Ist der militante Veganismus wirklich der richtige Weg?

Ich wurde mit 15 Jahren Vegetarierin und mit 18 Jahren Veganerin.
Das war für mich ein längerer Prozess, der mit viel Einsicht, Mitgefühl und Wissensaneignung verbunden war.

Ich habe mir mittlerweile hunderte Dokus und Bücher zum Thema Veganismus reingezogen aber am meisten beeinflusst haben mich z.B Aljosha und Gordon (von Vegan ist Ungesund) und einigen anderen YouTubern, die zeigten, wie sie als Veganer leben und vor allem warum!

Ich lebe wirklich gerne Vegan und habe viel dadurch gelernt, ich setzte mich für den Tierschutz ein und unterhalte mich gerne mit anderen darüber.

Ich kann mir aber einfach nicht vorstellen, dass dieser militante Weg zu irgendetwas (außer Wut und Frust) führt.

Nie im Leben wäre ich Vegan (geschweige denn Vegetarisch) gewunden, hätte mir jemand versucht seine Meinung so aufzuzwingen.

Das löst doch einfach nur Frust aus und bringt Fleichesser dazu alles was mit Veganismus zu tun hat zu verachten.

Ich verstehe nicht, wie man die Leute als Tiermörder beschimpfen kann und dann erwartet, dass sie aufhören das zu tun, was sie ein Leben lang sehr gern getan haben.

Ich würde nicht wollen, dass jemand meinen Opa (der schon seit 60 Jahren tierische Produkte konsumiert) so anmault.

Ich verstehe leider nicht, was man sich davon erhofft? Meinen Erfahrungen nach Schadet dieser Weg mehr, als dass er gutes Tut.

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(Anti)Speziesismus?

Ich habe eine Frage zum Begriff Speziesismus bzw. Antispeziesismus, der ja oft als Grund für eine vegane Lebensführung genannt wird.

So weit ich das verstanden habe, geht es dabei darum, die ethischen Grundsätze im Umgang mit Menschen auf jede Spezies auszuweiten.

Der Philosoph Peter Singer sagt dazu „daß wir, wenn wir das Prinzip der Gleichheit als eine vernünftige moralische Basis für unsere Beziehungen zu den Mitgliedern unserer Gattung akzeptiert haben, auch verpflichtet sind, es als eine vernünftige moralische Basis für unsere Beziehungen zu denen außerhalb unserer Gattung anzuerkennen.“

Ein ethischer Grundsatz ist, dass Menschenleben nicht gegeneinander aufgewogen werden dürfen. Daher darf auch niemand gezwungen werden, sein Leben zu Gunsten des Lebens einer beliebig großen, anderen Menschengruppe zu opfern.

Nun wurde Insulin zur Behandlung von Diabetes z.B. bis 1982 aus Bauchspeicheldrüsen von Rindern gewonnen. Alle Diabetiker davor verdanken ihr Leben der Tatsache, dass diese Tiere für ihr Medikament gestorben sind.

Wenn man die selben ethischen Maßstäbe an Rinder wie an Menschen anlegt, widerspräche das im höchsten Maße ethischen Grundsätzen.

War es also aus antispeziesistischer Sicht unethisch, diesen Menschen das Leben zu retten?

Eine ähnliche Frage stellt sich ja auch bei der medizinischen Arzneimittelforschung, bei der Tierversuche eben leider noch nicht gänzlich überflüssig sind.

Wie sieht der Standpunkt bei Rettungsaktionen (etwa bei Bränden) aus, bei denen man sich unter umständen bei der Rettung zwischen Menschen und Tieren entscheiden muss?

Auch fällt mir auf, dass sich der Antispeziesismus in Debatten in der Regel auf die Fauna beschränkt. Bleiben Spezies die nicht dem Tierreich zuzuordnen sind, beim Antispeziesismus außen vor?

(Ich hoffe auf Nachsehen, dass diese Frage nur mittelbar etwas mit Veganismus zu tun hat.)

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