Gesetzen beschneidet in den Augen mancher (od. auch vieler) die Freiheit.

Nach dieser (nämlich meiner) Beschreibung hieße natürlich jede Gemeinschaft, die einer gesetzgebenden Gewalt mit aller Konsequenz untertan ist, im Volksmund eine "Sekte" ;-)

Babtisten gehörten zur Familie der evangelischen Kirche. Das die Zeugen Jehovas eine Sekte sind, stimmt so glaube ich, auch nicht mehr. Ich meine mich zu erinnern, dass es da einen Beschluss gab.

Das Problem ist, dass das Wort Sekte gar nicht so richtig definiert ist. Es ist negativ behaftet, aber umfasst doch eigentlich alle kleineren Glaubensgemeinschaften die unter keinen Deckmantel der Kirchen oder Weltreligionen passen.


tigerjuwel  09.02.2010, 22:41

du hast recht, die zeugen jehovas wurden als kirchliche gemeinschaft anerkannt

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DuduS  10.02.2010, 18:53
@tigerjuwel

Die Zeugen Jehovas wurden von den Finanzämtern als Kirche anerkannt. Das heißt, dass man Spenden steuerlich absetzen kann und dass sie keine Steuern zahlen müssen. Was das mit der Eingruppierung als Sekte oder nicht zu tun hat, weiß ich nicht.

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Ich beschreibe eine Sekte so, dass sie einen durch manipulative Reden dazubringen, ihren Weg zu gehen. Sie haben eine eindeutige Führung und dulden keine andere Meinung oder offene kritische Fragen.

Sie erwarten finanzielle Unterstützung, und du spürst, dass das Spenden, der Aufruf zu spenden, immer mehr wird. Du wirst zu immer mehr Abenden eingeladen, bzw. gedrängt. Du musst dich mit den vorgegebenen Lehrmeinungen identifizieren, sonst "hast du den Geist Gottes nicht" sagen sie. Oder sie halten dir vor, dass du stolz bist, wenn du nicht den Weg gehst, den dir "erfahrene" Gläubige vorleben.

Man wird mehr und mehr abgeschottet. Und man wird mehr durch Verstandesüberlegungen dazu gebracht, Dinge nicht mehr zu tun, anstatt auf die persönliche Beziehung zu Gott zu vertrauen, der einen Stück für Stück ändern kann.

Baptisten sind keine Sektenmitglieder. Aber in allen Gemeinden, auch wenn sie anerkannte Namen haben, können sich Sektierer einschleichen und eine ganze Gemeinde kontrollieren. Das weiß ich von einer benachbarten Mennonitengemeinde.

Inzwischen ist der Pastor weg und die Gemeinde hat einen normalen, freiwilligen biblischen Weg zu Jesus wieder aufbauen können.

Du kannst jede Gemeinde kennenlernen und anhand der Bibel die Lehre prüfen. Das taten auch die Beröer, die anhand der Heiligen Schrift prüften, was Paulus lehrte.

Die Bibel macht einen Menschen nicht zum Sektierer, sondern das menschliche Zutun und die strenge Auslegung von starken Führungspersönlichkeiten, die nicht selbst dienen, sondern sagen wollen, wo es lang geht.

Trau dich an die Bibel, bes. das NT erst mal und bewerte den Glauben Jesu mit dem was du in einer Gemeinde siehst. Ein beherzter Pastor oder Gemeindeleiter wird dir gerne deine offenen Fragen oder Zweifel beantworten und dich nicht gängeln - wenn er ein Christ ist, der selbst weiß, dass er nur ein Sünder ist, der Vergebung bekommen hat durch seinen Glauben.

Eine Definition für Sekte kannst Du bei Wikipedia abrufen. Für die Christen gilt etwa folgendes: Eine Sekte ist diejenige Glaubensrichtung des Christentums, die gegenüber den anderen Richtungen über sogenanntes Sondergut verfügt. Das können z. B. eigene "Offenbarungen" sein, wie etwa bei den Mormonen oder eine völlig andere Bibelauslegung, wie etwa bei der Neuapostolischen Kirche oder den Zeugen Jehovas. Kennzeichnend für die Hauptrichtungen des Christentums ist, daß sie die 7 ökumenischen Konzilien und ihre Ergebnisse für sich anerkennen und die drei altikirchlichen Bekenntnisse des Glaubens (Apostolisches, nizäno-konstantinopolisches und athanasisches Bekenntnis). Wer dabei nicht mittut, wird von den Hauptrichtungen als "Sekte" eingestuft. Diese Kirchen sind dann auch in den Arbeitsgemeinschaften der verschiedenen Kirchen nicht vertreten. Baptisten sind in dieser ökumenischen Arbeitgemeinschaft selbstverständlich vertreten. Sie sind keine Sekte, sondern eine reformatorische Kirche, gehören also zu den christlichen Kirchen. Gruß, q.

Es gibt zwei Kriterien, an denen man eine Sekte erkennt:

  1. Sie sondert sich von anderen Glaubenden ab und behauptet, die allein seligmachende zu sein. Dabei ist Jesus der einzige Weg (Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, Johannes 14, 6)
  2. Sie haben neben der Bibel irgendwelche Sonderlehren, wie z. B. der Wachtturm, das Buch Mormon, irgendwelche vatikanischen oder andere kirchliche Sonderlehren oder was auch immer. In Offenbarung 22, 18 steht: Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen.

Jede Gruppierung, auf die das zutrifft, ist eine Sekte. Und da kommt es nicht darauf an, wie sie sich nennt.