Pferdewirt "Haltung und Service" Alltag?

7 Antworten

Ich mache zwar keine Ausbildung aber reite bei größeren Dressur Ställen

und da läuft es eigentlich so ab:

  1. füttern
  2. Pferde in die Führmaschine oder auf Paddog oder Wiese bringen
  3. Pferde fertig machen für die bereiter, Kunden und/oder selber reiten
  4. Fegen, Fegen,...Fegen, Fegen
  5. Pferde abpflegen(Bandagieren, Decken drauf machen usw.)
  6. Füttern und noch eine letzte Kontrolle

Meistens beginnt das ganze so gegen 5:30 und endet gegen 19:00 ansonsten komplett variabel: wenn Verkaufs oder Kundenpferde aus dem Ausland kommen oder du diese auf den Weg zum Flughafen oder zum Abtransport begleiten muss kann das auch schonmal sein das du bis 2/3 Uhr arbeiten musst und trotzdem schon wieder um 5:30 raus musst😕

Ich hoffe ich konnte dir da ein bisschen weiterhelfen

(wenn du dir darüber im Klaren bist was das für ein Knochenjob bist ist das wirklich ein wunderschöner Beruf😇)

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kommt etwas drauf an in welchem Betrieb du eingesetzt wirst (Reitschule, reiner Zuchtstall, Berittstall etc.)

Garantiert wirst du jedoch fürs Füttern, Misten, Ein-/Abdecken, rein- und rausbringen der Pferde sowie alle anderen auf einem Hof anfallenden laufenden Aufgaben (Zaunkontrollen etc.) verantwortlich sein.

Darüber hinaus dann eben ggf. noch putzen, satteln, evtl. longieren oder warm führen der (Beritt-)pferde, Vorbereiten von Reitschulpferden, Betreuung von Zuchtstuten und Fohlen, Mithilfe beim Bedecken/Absamen, Turnierbetreuung etc. - je nachdem was der Hof eben alles anbietet.

Sicherlich wirst du aber beim Einstellungsgespräch auf Nachfrage vom Hofbetreiber auch entsprechende Infos bekommen.

Fakt ist - es ist ein Knochenjob, weit entfernt vom geregelten 8h-Arbeitstag und reich wirst du davon auch nicht. Überleg dir also gut ob das wirklich das ist was du tun möchtest, ansonsten garantiere ich dir dass du spätestens nach dem ersten Jahr die Flinte ins Korn wirfst und aufgibst.

Hast du denn bevor du dich für diesen Beruf entschieden hast schon mal ein Praktikum in einem größeren Stall gemacht? Falls nein würde ich dir das dringend noch empfehlen! Ich hatte schon zig Praktikanten bei mir und nicht wenige haben nach ein paar Tagen Reisaus genommen als sie festgestellt haben dass unser Alltag im Stall nicht sooo viel mit der schillernden, Wendy-Glitzerwelt zu tun hat wie sie gehofft haben.

Punkgirl512  28.10.2019, 10:39

Nicht selten wird auch vor der Ausbildung ein einjähriges Praktikum vorausgesetzt - wobei ich das schon arg übertrieben finde. Bedeutet, dass man dann 4 Jahre "Lehre" hat, bevor man in den üblichen Verdienst kommt.

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PeppysGirl  28.10.2019, 10:45
@Punkgirl512

Ein ganzes Jahr ist natürlich schon heftig, allerdings kann ich solche Betriebe schon auch ein winziges bisschen verstehen. Die meisten Mädels leisten ihre Praktika ja in den Sommerferien ab. Da ist es natürlich schön bei warmem Wetter den ganzen Tag draußen zu arbeiten. Wenn dann aber der Winter kommt, es arschkalt ist und du trotz gefrorener Zehen stundenlang im Stall unterwegs bist oder bei Dauerregen draußen Paddocks abäpfelst sieht das schon wieder ganz anders aus. Von daher kann ich es mir so erklären dass die SB wollen dass man zumindest mal alle Jahreszeiten mal miterlebt hat um dann auch sicher gehen zu können dass ihnen die Azubis nicht bei den ersten ekligen Tagen davon laufen.

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Punkgirl512  28.10.2019, 11:10
@PeppysGirl

Kann ich auch von Seiten des AUsbilders her definitiv verstehen, auch dass man mal mehr als ne Woche oder 2 Praktikum gemacht hat, sondern mal 3-4 Monate am Stück - DANN ist man nämlich mit der Kraft irgendwann am Ende.

Für mich war das einer der Gründe, nicht in den Beruf einzusteigen. Nicht, weil ich es nicht könnte, sondern weil einfach extrem viel vorausgesetzt wird (in den meisten Betrieben jedenfalls) für dann wirklich wenig Geld. Finde ich sehr schade.

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Ganz ehrlich - jemand, der sich in so einer Ausbildung befindet oder befand, wird jedenfalls eher nicht seine übrige Zeit und Energie darauf verwenden, hier solche Fragen zu beantworten. Ich hoffe, du bist dir darüber im Klaren, dass du dich für einen ziemlich harten Knochenjob entschieden hast?
Gewöhnlich sieht es so aus, dass man da hauptsächlich mit Misten, füttern, fegen beschäftigt ist. Platz pflegen, Pferde putzen, dem Bereiter zuarbeiten, Pferde auf die Koppel bringen und holen, Pferde in Führanlagen bringen, longieren, und wenn es sich um eine Reitschule handelt, den Kindern helfen. Ist es ein Turnierstall, den „TT“ geben, Mähnen verziehen, einflechten, Stiefel putzen...

jh4b2u92 
Fragesteller
 29.10.2019, 14:22

Ich habe bereits eine Handwerker Ausbildung hinter mir; der Beruf wird mir aber auf Dauer nicht viel Spaß machen. Harte Arbeit macht mir nichts aus; ich wollte nur mal nachschauen was andere so den ganzen Tag treiben. Man wird in dem Bereich ja auch gerne mal nur fürs misten eingesetzt und der Rest wird vernachlässigt.

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Urlewas  29.10.2019, 17:00
@jh4b2u92

Die Qualität der Ausbildung kann natürlich von Betrieb zu Betrieb sehr variieren. In renommierten Betrieben, die jedes Jahr ausbilden, ist man natürlich besser dran als bei jemand, wo Zweifel an der Qualifikation bestehen. Dann könnest du ja auch einfach eine Stelle als ungelernter Pfleger annehmen und dafür wenigstens Mindestlohn bezahlt bekommen, statt des sehr geringen Lehrgeldes. Die Zeit kannst du dann auch auf eine spätere Ausbildung angerechnet bekommen.

Hast du denn schon einiges an Erfahrung mit Pferden und Reitbetrieben?

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jh4b2u92 
Fragesteller
 30.10.2019, 16:01
@Urlewas

Nein ich hatte bisher recht wenig Zeit und Nerven mir wirklich gut zu überlegen was ich eigentlich machen will.

Meine erste Lehre als Handwerker war eine recht flüchtige, aber im Endeffekt, gute Entscheidung; jetzt habe ich etwas in der Tasche.

Aber ich weiß, das wird mir auf Dauer keinen Spaß machen; ich wollte schon immer einen Beruf ausüben der mit Tieren zu tun hat.

BÄM! Pferdewirt.

Plötzlich habe ich Bücher durchgeackert, mich nach Reitunterricht umgesehen, Reiturlaub auf einem etwas entfernteren Hof gemacht und dort auch gleich ein Praktikum mit angehängt. Nach dem fünften Praktikum habe ich Bewerbungen geschrieben.

Nach ca 10 Bewerbungen hat mich ein Hof angenommen in Haltung und Service.

Allerdings gilt für mich keine Berufsschulpflicht mehr; das macht sich mein Chef natürlich zunutze und lässt mich nur an den Prüfungen teilnehmen.

Mir den Stoff selber beizubringen ist für mich kein Problem; ich war noch nie so motiviert für irgendwas. Ich werde meinem Chef aber ein Limit setzen müssen mir mehr Zeit zum lernen zu geben ansonsten gehe ich nächstes Jahr.

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habe es mal so bei einer mitbekommen: morgens, mittags, abends füttern. morgens Pferde in die Führmaschine/auf die Koppel bringen. Pferde longieren/laufen lassen/reiten (hauptsächlich ersteres). Arbeitszeiten waren etwa von 6:30 bis 13:00 und von 17:00-18:30 Uhr, 5 Tage die Woche. und am 6. Tag "nur" von 6:30 bis 13 Uhr (hat sich dann "halber Tag frei" genannt...)

Viel Arbeit. So von 7 bis 18 Uhr bei uns. Was ich so mitbekomme. Morgens und Anbeds Pferde füttern. Misten. Pferde auf die Weide bringen, für Beritt fertig machen. Longieren Unterricht geben. Zum Tunier fahren

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde