Work-Life Balance vs. einen Karrierejob?

5 Antworten

Niemand macht in irgendwas Karriere, ohne dass der Beruf zu den eigenen Stärken, Interessen und Talenten passt. Hält man einfach nicht durch. Nicht über Jahrzehnte im Job und wahrscheinlich noch nicht mal über die Jahre des Studiums.

Ist man hingegen in dem, was man tut, wirklich richtig gut, vielleicht sogar bessere als andere, kann man mit nahezu allem auch Karriere machen und gutes Geld verdienen. In manchen Bereichen geht das dann zwar recht zwingend mit einer Selbstständigkeit einher, weil Arbeitgeber in der jeweiligen Branche einfach nicht mehr zahlen wollen. Aber ein Beruf, in dem das völlig unmöglich wäre, fällt mir gerade beim besten Willen nicht ein.

Was aber auch noch eine Option ist: man kann auch mit einem "Karriereberuf", wie du es nennst, sehr bewusst NICHT diesen Hardcore-Weg wählen, sondern sich stattdessen für Jobs, Bereiche und Branchen entscheiden, wo man zwar weniger verdient, aber dafür sehr viel mehr Sinn findet. Ich bin zum Beispiel eine Wirtschaftsfachwirtin, die bewusst auf ein wesentlich höheres Gehalt verzichtet, da ich im sozialen / gemeinnützigen Bereich arbeite, wo die Gehälter einfach mal niedriger sind als in der Wirtschaft. Ich mache das aber ganz bewusst und mit einem wahnsinnig guten Gefühl sowie Erfüllung, da ich auf diese Weise meine fachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse nicht für das nächste Schrottprodukt auf dem Markt nutze, sondern für einen sinnvollen gesellschaftlichen Zweck, dafür, dass die Welt ein kleines bisschen besser wird. Und DAS ist so viel schöner als ein paar Euro mehr auf dem Konto es je sein könnten :).


Soloka99 
Fragesteller
 11.02.2022, 22:39

welchen Weg hast du dafür eingeschlagen? Welches Studium bzw. ausbildung?

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HappyMe1984  12.02.2022, 01:45
@Soloka99

Ich bin gelernte Industriekauffrau, habe nebenberuflich die Weiterbildung zur geprüften Wirtschaftsfachwirtin absolviert und bin durch ein paar mutige Entscheidungen und Umwege letztendlich in einem Job im Bereich der Jugendhilfe gelandet, wo ich dann wiederum die Besonderheiten und das Spezialwissen rund um den gemeinnützigen Sektor (Förderwesen, Ehrenamtskoordination etc.) "on the job" lernen konnte.

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Die Frage ist, mit wie viel Geld im Monat kann man den fehlenden Spaß im Job sozusagen ,,kompensieren" bzw. wieder wettmachen?

Das ist von Person zu Person unterschiedlich.

Jemandem dem Statussymbole wichtig sind fällt das ggf. leichter, einfach weil er ein Ziel (Erfüllung seiner finanziellen Wünsche) vor Augen hat und immerhin darauf hinarbeitet.

Was würdet ihr bervorzugen?

Ich hätte keine Lust mich über 40 Jahre jeden Morgen zur Arbeit zu quälen. Zudem man dann auch oft nicht gut arbeitet, besonders langfristig und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, auch dort nicht erfoglreich zu sein und sich umsonst gequält zuhaben.

Zum Glück bin ich in der konfortablen Situation, mich für Jobs zu interessieren wo ich beides habe. Es interessiert mich und dadurch bin ich gerne bereit Überstunden zu machen und so die Chancen auf Aufstieg (durch zusätzliche Projekte, Themen , dadurh früher mehr Verantwortung) zu erhöhen, was wiederum dann ein gutes Gehalt nach sich zieht.

Eine Garantie habe ich da auch nicht, aber wenn es einem Spaß macht wäre es nicht so schlimm, falls es dann mal nicht klappt. Denn die Themen interessieren mich fachlich ja trotzdem und man wächst daran.

Ein "Karriereberuf", wie du es nennst kann auch Spaß machen. Oft sogar mehr als ein einfacher, weil es abwechslungsreicher ist.

Einen Beruf nur für Geld zu machen, ohne dass es einen gewissen Spaß macht, zumindest meistens, ist immer falsch, kein Geld kann die psychischen Qualen kompensieren. Meine Meinung hierzu.

Ich fänd beides nicht berauschend. Work-Life-Balance die du im Titel erwähnst wäre ein Job der mir nicht das Leben raubt (angemessene Arbeitszeiten, keine Qual) und ein gehalt das es mir erlaubt auch zu leben und nicht jeden € drei mal umzudrehen.

Es müssen sicher keine 4K Netto sein aber nen Job der mit 38 oder so Stunden und interesannten Aufgaben mehr als 1,3K bringt gibt es. Man muss ihn nur finden.

Einen frustrierenden Job kann kein Gehalt der Welt aufwiegen.


Regina3  11.02.2022, 22:28

Zumindest nicht auf Dauer.

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