Philosophische Fragen?

5 Antworten

Ich denke mein meist diskutiertes Thema ist sogar ein politisches. Ich selbst bin bei vielen Bekannten und Bekannten von Bekannten als jemand bekannt (so viel bekannt), der gern diskutiert und politisch auch eher auf der linken Seite steht. Da ist es natürlich umso spannender sich mit dem Kapitalismus und alternativen Systemen zu befassen und sich zu fragen was für die Menschen am besten wäre und welches System nun wirklich zum Menschen passt.

Letztendlich endet die Diskussion meistens bei der Frage inwiefern eine klassenlose Gesellschaft in dieser Welt umsetzbar wäre und ob es überhaupt möglich ist die Menschen zum umdenken zu bewegen und woran letztendlich ein echter Kommunismus scheitern würde. Hierbei geht es eben darum, darüber nachzudenken ob und wie der Mensch selbst sich durch seine Gier und seine Ignoranz die Welt und die Gerechtigkeit und Gleichheit zerstört.

Abseits davon spreche ich gern über Themen wie die Gründe für Abhängigkeiten, Kriminalität oder psychische Erkrankungen. Dabei geht es oft um das eigene Umfeld, die Erziehung oder falsche Vorbilder etc. Verbunden damit kann man auch auf den von vielen geprägten Neoliberalismus eingehen, welcher das System in dem wir leben damit versucht am Leben zu halten. Hierbei geht es auch um die Frage was nun wirklich davon abhängig ist wie dein Leben verläuft und wie groß deine Lebenschancen und Umstände sein können/sind.

Ist das zu politisch? Möglicherweise. Trotzdem ist es eine philosophische Beschäftigung, die sich sowohl mit der Politik, wie auch mit dem Menschen selbst und seiner Vorstellung von Gerechtigkeit beschäftigt.

Am Ende bleiben immer dir Fragen offen, die den Grundstein der Philosophie legen. Fragen zum Leben nach dem Tod, Fragen zum Ich sein, Fragen dazu wer wir eigentlich sind, Fragen zum Sinn des Lebens usw.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich gern mit philosophischen Themen

Patrickson  06.04.2023, 22:40

Sehr interessante Fragen denn es sind alles Fragen nach der Wahrheit. - Oftmals suchen gerade die Menschen am verzweifeltsten nach der Wahrheit, welche deren Existenz ablehnen, was logisch ist aber nicht folgerichtig.

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erikbhrdt  07.04.2023, 01:02
@Patrickson

Das ist ein interessanter Punkt den du da ansprichst. Vor allem mir fällt es in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Themen durchaus schwer die absolute Wahrheit anzunehmen oder sie ohne zu hinterfragen hinzunehmen, da ich mich damit in gewissen Situationen unwohl fühle.

Zwar bin ich kein Verweigerer der Wahrheit, doch manchmal doch recht skeptisch was Erzählungen oder Behauptungen etc. angeht. In anderen Momenten wiederum bin ich ein Verfechter der Wahrheit wenn sie mir logisch erscheint.

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Patrickson  07.04.2023, 06:42
@erikbhrdt

Ich bin auch recht oft skeptisch aber Behauptungen gegenüber, nie der Wahrheit gegenüber, es stellt sich die Frage wie ist Wahrheit zu erkennen? - Vertrauen spielt eine wichtige Rolle, denn sie ist die Eingangstüre zur Wahrheit. Wenn mir eine Frau sagt: „Ich liebe dich.“ weiss ich nicht ob dies der Wahrheit entspricht, doch wenn ich ihr vertraue wird sich mit der Zeit wahrscheinlich herausstellen ob es wahr ist oder nicht, würde ich ihr nicht vertrauen wahrscheinlich nicht, denn seine Liebe beweisen kann kein Mensch, sie beruht immer auf Erfahrung und Vertrauen. Die Wahrheit findet man nur durch Liebe und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und durch Vertrauen.

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erikbhrdt  07.04.2023, 12:43
@Patrickson

Das stimmt. Am ehesten möchte man den Menschen glauben, die einem nahe stehen und denen man vertraut. Ist das Vertrauen groß, wird schon aus dem Bauchgefühl heraus erstmal nicht hinterfragt, sondern geglaubt.

Auch bei der Liebe kann man sich sicher sein, wenn auch nur bedingt. Bei großen Dingen die Liebe und Freundschaft stellt man sich oft genug die Frage ob man selbst denn nun mehr fühlt und investiert als der andere oder ob man sich das einbildet. Zumindest vermag ich selbst gern hin und wieder zu hinterfragen ob die Zuneigung, die ich investiere auch in gleichem Maße auf Gegenliebe trifft.

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Patrickson  07.04.2023, 13:31
@erikbhrdt

Das ist klar doch wie geht man am besten damit um? - Für mich beginnt es damit mir klar darüber zu werden was ich unbedingt brauche damit mein Vertrauen wachsen kann und dabei bin ich auf 5 Punkte gekommen welche für mich unerlässlich sind:

Offenheit

Ehrlichkeit

Treue ohne Wenn und Aber

Loyalität

Vertrauen mir gegenüber

und es ist klar dass ich all dies ebenfalls zu geben bereit bin und ich weiss dass ich dies nicht nur möchte sondern auch kann.
Darüber ob ich mehr gebe oder wie auch immer denke ich kaum jemals nach denn ich gebe was ich kann und bin mir gewohnt dass ich in vielem mehr gebe als ich bekomme und bin grundsätzlich einverstanden damit, es würde höchstens dann zum Problem wenn ich nicht bekomme was ich unverzichtbar brauche. - Machtspiele in einer Beziehung sind für mich ein Nogo, da mache ich nicht mit und gehe.
Eine Beziehung soll hauptsächlich Freude bereiten, beiden gleichermassen, sonst läuft was total falsch und muss geklärt und gelöst werden.

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erikbhrdt  07.04.2023, 16:35
@Patrickson

Da kann ich nichts hinzufügen. Wirkt auf mich alles sehr nachvollziehbar. Hast du dennoch nicht ein schlechtes Gefühl wenn du enttäuscht wirst obwohl du dir beim anderen Menschen sicher warst und dennoch nicht das bekommen hast, was du gebraucht hättest? Sicherlich wird nicht jeder Mensch, den du kennenlernst, mit dir diese Werte teilen.

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Patrickson  07.04.2023, 17:25
@erikbhrdt

Natürlich bin ich dann enttäuscht, alles andere wäre komisch, aber dieses Risiko muss ich eingehen, zudem komme ich mit solchen Enttäuschungen meistens ganz gut zu Recht, jedenfalls ist es kein Grund für mich deswegen nicht zu vertrauen, denn Vertrauen bewirkt extrem viel und verändert Menschen im positiven Sinn und für das bin ich bereit das Risiko einer möglichen Enttäuschung einzugehen.

Nein, diese Werte teilt nicht jeder mit mir, aber das ist auch nicht zwingend notwendig, ich kann auch ohne dies Beziehungen eingehen, doch bei einer derart nahen und konsequentenreichen Beziehung wie einer Liebesbeziehung mit einer Frau sind diese 5 Punkte und ihr völliges freiwilliges übereinstimmen mit mir diesbezüglich unverzichtbar, sonst geht es nicht und ich muss auf die mögliche Beziehung verzichten. Ich kann nicht so tun als ob mir diese 5 Punkte unwichtig wären, damit würde ich alles was mir lieb und heilig ist verleugnen und das kann und will ich nicht. Zudem würde ich die Frau belügen mit der ich dann trotzdem eine Beziehung eingehe und unsere Beziehung würde zuletzt dann doch genau daran scheitern. Ich bin schon solche Beziehungen eingegangen und die sind dann genau an dem Punkt gescheitert wo keine Uebereinstimmung geherrscht hat, von Beginn an, und deshalb beharre ich so sehr auf der Uebereinstimmung bei diesen 5 Punkten, weil ich weiss, dass alles andere sowieso zum Scheitern verurteilt ist.

Zudem beinhalten diese 5 Punkte und die Zustimmung einer Frau dazu ein ganzes Weltbild, eine ganze Lebensphilosophie und die Zustimmung dazu eröffnet mir die Sicht auf sehr vieles was einer solchen Frau wichtig ist und so sind diese 5 Punkte und der Zustimmung dazu viel mehr als einfach nur diese 5 Punkte, denn es steht ein ganzes Leben, eine ganze Persönlichkeit, eine ganze "Lebensansicht", ein ganzer Mensch dahinter und dies ist entscheidend ob eine Beziehung klappen kann und schön sein wird oder nicht, darum geht es mir.

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erikbhrdt  07.04.2023, 17:37
@Patrickson

Das stimmt schon. Um zu vertrauen muss man sich angreifbar machen, sonst isoliert man sich selbst vor jeder tiefergehenden sozialen Interaktion oder Beziehung. Ich muss aber auch sagen, dass ich selbst auch eine Weile gebraucht habe um einfacher loszulassen und mich auf mich und meine Werte zu fokussieren. Anfangs hofft man doch schon verzweifelt auf eine Besserung der Lage, allerdings braucht es dafür eben den Menschen und seinen willen sich dem anderen zu öffnen und gemeinsam zu arbeiten anstatt gegeneinander. Der Vorteil der ganzen Sache liegt eben in der Langlebigkeit. Allerdings muss man dafür eben manchmal seine Zuneigung und seine eigene Arbeit opfern, bis man jemanden gefunden hat, der das gleiche investiert. Aber gut, wer findet auch schon von Beginn an den perfekten Partner (den gibt es sowieso nicht, aber das Prinzip ist klar denke ich).

Ich denke aber durchaus, dass es wichtig ist Enttäuschungen zuzulassen, gerade UM mehr über sich selbst herausfinden. Irgendjemand wird kommen und zeigen dass es durchaus möglich ist in Harmonie und mit Gegenseitigkeit zusammen zu leben. Das hat aber natürlich auch viel mit dem eigenen Willen zu tun. Sicherlich ist nicht jeder Mensch so stark und zielgerichtet was eine offene und vertrauensvolle Beziehung betrifft. Es gibt sicher sehr viele Menschen, die an dieser Idee immer und immer wieder scheitern werden.

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Patrickson  07.04.2023, 18:59
@erikbhrdt

So ist es und deine Erkenntnisse teile ich grösstenteils. Ich bin jetzt 62 Jahre alt und habe schon einige Beziehungen erlebt und jede davon ist früher oder später gescheitert. Meine längste Beziehung dauerte immerhin etwa 20 Jahre und aus ihr entstammen 2 wunderbare Kinder. Meine letzte Beziehung dauerte 5 Jahre und ging vor etwa 6 Jahren zu Ende. Seit einiger Zeit lebe ich wieder in einer Beziehung und wir sind uns einig was die 5 Punkte anbelangt. Auch in dieser aktuellen Beziehung gehe ich wie immer davon aus, dass sie ewig hält, denn etwas anderes kommt für mich nicht in Frage und solche Bezeichnungen wie etwa "Lebensabschnittspartner" finde ich dermassen widerlich, dass ich jede Frau welche mich so bezeichnet sofort verlassen würde.

Sich zu öffnen ist ja einer meiner 5 Punkte und dass beide an der Beziehung arbeiten müssen sollte klar sein und dem stimmte grundsätzlich jede Frau zu mit der ich eine Beziehung eingegangen bin doch wenn es dann konkret wird mit dem daran arbeiten fühlten sich die meisten Frauen dann doch nicht wirklich angesprochen und fanden es sei nicht an ihnen sondern an mir daran zu arbeiten und so scheiterten diese Beziehungen dann genau daran, dass sie sich eben hätten angesprochen fühlen müssen und daran hätten arbeiten müssen und da sie nicht dazu bereit waren führte dies zum Ende der Beziehung.

Ja, Enttäuschungen muss man zulassen können denn sonst wird man nie jemandem wirklich vertrauen können sondern ständig damit beschäftigt sein eine mögliche Enttäuschung zu verhindern und das ist in etwa das Gegenteil von Vertrauen. Zudem bewirkt man oftmals gerade mit diesem Verhindern wollen und nicht vertrauen können dass genau das geschieht was man um jeden Preis verhindern wollte. Jemandem zu vertrauen jedoch bewirkt bei einem psychisch gesunden Menschen dass er sich über dieses entgegengebrachte Vertrauen freut weil es ein klares Zeichen der Liebe ist und dieses Vertrauen macht in frei, denn er kann tun und lassen was er will ohne auf Kontrolle und Misstrauen zu stossen und mit dieser Freiheit wird ein reifer gesunder Mensch verantwortungsvoll umgehen, es wird ihn sogar dazu anspornen und er wird ein solches Vertrauen niemals missbrauchen sondern es wird seine Liebe zu dem Menschen, der ihm vertraut stärken und noch schöner machen und er wird das ihm entgegengebrachte Vertrauen für kostbar erachten und es niemals verletzen oder dagegen verstossen, so ist es jedenfalls bei mir und so reagiere ich auf Vertrauen welches mir entgegengebracht wird.

Und es hatte zur Folge dass jede Frau mit der ich in den letzten etwa 25 Jahren eine Beziehung hatte mir ohne "Wenn und Aber" treu war, dessen bin ich mir sicher, und ich ihr, und dies nicht etwa aus Mangel an Möglichkeiten beiderseits, denn Vertrauen fördert das Treu sein und nicht etwa umgekehrt wie viele meinen. Und wer dieses Vertrauen durch sein Handeln missbraucht hätte ebenso gehandelt hätte man ihm nicht vertraut. Mit Misstrauen kann man gar nichts verhindern, mit Vertrauen jedoch schon, so ist meine bisherige Lebenserfahrung.

Auch meine aktuelle "Freundin" schätzt es sehr dass ich ihr vertraue. Sie kann mit Freunden zusammen sein, auch bei ihnen übernachten, sie kann es lustig und schön mit ihnen haben und sich frei und von mir geliebt fühlen gerade weil ich ihr vertraue und sie mir und ich bin mir gewiss, dass sie mein Vertrauen niemals missbrauchen wird und dass sie mir absolut treu sein wird weil mein Vertrauen zu ihr und ihr Vertrauen zu mir unsere Liebe schöner macht und reichhaltiger und wenn sie mich trotzdem betrügen sollte so hätte ich es nicht verhindern können hätte ich ihr nicht vertraut aber verhindert hätte es in jedem Fall dass unsere Beziehung schön geworden wäre, denn eine Beziehung ohne Vertrauen ist schrecklich.

Von allen meinen Liebesbeziehungen ist nur eine einzige davon wegen Untreue gescheitert und zwar waren wir beide untreue zueinander und das hatte seine Gründe.

Vertrauen ist in jedem Fall eine sehr gute Sache und die Liebe lebt durch Vertrauen und ebenso jede schöne Beziehung.

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Welche Rolle spielt der Mensch, wenn es um die Wechselbeziehungen von Ursachen und Wirkungen geht im Hinblick auf die inneren verkoerperbaren Dinge? Dazu zählen Interessen, Eigenschaften, Fähigkeiten, Empfindungen, Sinne, jedes Tun und Unterlassen, Alter, Aussehen, Geschlecht, Denk - und Verhaltensweisen sowie Triebe und Zustände wie Gesundheit und so weiter?

  • Welche Ideen/Konzepte sind seit mehr als 1000 Jahren in der Geistesgeschichte lebendig und was macht sie derart attraktiv?
  • Kann etwas vollständig "Ür-Böses" existieren?
  • Kann sich die Menschheit im Ganzen geistig (bzw. gesellschaftlich oder moralisch) weiterentwickeln - und könnte das erstrebenswert sein?
  • Können die Menschen gegen den Klimawandel vorgehen und sind imstande, gravierende Reformen und Lebensänderungen vorzunehmen?
  • Wie sieht der gemeinsame Vorfahr von Sprache und Musik aus?
  • Kann (Kunst-)geschichte enden?
  • Kann Hass ohne Egoismus existieren?

Mit meinem Sohn und meiner Tochter habe ich oft nächtelange Diskussionen zu philosophisch praktischen Fragen wie etwa:

Du wirst plötzlich ohne Vorwarnung und ohne Fallschirm aus einem Flugzeug geworfen und es dauert noch etwa 10 Minuten bis du unten am Boden aufklatscht und mausetot bist, null Möglichkeit zur Rettung, was tust du in diesen 10 Minuten?

Da gibt es einige -------> ich finde sie in den Büchern "Fragen an das Leben" und "Wer bin ich? - Indiskrete Fragen" des Schweizers Rolf Dobelli und entdecke jedes Mal Neues. Die Bücher von André Comte-Sponville ("Woran glaubt ein Atheist?", "Kann Kapitalismus moralisch sein?") sind aber auch packend - mit den richtigen Leuten kann man da wirklich tolle Diskussionen starten, die sich durch hohes Niveau auszeichnen und jeden Teilnehmer bereichern. Erschienen ist das alles bezeichnenderweise im Diogenes-Verlag, der viele gute Bücher im Programm hat und bei dem man gut aufgehoben ist, wenn man sich für das Thema Philosophie interessiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung