Sollten auch Beamte in die Rentenkasse einzahlen müssen?

Das Ergebnis basiert auf 38 Abstimmungen

Ja 71%
Nein 29%

13 Antworten

Ja

In Wahrheit Jein, denn das könnte nur für frisch eingestellte Beamte gelten.

Für alle anderen die schon Jahre arbeiten oder schon in Pension sind, müßte der Staat nämlich die ganzen fehlenden Beiträge ins Rentensystem nachzahlen, und das kann er nicht, weil das irrsinnige Summen sind. Die aber selbstverständlich auch das Rentensystem nicht auffangen kann, weil der Staat für seine Pensionen niemals eigene Rücklagen gebildet hat, also wo soll die Kohle plötzlich herkommen, das wäre ein weiteres Milliardenloch das sich da auftut.

Und dann gibt es die kleinen Unterschiede zwischen den beiden Systemen, die man irgendwie abgleichen müßte - Beamte z. B. zahlen von ihren Pensionen die volle Höhe an Lohnsteuern bis ans Lebensende, während Rentner bisher nur den Ertragsteil, die aufgelaufenen Zinsen, versteuern müssen, was bei Niedrigrente bedeutet daß sie gar nichts mehr zahlen. Wenn Beamte in die Gesetzliche rutschen, muß ihnen selbstverständlich auch dieser Vorteil gewährt werden.

Goku1989  18.03.2024, 09:14

Und sie müssten wesentlich mehr verdienen, da der Anteil von Beamten für die Pension wesentlich höher ist, als der Anteil eines Angestellten für die Rente.

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Ja

Ebenso wie Berufsgruppen mit beruflichen Vorsorgesystemen und alle Selbständigen. In anderen Ländern zahlen auch alle Arbeitenden ein und das funktioniert sehr gut.

Das kann aber nur für die Zukunft gelten, denn sowohl Beamte wie auch die berufsständisch Versicherten sind ja bereits vollwertig abgesichert. Bei den Selbständigen kann es zunächst nur diejenigen betreffen, die keine vergleichbare private Altersvorsorge haben.

Ja

Nette Frage, leider nicht umfassend genug.

Das Problem mit den Beamten ist jetzt nicht preußische Tugend oder die Tätigkeit innerhalb hoheitlicher Aufgaben, sondern schlicht und ergreifend 2 Tatsachen.

Sie dürfen nicht streiken (was für den Dienstherrn von Vorteil ist) und sie sind einfach billiger, solange sie arbeiten, da Arbeitgeberanteile an den Sozialversicherungen nicht fällig werden und durch gesundheitliche Vorauswahl die Risiken minimiert werden. Zudem muss man sich kaum Gedanken um Kündigungen machen, man muss also kaum Ersatz für die Arbeitskraft suchen, Stichwort Fachkräftemangel.

Erst nach dem Erreichen des Pensionsalters wird es teurer, aber das stört heute offenbar niemand, gemäß dem politischen Motto die Wahlen sind näher....

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Was mich an der Frage jetzt persönlich etwas stört ist der Hinweis auf die Solidargemeinschaft und nur auf das Beamtentum bezogen. Wenn Solidarität, dann alle. Also auch die Selbstständigen und die Vielverdiener, die keine entsprechenden Versicherungen besitzen. Wenn alle -und ich meine diese hier auch- einzahlen, dürfte es deutlich besser werden (inklusive der ebenalls nicht einzahlenden Politiker)

GreenC0la 
Fragesteller
 15.03.2024, 12:17

Gibt es nicht viel zu viele Beamte?

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Eckengucker  15.03.2024, 12:25
@GreenC0la

Das ist ein Problem der Bürokratie, also auch des politischen Willens und nicht des Beamtentums.

Ich habe mal, ist schon Jahre her, eine Glosse über das Finanzamt gelesen. Jedes Dritte, weltweit geschriebene Papier (auch elektronisch), das sich mit Steuern befasst, kommt aus Deutschland. Und es gibt "über" 190 Länder auf dieser Welt...

Diese Regelungswut kannst du auch im Baurecht, im Umweltrecht (siehe Diskussion über die Windräder), oder im Verkehrsrecht sehen. Es ist kaum jemand bekannt, dass wir 680 verschiedene Verkehrszeichen haben (seit 1 Jahr sind es 19 mehr), davon sind ca. 20 Millionen Zeichen aktuell aufgestellt, jedes muss geprüft und den Bestimmungen gemäß angepasst werden - nur als Beispiel. Und statt weniger werden es immer mehr. Irgend jemand muss das ja verwalten. Es gibt noch viel mehr sinnfreie Beispiele, die mir einfallen.

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Pomophilus  15.03.2024, 16:17
@GreenC0la

Nach meiner Wahrnehmung wird der mit deiner Frage verbundenen Forderung nach Stellenabbau Rechnung getragen, während gleichzeitig die den Verbliebenen aufgebürdeten Aufgaben immer weiter erhöht werden.

Wenn man sagt, wir hätten viel zu viele Beamte, dann muss man meiner Meinung nach auch sagen, welche Aufgaben Beamte zukünftig nicht mehr wahrzunehmen haben.

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FordPrefect  15.03.2024, 12:39
Wenn Solidarität, dann alle. Also auch die Selbstständigen und die Vielverdiener, die keine entsprechenden Versicherungen besitzen. Wenn alle -und ich meine diese hier auch- einzahlen, dürfte es deutlich besser werden (inklusive der ebenalls nicht einzahlenden Politiker)

Nein, würde es nicht.

Man kann ein strukturell defizitäres System nicht dadurch korrigieren, indem man immer mehr Anspruchsberechtigte schafft, sondern umgekehrt nur dadurch, den Zugang zur DRV grundsätzlich einzuengen und *weniger* Verrentungen zu erreichen.

Alternativ könnte man natürlich ein Mehrsäulensystem wie die Schweiz schaffen, bei dem aber die Einküfte aus der DRV dann (wie seinerzeit 1957 eigentlich gedacht) auch nur maximal 25 - 30% des letzten Nettolohns erreichen würden (quasi als Basissicherung für alle). Flankiert von entsprechenden steuerlichen Erleichterungen (Freistellungen von Altersvorsorgekapital etc.) würde sich das durchaus mit einer Perspektive von 25 Jahren machen lassen, alleine, es fehlt am politischen Willen dazu.

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Pomophilus  15.03.2024, 16:19
Stichwort Fachkräftemangel.

Den haben wir trotzdem: Als Beamter verdienst du nun mal deutlich schlechter als in der Wirtschaft.

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Nein

Es wäre für den Staat sehr viel teurer, wenn Beamte RV Beiträge zahlen müsdten.

Das Gehalt muss um die Pensionsrückstellungen erhöht werden, der Staat den AG Betrag zahlen und den Beamten die Betriebsrente zahlen ( wie auch den Angestellten im öD)

Ausserdem sollte man sich im Klaren sein, dass man dann keinen Nachwuchs mehr finden wird, wenn man nur noch die Nachteile eines Beamten bestehen lässt

Nein

Nein, die Rente sollte aufgelöst (dann auf Steuerkosten) und komplett neu aufgezogen werden. Das Rentensystem ist ein Pyramidensystem das rhein mathematisch nicht funktinieren kann und nie konnte. Es lief nur ziemlich lang, damit ist jetzt aber endgültig schluss.

Daoga  15.03.2024, 13:32

Genau, jeder kennt das schöne Bild von der "Alterspyramide", aber die wenigsten haben genug Grips was das bedeutet - ein betrügerisches Pyramidensystem, bei dem wenige an der Spitze profitieren sollen, und die ganz unten werden mal die Hunde beißen wenn sie selber alt werden, denn längst hat sich die "gesunde" Pyramide in einen schwindsüchtigen Pilz verwandelt. Nichts auf der Welt kann ewig wachsen, auch keine Pyramide!

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