Negatives Mindset?
Ich hatte in meiner Jugend viele Probleme. Hatte viel Zurückweisung und große familiäre Probleme erlebt. Ich glaube das hängt mir immer noch hinterher
Jetzt 10 Jahre später geht es mir eig gut. Ich habe einen super tollen Freund, gute Freunde die für mich da sind egal was ist und Eltern und meinen Bruder die mich unterstützen.
Aber manchmal, wenn irgendeine Kleinigkeit ist ( zb reden 4 Leute in einer Gruppe und ich werde ausversehen überhört) fühle ich mich total ausgegrenzt. Mir ist bewusst, dass es nur eine Kleinigkeit ist und was ganz normales.
Trz beziehe ich es ungewollt auf mich. Mir kommen automatisch die Gedanken, dass es daran liegt, dass andere interessanter wären und ich langweilig und nicht wert dass man mir zuhört. Ich fühle mich dann total niedergeschlagen und wertlos.
Und das möchte ich nicht. Mit gesundem Menschenverstand verstehe ich, dass ich ganz normal bin. Genauso viel wert wie andere, dass es jedem mal passiert dass man ihn zb überhört usw. Ich mag mich eig auch ziemlich gerne 😄
Und trotzdem sind diese negativen Gefühle total intensiv, wenn sowas passiert. :/
Habt ihr da irgendwie eine Idee oder Ratschläge ( wenn ihr das vllt auch hattet) wie ich diese komplexe überwinden kann?
Bin eigentlich von Natur aus ein positiver fröhlicher Mensch und will mich nicht so runterziehen lassen
2 Antworten
Ich denke, du machst eh bereits das richtige: Du erkennst, dass diese Gefühle der Minderwertigkeit und des Ausgegrenztseins irrational sind, bzw. in deiner Vergangenheit begründet. Du bezeichnest dich auch als fröhlichen Menschen, der sich im Grunde gerne hat. Darauf kann man aufbauen.
Akzeptiere, dass diese Gefühle ein Teil von dir sind und lasse sie zu, analysiere aber auch weiterhin das Warum dahinter und arbeite die Verletzungen der Vergangenheit auf. Etwas anderes macht ein Therapeut auch nicht.
Ich habe kürzlich auch in einer sozialen Situation überlegt, warum es mich gerade so fertig macht und bin dann drauf gekommen, dass es direkt mit einem Erlebnis aus meiner Kindheit mit meinem Vater zusammen hängt. Als ich die Verknüpfung im Kopf herstellte, kamen mir sofort die Tränen, es dürfte so eine Art Trauma sein, aber seither geht es mir besser, weil ich verstehen kann, warum mich manche Situationen heute so belasten. Ich gehe dann meist etwas auf Distanz zu anderen Menschen, wenn ich merke, dass ich gerade etwas neben mir stehe, dann muss man sich nicht groß erklären und stößt auch keinen vor den Kopf.
Solch traumatische Erlebnisse sind oftmals tief in die Seele eingebrannt.
Damit bist Du nicht alleine.
Dein großer Vorteil: Du siehst selbst, dass Deine Reaktion genau genommen überflüssig / falsch ist. Also, kurz danach.
Ich kenne Dich zwar nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass diese hochsprudelnden Emotionen mit der Zeit weniger werden, bis Du dich nur noch daran erinnerst, das "Tief" aber nicht mehr auslebst.
Je schlimmer die Erfahrungen waren, die man gemacht hat, desto schwieriger ist es, diese wieder abzuschütteln - und desto länger dauert es auch.
Setz Dich nicht unter Druck.
Mit jedem Mal stellst Du fest, dass es wieder einmal nicht so gemeint war, und diese Erfahrung hilft Dir, das Erlebte besser zu verarbeiten.
Alles Gute.
LG
Das schon. Es hat sich auch ziemlich gelegt mit der Zeit.
Ich habe jetzt angefangen zu studieren und vllt überfordert mich diese große Umstellung mit den vielen neuen Menschen. Diese Gefühle sind nämlich jetzt wieder stärker präsent.
Aber es schränkt mich auch oft ein, weil ich oft von Anfang an annehme dass mich die Leute nicht aufnehmen werden und mich ablehnen werden
Will es am liebsten einfach komplett loswerden, obwohl ich weiß dass es nicht geht 🙈
Jeder Mensch hat Ängste, das ist normal.
Das Deine Ängste und Zweifel aufgrund der Vergangenheit viel ausgeprägter sind und Du für "solche" Situationen viel sensibler als andere, ist absolut verständlich.
Eine Situation, die Du nicht sofort einschätzen kannst, entzündet sofort die Angst, etwas wie damals noch einmal zu erleben.
Man kann das als Mensch ohne traumatische Erlebnisse nicht nachvollziehen, was in dem Kopf eines eben solchen vorgeht.
Tatsache: Du kannst die Fortschritte nicht künstlich vorantreiben, Dich selbst überlisten. Lediglich positive Erfahrungen und Menschen an Deiner Seite, die Dir Halt geben, beeinflussen Deine Entwicklung positiv.
Vielleicht hast Du recht und ein Teil dieser Vorsicht, dieses Misstrauens wird immer bleiben. Aber dass zu sagen, wäre noch zu früh.
Darf ich fragen was es war?
Natürlich musst du nicht antworten, wenn es dir zu persönlich ist