Was bedeuten die Begriffe "weiches Licht" und "diffus" bzw. "Diffusor" in der Fotografie?
Das Wort höre ich oft im Zusammenhang mit Portraits, wenn man dabei mit Lichtformern arbeitet. An sich kann man sich davon ja was ableiten, ich würde, wenn ich es beschreiben müsste, es mit leichten Licht beschreiben, welches keine starken Kontraste hervorruft und leicht über die Person fällt und so gewisse Merkmale wie Gesichtszüge besser erscheinen lässt. Aber was die genaue Definition dahinter ist, was es eigentlich macht und ab wann man von einem weichen Licht sprechen kann, das weiß ich nicht.
Das gleiche mit dem Begriff "Diffusor" oder "diffus". Hab ich davor noch nie gehört, aber so viel ich davon gelesen habe, leitet sich der Begriff vom lateinischen ab und bedeutet so viel wie "verstreuen" oder "verteilen". Also quasi, das sich das Licht nicht auf eine Stelle konzentriert, sondern sich über ein bestimmtes Feld unkontrolliert, aber gleichmäßig verteilt. Ein Diffusor hingegen ist eine Mechanik, die z.b. vor einem Blitzkopf montiert wird um das Licht in den Raum zu werfen und quasi so ein weiches Licht zu erzeugen.
Hab ich das so richtig verstanden? Wenn nein bitte um eine Korrektur.
LG
4 Antworten
Ich finde, Waldmensch70 hat das schon gut beschrieben.
Wenn du diffuses Licht erzeugen willst, hast du mehrere Möglichkeiten: entweder du arbeitest mit einer großen Lichtquelle (sofft Box, diffuser), du vergrößerst den Abstand der Lichtquelle zum Model (die Lichtquelle muss dann aber hell genug sein) oder du arbeitest mit indirektem/reflektiertem Licht.
All das führt dazu, dass das Licht von einer "größeren Fläche" kommt und so weicher wirkt.
Was bedeuten die Begriffe "weiches Licht" und "diffus" bzw. "Diffusor" in der Fotografie?
Dass das Licht in alle möglichen Richtungen im Raum "gestreut" ist und nicht komplett alles aus einer Richtung von einer (vergleichsweise kleinen) Lichtquelle kommt.
Es wird also nicht mit einem Blitz oder einer Lampe das Motiv direkt angestrahlt, sondern das Licht wird durch andere Gegenstände (weisse Schirme, so genannte "Diffusoren" aus Stoff, mattiertem Glas etc.) gestreut und gedämpft. Oder es wird über die Decke, die Wände etc. reflektiert. Dadurch wird die "Größe" der Lichtquelle erhöht (also der Stellen, die Licht auf das Motiv abgeben / reflektieren).
Dadurch wird die Beleuchtung "weicher", es gibt keine so harten Licht-Schatten-Grenzen auf dem Motiv (z.B. im Gesicht der fotografierten Person). Das Motiv wirkt dadurch auf dem Foto insgesamt "weicher", da die Kontraste geringer sind und man nicht jedes winzige Detail so genau sieht (z.b. jede einzelne Pore der Haut).
Zusammengefasst gehts eigentlich darum, dass starke Kontraste... hohe Schatten und hohe Lichter vermieden werden. Das erreicht man, indem man zb. zur Goldenen Stunde fotografiert, bei Wolken oder Hilfsmittel einsetzt, die das Licht abmildern / verstreut.
Eine große Lichtquelle statt einem punktförmigen Licht wie direktem Blitz oder direkter Sonne.
Blitzen über einen Reflektor (wie einer weißen Decke oder Wand oder einem entsprechenden Teil am Blitz) oder durch einen Diffusor (transparentes mattes Glas oder Plastik) ist da ebenso geeignet wie Wolken vor der Sonne.