Physiotherapeut Beruf Pro und Contra

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Du solltest dich für den Patienten und deren Problemen widmen und ihnen helfen wollen :)) Der Beruf ist abwechslungsreich, nicht jeden Tag kommt der gleiche Kunde. Neue Patienten bedeuten auch neue Herausforderungen. Anatomie, Physiologie und die lehre der Krankheitsbilder sollten dich ebenfalls interessieren. In dem Beruf kann man sich als Gymnastiklehrer weiterbilden oder dich auf Manueltherapeut Spezialisieren. Der bedarf an qualifiziertem Personal ist heute schon immens- und wird sehr wahrscheinlich weiter wachsen. Physiotherapeuten arbeiten zum beispiel auch im Krankenhaus, in Rehabilitationskliniken, Kurkliniken und auch in Privatpraxen. Und auch in Leistungszentren, Fitness-Studios und Sportclubs. Du kannst dich aber auch Selbstständig machen ;))

Ich hoffe ich konnte dir helfen lg :)

Du hast mit Menschen zu tun, d.h. mit Körpergerüchen, offenen Wunden, Pilzerkrankungen etc.. Du darfst sozusagen nicht empfindlich sein.
Du hast die Freude den ganzen Tag Themen über Schmerzen, Krankheit, Tod, Psyche, Krebserkrankungen, d.h. du wirst den ganzen Tag mit Krankheit zugeschwallt oder Politik oder über Verärgerungen der Patienten über Ärzte etc.
Du musst lernen dich ständig zu rechtfertigen, warum du keine halbe stunde massieren kannst und dass eine Massage gerade mal einen Umsatz von unter 10 € bringt.
Du wirst lernen müssen, dass Arbeitsschutz für alle Berufe gilt nur nicht für Physiotherapeuten.
Ein Jahreseinkommen liegt zwischen 20.000 und 28.000 € brutto auch mit 50 Jahren und jahrzehntelanger Berufserfahrung und natürlich den ach so tollen Fortbildungen, die kein Mensch (weder Krankenkasse, weder Arzt, weder Patient, weder Arbeitgeber/in) zu schätzen weiß (nur die Verbände und Akademien, denn die verdienen sich eine goldene Nase dran).
Du darfst zu jeder Minute vollen körperlichen Einsatz bringen. Alles womit du die Patienten korrigierst (z.B. bessere Haltung) wirst du bald merken, dass du selbst es überhaupt nicht einhalten kannst.
Du wirst merken, dass es enorm viel Konkurrenz und gegenseitiges Ausspielen gibt. Du wirst merken, dass du schlecht eine angenehme Arbeit bekommst.
Du wirst merken, dass du zweimal im Monat regulär gekündigt werden kannst mit einem Monat Kündigungsfrist.
Du wirst merken, dass es keine Abfindungen gibt. Du wirst merken, dass du selbst nicht wirklich von Bedeutung bist.
Du wirst merken, dass du selbst nicht krank werden darf, sonst, ach wie schön, kommt während der Erkrankung die Kündigung.
Du wirst merken, dass manche Vollzeitstelle, keine echte Vollzeitstelle ist.
Du wirst lernen müssen, just in time zu arbeiten und bitte immer recht freundlich bleiben.
Du wirst lernen viel ertragen zu müssen.
Du wirst verstehen lernen, dass es gar nicht so viele Patienten gibt, wie alle tun. Hohe Fluktuation, nur schlecht und noch schlechter bezahlte Stellen.
Du musst ganz viele Stunden in der Woche
kostenlos leisten, d.h. ohne jeglichen Ausgleich. Dazu kommt tägliches
Schichten (ohne Sonderzahlung oder Ausgleich), Minuskonto wenn Patienten absagen, nicht bezahlt werden bei Lücken mitten am Tag im Arbeitsplan. Das gesamte Arbeitgeberrisiko wird auf Dich als Arbeitsnehmer abgewälzt (ist gesetzlich nicht erlaubt, aber wo kein Kläger da kein Richter).

Kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, keine Vermögenswirksame Leistung, keine Gesundheitsförderung, kein Bus- oder Bahnticket, keine sonstigen Geldwerten Vorteile, keine Förderung, kein 13 Gehalt, kein Sonderurlaub - einfach nichts. Du musst für die Hausbesuche Deinen privaten PKW zur Verfügung stellen und natürlich die Versicherung, Reparaturen, Verschleiß, Unfall etc. selber zahlen.

Du darfst die ganzen Fortbildungen selber zahlen (z.B. Manuelle Therapiekurs liegt bei 3.500-4.000€ zzgl. Arbeitsausfallzeiten, Unterkunft, Benzin, Lernmaterial).

Arbeitsverträge sind m.E. rechtswidrig und enthalten Klauseln, wie unbezahlte Mittagspause soll mit Kollegen zum Austausch von Patienten dienen, also Du sollst sie mit Kolleginnen verbringen. Oder wöchentlich 10 unbezahlte Überstunden in der Wochen unentgeltlich, ..... Liste ist lang.

Jahresurlaubstage fängt bei 24 Tagen im Jahr an - viel Spaß beim Verhandeln. Eine Arzthelferin, Pflegepersonal, Friseurinnen bekommen tariflich 30 Tage (ohne zu verhandeln). Bei Physiotherapeuten ist nichts normal und nichts festgelegt.
Tarife gibt es nicht, bedeutet Du musst über jeden einzelnen Punkt diskutieren, kämpfen. 
Wenn Du Hygiene willst musst Du eigene Einmalhandschuhe mitbringen und musst
froh sein, wenn überhaupt ein Desinfektionsmittel da ist und falls ja ob es
auch benutzt werden darf (es gibt Arbeitsgeberinnen und Arbeitgeber die meckern
wenn es bald leer ist und neu gekauft werden muss). Manches ist nur da als
Alibi.
Es gäb noch viel zu erzählen.

Ist das jetzt pro oder contra?
Tja je nach Sicht. Für Krankenkasse, Verbände, Arbeitsgeber ist alles super. Für Arbeitnehmer ? Wer es will und sich schon immer gewünscht hat so zu arbeiten, der sollte staatlich geprüfter Physiotherapeut werden.

Pro: Kontakt mit Menschen Man kann Menschen helfen

Contra: Eigene Praxis lohnt sich kaum noch Übungen gehen sehr auf die Gelenke

Alle Kriterien beruhen darauf, dass es mir eine Bekannte erzählt hat. Die nun nebenbei noch Bwl studiert. Da sie denkt, sie könne es nicht mehr lange machen. Aufgrund der hohen Beanspruchung der Daumengelenke. Du musst dir überlegen, warum du diesen Beruf machen oder auch nicht machen willst.

Gruß Philip2407

auf jeden fall macht der kontakt zu leuten extrem spaß, wenn du sehr offen bist