Steh zwischen den Stühlen, Partner und Vater, was soll ich tun?


28.03.2024, 08:35

Glaub ein paar Details wären sinnvoll:

- Meine Eltern sind seit fast 30 Jahren geschieden. Meine Schwester und ich sind bei meiner Mutter aufgewachsen. Mein Vater ist deswegen noch immer gekränkt, zumal ER dann 150 km weit weg gezogen ist und wir ihn nicht jede Woche gesehen haben (eher alle paar Monate).

- Seit 2017 bin ich verheiratet. Habe den Namen meiner Frau angenommen, was mich seiner Meinung nach zu einem Schwächling macht (freundlich ausgedrückt!). Mir war die ganze Namensgeschichte ziemlich egal, aber in der Zeit, in der er aufgewachsen ist, war es natürlich üblich, dass Frau und Kind den Nachnamendes Mannes annehmen. Er sagt seit 2017 immer wieder, dass er sich dafür schämt, weil die Verwandtschaft in Rumänien (bin dort geboren) sich darüber lächerlich macht, das sein Sohn (also ich) den Namen geändert hab für eine Frau.

- Hinzu kommt nun, dass wir vor 3 Jahren in der Stadt meiner Schwiegereltern gebaut haben, weil meine Frau ein Grundstück von ihrer Oma geerbt hat und meine Schwiegereltern uns unterstützen können mit den 2 Kindern ( da beide bereits in Rente). Ja, wir hätten auch ohne die Schwiegereltern auskommen können, dann hätte aber meine Frau noch mehr reduzieren müssen oder ich. Das wollten wir zu dem Zeitpunkt nicht, also haben wir hier gebaut aus den o.g. Gründen. Mein Vater zeigt sich hier wieder sehr verletzt, da wir nicht zu ihm gezogen sind. Nein, wir sind schlussendlich noch weiter weg von ihm gezogen, da wo wir nun gebaut haben. Seiner Meinung nach hätten wir das Grundstück ja verkaufen können und näher zu ihm ziehen können - aber so sind wir nun ca. 230 km voneinander entfernt. Auch hier bin ich ein Schwächling und meine Frau bestimmt über mich.

Zum Schluß: ich kann meinen Vater, so leid es mir tur, selber nicht leiden. Einzig mein schlechtes Gewissen, der gesellschaftliche Druck, dass man seinen Vater nicht hängen lässtnd und ich eigentlich ein sozialer Mensch bin, erhalten den Kontakt aufrecht

testwiegehtdas  28.03.2024, 08:33

War das wirklich so mit dem Wechsel besprochen zwischen dir und deiner Frau? Wenn ja, war dein Vater darüber informiert?

Maufraivx 
Fragesteller
 28.03.2024, 08:43

Meiner Frau hat das direkt an Weihnachten gesagt, als wir bei meinem Vater waren. Also, dass mein Vater und seine Frau ja dann an Ostern zu uns kommen. Hat mein Vater da ignoriert.

testwiegehtdas  28.03.2024, 08:33

Was möchtest DU denn?

Maufraivx 
Fragesteller
 28.03.2024, 08:54

Ich hätte gern eine Familie, in der es keine Konflikte gibt. Und einen Vater, den ich gern besuchen würde. Ich kann meinen Vater selber überhaupt nicht leiden.

testwiegehtdas  28.03.2024, 08:34

Wie alt sind die Kinder?

Maufraivx 
Fragesteller
 28.03.2024, 08:55

3 und 6 Jahre alt

7 Antworten

Du solltest das Gespräch mit deinem Vater suchen, dass du sein Verhalten extrem respektlos und egoistisch findest.

Dass ihr, als er dabei war, an Weihnachten abgesprochen habt dass sie zu Ostern zu euch kommen und er DA hätte was sagen können. Da sich an seinem Zustand auch nichts aktut verschlechtert hat. Dass es für euch auhc nervig ist mit zwei kleinen Kindern zu ihm zu fahren und er daher entweder Initiative zeigt und wie vorher besprochen zu euch kommt oder eben nicht dabei ist.

Du nun deine eigene Familie hast und du nicht mehr immer nach seinem Willen aggieren wirst, weil DU andere Pläne hast.

Und wenn er weiter meint das immer auf deine Frau zu schieben, obwohl es gemeinsame Entscheidungen von deiner Frau und dir waren, er dich dazu ständig diesbezüglich respektlos behandelt, er eben überlegen muss ob er in deinem Leben und dem seiner Enkel weiter eine Rolle spielen will oder nicht, weil du dich nicht weiter so behandeln lässt.

Und nur weil ER anderer Ansicht ist, er nicht das Recht hat deine Meinung deswegen ständig schlecht zu reden. DU hast dich entschieden den Namen deiner Frau anzunehmen, was andere Verwandte in der Heimat dazu sagen die eben sehr altmodisch denken ist dir egal, ebenso was dein Vter darüber denkt, du aber keine Lust mehr hast, dass er dir das immer wieder und wieder ungefragt mitteilt. Denn das wird sich nicht mehr ändern.

Dass du bisher versucht hast nett zu ihm zu sein, immerhin ist es dein Vater, es dir jetzt aber reicht und die Spitze des Eisberges erreicht ist, er was am Verhalten dir und deiner Familie gegenüber ändert oder er nicht mehr willkommenes Mitglied dieser ist. Denn auf diesen ganzen Unfrieden, ständiges kritisieren und abwerten DEINER Meinung, hast DU keine Lust mehr, weil das einfach respektlos ist.

Er sich also gut überlegen kann ob er nicht doch zu Ostern zu EUCH kommt und dort dann auch benimmt oder eben nicht und dann gerne wegbleiben kann, weil dir sein Verhalten langsam reicht.

Maufraivx 
Fragesteller
 28.03.2024, 10:25

Vielen lieben Dank für deine Antwort.

Ehrlich gesagt, war ich auch nicht immer nett zu ihm. Liegt m. M. n. daran, dass er die von mir genannten Punkte (die Scheidung von meiner Mutter, die Namensänderung von mir, das ich mit meiner Familie weiter weggezogen bin uvm.) immer wieder herauskramt und es mich immer wieder dermaßen auf die Palme bringt. Ich hab ihm schon so oft gesagt, dass er das bitte bleiben lassen soll. Denn ich kann da leider auch nicht immer cool bleiben und Schrei ihn am Telefon auch mal an, wenn ich es nicht schaffe das Gespräch vorher zu beenden Oder einfach aufzulegen. Telefoniere mit ihm 3-4 mal die Woche... Bin sozusagen seine Seelsorge, weil sonst alles seine neue Frau abbekommt.

0

Also ich würde das tun was du möchtest also wenn es dir lieber wäre das er zu euch kommt dann macht das aber wenn es dir uzmgekehrt lieber wäre dann mahch das so.

Diese Situation ist nicht selten, leider.

Grundsätzlich, du schreibst das du nicht zwischen dem Streit zweier Erwachsener stehen willst, aber dir sollte bewußt sein das du eigentlich der Auslöser dieser Situation bist.

Der Grund, du willst dich nicht entscheiden bzw. du willst keine klare Linie ziehen.

Du solltest erst einmal abwägen was gut für dich ist, nicht für die "Gesellschaft" oder was "die Anderen" wollen. Ich bin mir auch fast sicher, das bekommst du von deinem Vater in der Form so zu hören. Macht sich gut, um dir ein schlechtes Gewissen einzureden, aber in die Falle solltest du nicht treten.

Deine Frau war dabei tatsächlich konkret und hat einen Kompromiss vorgeschlagen, denn du leider ausgesessen und lieber ignoriert hast. Der Vorschlag war, Weihnachten bei deinem Vater, dafür kommen sie Ostern zu euch. Dein Vater hat es ignoriert, du hast es ignoriert und damit deine Frau im Regen stehengelassen. Da hättest du einsteigen müssen und bei deinem Vater darauf bestehen das er diese Vereinbarung akzeptiert.

Jetzt stehen wir kurz vor Ostern, du hast das Problem ignoriert und "o Wunder" es ist nicht verschwunden. Du siehst, nicht die Beiden sind das Problem, du bist das Problem.

Triff eine klare Entscheidung, lasse dir Eier wachsen und biete deinem Vater die Stirn. Jetzt so zu tun als ob es das Angebot deiner Frau nicht gegeben hat und einfach ohne sie zu deinem Vater fahren, glaube mir das ist die dümmste und falscheste Entscheidung die du treffen kannst.

Sie scheint einen klaren Standpunkt zu haben, deinem Vater passt die Frau nicht, ist alles nicht so selten, aber nun kommt es darauf an wie du dich verhältst. Immer schön den Problemen ausweichen oder endlich anfangen eine klare Linie zu fahren.

Maufraivx 
Fragesteller
 28.03.2024, 10:14

Vielen lieben Dank für deine Antwort. Die Frage mit Ostern kam vor ca. 4 Wochen nun wieder auf. Du hast recht. Hätte ich direkt nach Weihnachten klären müssen. Dann hätte ich mir aber auch von xmas bis jetzt mir seine Vorwürfe anhören müssen. Das ist natürlich auch nicht so toll.

Der andere Punkt: ich hab gelernt auf Menschen Rücksicht zu nehmen. Auf alte, kranke, schwache, ausgegrenzte, etc. Bin denke ich ein sozialer Mensch. Und ich frage mich, wie ich das mit mir vereinbaren kann, hier konsequent zu sein/ klare Linie zu zeigen. Ob das nicht asozial ist ggü. meinem Vater. Denn mein Gefühl sagt mir, dass er im Leben durch z. B. die Scheidung benachteiligt wurde...er hat es mit seiner Gesundheit nicht leicht hat, etc.

Er tut mir wirklich leid. Aber er verhält sich einfach nicht liebenswert. Das macht mich total traurig. Ich wäre einfach gern nicht der Mensch, der andere, in dem Falle den Vater, "im Stich lässt".

0
HoskevonBerg  28.03.2024, 13:56
@Maufraivx

Ich kann deine Argumente nachvollziehen, wie alt ist dein Vater?

Das Problem vieler sozialer Menschen ist, sie geben sich selbst für Andere auf. Du solltest vielleicht etwas pragmatischer sein, du bist nicht für die Scheidung verantwortlich und auch nicht für sein Leben. Er ist dein Vater, aber auch für Väter gibt es ein paar Spielregeln und die wichtigste Regel sollte sein "Ich zerstöre nicht das Leben meines Sohnes.".

Ihr habt einen Kompromiss angeboten, er wollte es offensichtlich nicht und nur seinen Willen durchsetzen. Da wäre für mich die rote Linie.

0

In wieweit würden sich beide Seiten auf einen Kompromiss einlassen? ZB indem man sich irgendwo in der Mitte trifft? Je nach dem, wie alt die Kinder sind, sind lange Autofahrten ja auch nicht gerade einfach.

Wäre deine Frau damit einverstanden, dass du (mit oder ohne Kind) ohne sie zu deinem Vater fährst?

Da es wohl ständig Konflikte zwischen deiner Frau und deinem Vater geben wird, sollte aus meiner Sicht erstmal geklärt werden, ob sie überhaupt noch Kontakt zu ihm haben möchte.

Maufraivx 
Fragesteller
 28.03.2024, 08:38

Hab details zur Frage hinzugefügt.

Es möchte niemand Kontakt zu meimem Vater. Er hat auch keine Freunde mehr. Selbst seine Frau überlegt regelmäßig ihn zu verlassen.

0
Jekanadar  28.03.2024, 08:40
@Maufraivx
ich kann meinen Vater, so leid es mir tut, selber nicht leiden

Da hast du deine Antwort. Bleibt zu Hause und feiert Ostern mit Menschen, die euch mögen und schätzen. Ganz ehrlich? Wenn mein Vater sich so verhalten würde, hätte ich schon längst die Reißleine gezogen.

Lass "die Gesellschaft" denken, was sie will. Die Leute, die wichtig sind, werden deine Entscheidung verstehen.

2

Fahr einen Tag nur mit den Kindern zu ihm oder wie hier schon vorgeschlagen, ihr trefft euch auf halber Strecke, geht was essen, in den Zoo oder ähnliches.