Soll ich mich verstellen?
Ich habe mich vor 16 Tagen extrem mit meinen Eltern gestritten. Am Ende des Streits sind sogar ihrerseits Gewalttätigkeiten ausgetauscht worden. Ich bin dann zu meiner Oma und habe dann bei ihr gewohnt für 1,5 Wochen. Inzwischen wohne ich bei einem anderen Familienmitglied.
Sie wollte natürlich wissen was passiert ist. Ich habe ihr den genauen Grund nicht gesagt, da meine Eltern mal gemeint haben, dass wenn ich sie belaste sie wegen mir frühzeitig sterben wird. Das einzige was meine Oma gewusst hat ist, dass ich mit meinen Eltern keinen Kontakt mehr haben möchte da etwas vorgefallen ist. Allerdings hat anscheinend dies schon ausgereicht um sie aus der Bahn zu werfen. Eines Abends habe ich sie weinend vorgefunden. Sie meinte sogar dass sie sich so Sorgen macht, dass sie nicht mehr leben möchte. Sie ist 90 Jahre alt. Ich habe sie angelogen und gemeint, dass es halb so schlimm ist und ich mich mit ihnen vertragen werde.
Nun stellt sich mir die Frage: Falls ich mal auf meine Eltern in Gegenwart von meiner Oma treffen sollte - soll ich so tun als ob alles normal zwischen uns ist? Es ist alleine schon enorm schwer für mich ihnen in die Augen zu sehen. Ich habe es bisher geschafft, den Kontakt zu ihnen zu vermeiden. Allerdings halte ich mich seit kurzem jeden Sonntag bei meiner Oma auf und meine Eltern haben einen Schlüssel zu der Wohnung meiner Oma und kommen oft unangekündigt. Was ist wenn sie mal vorbei kommen wenn ich gerade anwesend bin?
Die eigentliche Frage: Soll ich meiner Psyche etwas gutes tun und somit jeglichen Kontakt zu meinen Eltern vermeiden oder soll ich meine Belange hinten anstellen und so tun als ob alles in Ordnung damit sich meine Oma keine Sorgen macht? Was würdet ihr tun? Bitte, ich brauche einen Rat.
9 Antworten
Kannst du über andere Verwandte das nicht rausbekommen wann sie dort zu Besuch kommen? Eher vormittags oder nachmittags? Ein Zusammentreffen ausgerechnet in der Wohnung deiner Oma wäre sicher sehr unangenehm für alle. Streit kannst du dort nicht anfangen also nur still sein, möglichst nichts sagen. Kannst du mit deiner Oma darüber reden und sagen das du deine Eltern nicht treffen willst? Sind beide Eltern gewalttätig?
Es tut mir leid! Solches zu lesen ist schwierig, da man als Außenstehender nicht wissen kann was genau vor fiel.
Zunächst beruhige Deine Oma, dass alles halb so schlimm wäre. Ich hoffe, sie glaubt es Dir! Ich bin zwar für die Wahrheit, jedoch in ihrem Fall wäre Schonung besser!
Erfinde irgend etwas, das nahe kommt, aber die Oma nicht so belasten kann.
Deine Eltern setzen Dich dermaßen unter Druck, von wegen, sie würden frühzeitig sterben! Blödsinn! Glaube das nicht! Sie wollen, dass DU die Schuldgefühle haben musst, nicht SIE!
Da ich den genauen Vorgang nicht kenne, solltest Du Dir schnellstens Hilfe beim Jugendamt holen. Trau Dich! Die Tochter von Bekannten wurde daraufhin vor Jahren schon mal aus dem Haushalt raus geholt! Sie kam in eine Wohngruppe, von wo aus sie auch zur Schule ging.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich an den Caritas oder das Rote Kreuz zu wenden. Es gab oder gibt noch über sie Selbsthilfegruppen.
Hast Du einen Vertrauenslehrer, falls Du noch zur Schule gehst? Auch der könnte helfen!
Kommen wirklich mal Deine Eltern, wenn Du gerade bei Deiner Oma bist, verhalte Dich ganz neutral, auch wenn es schwer fällt!
Den Kontakt zu Deinen Eltern solltest Du erst mal auf Eis legen.
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=selbsthilfegruppen+drk+caritas+usw
Hier kannst Du mal selbst suchen, da ich Deinen Wohnort nicht kenne...
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!!!!!
dass wenn ich sie belaste sie wegen mir frühzeitig sterben wird.
Dem ist garantiert nicht so! Aber sie würden sich verantworten müssen, was auch richtig ist!
Wenn diese Aussage mal nicht ins Reich der Fabel gehört. Das Wort "frühzeitig" - ihre Grossmutter ist 90 Jahre alt - macht eher unglaubwürdig, dass die Mutter der FS sich auf diese Weise geäußert hat. - Und das ist nicht die einzige Ungereimtheit in diesem Posting.
Aus Deinem etwas wirren Bericht wird man nicht recht klug. Was, bitte, hat Deine Situation mit "Verstellen" zu tun?
Du schreibst:
"Ich habe mich vor 16 Tagen extrem mit meinen Eltern gestritten. Am Ende des Streits sind sogar ihrerseits Gewalttätigkeiten ausgetauscht worden".
Was verstehst Du denn unter "Streit"? Wenn ich das richtig verstehe, hast Du bisher im Haus Deiner Eltern gelebt und es gab eine Auseinandersetzung. Eine, die DU "einen Streit" nennst. Das bedeutet, dass Du - unter dem Dach Deiner Eltern - etwas durchsetzen und/oder erzwingen wolltest, das dem Hausfrieden nicht zuträglich gewesen wäre.
SO muss ich das jedenfalls verstehen, denn mit seinen Eltern "streitet" man nicht. Schon gar nicht wird man gegen seine Eltern gewalttätig. - Den Antworten hier entnehme ich, dass man das Wort "ausgetauscht" offensichtlich nicht so recht verstanden hat, denn es bedeutet, dass Du gegen Deine Mutter/Deinen Vater oder sogar gegen beide [!] mit physischer Gewalt vorgegangen bist. - Dass sich ein Mensch, der auf diese Weise angegriffen wird, automatisch zu schützen versucht, ist ein ganz natürlicher Reflex. - Dein Heischen nach Mitleid finde ich unter diesen Umständen eher unangebracht.
Die Frage ist doch eher, weshalb meintest Du überhaupt, Dich mit Deinen Eltern "streiten" zu müssen und weshalb hast Du diese Auseinandersetzung überhaupt derartig eskalieren lassen? War Dir Sein Anliegen tatsächlich wert, Dich nachhaltig mit Deinen Eltern zu überwerfen?
Den Grund hast Du hier wohlweislich nicht genannt. Du hättest es erst gar nicht so weit kommen lassen müssen. Bevor Du versuchtest, Deine Interessen mit Handgreiflichkeiten gegen Deine Eltern durchzusetzen, hättest Du doch durchaus tun können, was Du danach getan hast: Du hättest gehen können. Du jedoch bist gewalttätig geworden - und zwar, wie man aufgrund Deines Postings annehmen muss, gegen beide Elternteile.
Andererseits könnte man Deine Story auch so verstehen, dass diesee "Austausch ihrerseits" bedeutet, dass dieser "handkräftige" Händel nicht zwischen Dir und Deinen Eltern stattgefunden, sondern Du sie so weit gebracht hast, aufeinander loszugehen. Wie gesagt, Du drückst Dich da nicht präzise aus. Was einzig klar aus Deinen Worten hervorgeht, ist, dass Dir das Durchsetzen Deiner Interessen offensichtlich so wichtig war, dass Du ohne Rücksicht auf Verluste vorgegangen bist, ohne auch nur im Ansatz zu bedenken, dass, wen man im Verbund einer Familie lebt, zwangsläufig Rücksichten zu nehmen hat.
Was soll nun das Ganze mit "verstellen" zu tun haben?
Meinst Du damit etwa, dass Du Dich "verstellen" musst, um nicht sofort wieder zuzuschlagen, falls Du Deinen Eltern bei Deiner Grossmutter begegnest?
Ist es Dir nicht selbstverständlich, dass Du - was nun auch immer an Deinen Erzählungen zutreffend ist oder auch nicht - ihnen höflich und zurückhaltend zu begegnen hast? Oder gedenkst Du, das, was Du als "Streit" bezeichnest, demnächst coram publico fortzusetzen?
Es ist schwierig, jemandem zu raten, der sich unklar ausdrückt, mit der eigentlichen Wahrheit hinterm Berg hält und sich gleichzeitig als Opfer darstellt.
Vielleicht solltest Du Dir und Deinen Eltern einen Gefallen tun, indem Du endgültig ausziehst und Dich auf eigene Füsse stellst, anstatt noch weitere Familienmitglieder in die Sache hineinzuziehen. Dann kannst Du tun und lassen, was Du willst, ohne "extrem zu streiten".
Ich würde mich an deiner Stelle beim Jugendamt melden.
Hallo? Die FS spricht von einem AUSTAUSCH von Gewalttätigkeiten. Das bedeutet dass die FS auch übergriffig gegen ihre Eltern geworden ist. Und da sie im Plural spricht, bedeutet das im Klartext, dass sie gegen beide, Mutter und Vater Gewalt angewendet hat. Wenn sie sich ans Jugendamt wendet, könnte dies ganz anders ausgehen, als sie sich erhofft.
Das Jugendamt geht nicht auf jede Kleinigkeit ein aber, wenn es zu gewalttätigen übergriffen von deinen Eltern auskam bestimmt