Macht mich die Ausbildung psychisch kaputt?

8 Antworten

Wenn du in deiner jetzigen Ausbildung so unglücklich bist, dann solltest du dich umorientieren. Daran ist nichts ungewöhnliches. Entscheide dich, was du werden willst, informiere dich, was dafür notwendig ist, kläre die Finanzierung, bewirb dich und schau, ob sich das alles realisieren lässt.

Und nein: Dein potenzieller Beamtenstatus ist in keiner Weise gefährdet, wenn du jetzt zum Arzt gehst, um deine Schlafstörungen in den Griff zu bekommen. Da geht es um gravierende Krankheiten, nicht um solche Befindlichkeitsstörungen. Wer hat dir denn sowas erzählt?


Alejandro1998 
Fragesteller
 22.12.2019, 15:42

Ich werde mich ab März 2021 in Bayern und anderen Bundesländern bewerben.

Ist das tatsächlich so, dass sowas nicht hinderlich ist?

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FataMorgana2010  22.12.2019, 15:44
@Alejandro1998

Bei der Untersuchung durch den Amtsarzt wird nach schwerwiegenden Erkrankungen gesucht, bei denen dann die Gefahr einer Berufsunfähigkeit besteht. Nicht nach "normalen" Erkrankungen. Da würden ja am Ende kaum noch Bewerber übrig bleiben...

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Picea007xyz  22.12.2019, 15:59
@Alejandro1998

bei der Polizei können solche psychischen Befindlichkeitsstörungen hinderlich für die Einstellung zur Ausbildung dort sein, wenn sie rauskommen oder angegeben werden im Einstellungstest, aber bei der Justiz habe ich es noch nicht gehört.

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dann bewirb Dich doch jetzt sofort weg von dort und um einen Ausbildungsplatz als Rechtspflegerin in NRW in Bad Münstereifel und dort würdest Du auch von Anfang an Geld verdienen und sinnvolle Dinge tun. oder Bewirb Dich bei der Polizei. Auch dort wird von Anfang an Geld verdient in der Ausbildung und weg kämst Du von dem Jetzigen.


Alejandro1998 
Fragesteller
 22.12.2019, 15:45

Werde ich am März machen. Da startet die Bewerbungsfrist

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Ich finde es etwas vorschnell von einem Arbeitgeber auf den ganzen Beruf zu schließen.

Als würde es jedem Industriekaufmann so gehen ... dann wäre es ein unnötiger Beruf und würde gar nicht ausgebildet werden.

In der Schule merkst du ja selber, dass da einfach noch so viel mehr ist, als deine jetzige Praxis leisten kann.

Auch im Hinblick auf deine Zukunft kann ich dir nur raten, die Ausbildung durchzuziehen. Einen Abschluss kann dir keiner mehr nehmen. Und auch wenn du danach noch in eine andere Richtung studierst, so kannst du immer auf diesem Beruf zurückgreifen. Vielleicht ist es sogar sehr hilfreich, während dem Studium die Möglichkeit zu haben, in einem gelernten Beruf Geld zu verdienen.

Ich bin selbst gelernte Industriekauffrau und hatte auch einen recht bescheidenen Ausbildungsbetrieb, ebenfalls mit sehr guten Noten in der Schule und dann auch in der Prüfung. Ja, auch ich fand den praktischen Teil meiner Ausbildung absolut unterfordernd, hab mich dort gelangweilt ohne Ende, eintönige Aufgaben, oft gar nichts zu tun. Zuckerschlecken? Sicher nicht!

Hab mich aber durchgebissen. Und eben weil ich so gute Noten hatte, konnte ich die Ausbildung auch verkürzen - 2 statt 3 Jahre. Das wäre also auch eine Option, über die du mal nachdenken könntest! Ein halbes Jahr Verkürzung ist in aller Regel total easy.

Und eins solltest du dir bewusst machen: diese Ausbildung ist eine, die dir sehr viel auch in anderen Bereichen bringt! Sie geht sehr in die Breite UND in die Tiefe. Unter anderem lernst du dort ja auch erste Grundlagen bezüglich Recht, was dir bei deinen zukünftigen Ambitionen sicher nicht schadet!

Für die Zeiten, wo du dich im Betrieb langweilst, packst du dir dann Lernstoff ein. Alte Prüfungen, Fachbücher, Hefter. Gerade bei den Fachbüchern kannst du dir ja auch andere zusätzlich besorgen, die nicht in der Schule verwendet werden (Bibliothek, wird sonst teuer ;)). Zudem findest du sehr viele Infos zu den Themen dieses Berufs im Netz, völlig kostenlos. Und dann nutzt du die Zeit eben zum Lernen!

Verkürzen, in Leerlaufzeiten für die Prüfung vorbereiten und dabei dann lernen, etwas durchzuziehen, auch wenn es unangenehm ist - DAS wird dich definitiv in vielerlei Hinsicht weiterbringen! Ganz zu schweigen von den Ausbildungsinhalten, die ebenfalls in allerlei Berufen auch immer wieder einsetzbar sein werden (kaufmännisches Wissen schadet nicht mal in der öffentlichen Verwaltung!).

Und auf eins kannst du dich schon mal freuen: wenn du dann nach der mündlichen Prüfung den Zettel, der dir das Bestehen bestätigt, in der Hand hältst und damit zum Ausbildungsbetrieb gehst, um ihn dort vorzulegen und "Macht's gut, ihr Säcke!" zu sagen - dieser Moment fühlt sich an als wärst du high, ist absolut der Hammer ;).


Alejandro1998 
Fragesteller
 22.12.2019, 15:58

Auf den Moment freue ich mich tatsächlich auch schon. Den Moment wo das ganze Leide ein Ende hat

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HappyMe1984  22.12.2019, 16:00
@Alejandro1998

Jups. Und wo du dir selbst echt mal auf die Schulter klopfen und sehr stolz auf dich sein kannst, es trotz aller Widrigkeiten durchgezogen zu haben! Abbrüche kratzen am Selbstwertgefühl, etwas trotz Schwierigkeiten durchzuziehen ist ein absoluter Booster dafür! Lass dir das nicht nehmen, beiß dich durch und bleib dran. Und verkürze die Ausbildungszeit, damit das Licht am Ende des Tunnels schneller in Sicht kommt ;).

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Alejandro1998 
Fragesteller
 22.12.2019, 16:01
@HappyMe1984

Die Ausbildung geht noch 1 Jahr und 2 Monate, ist regulär auf 2,5 Jahre verkürzt. Auf 2 Jahre geht leider nicht, weil der Betrieb das organisationstechnisch nicht umsetzen kann.

Ich weiß, dass der Rest der Ausbildung noch ein richtig harter Brocken werden wird, machen wir uns nichts vor. Da braucht man nichts schön reden

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HappyMe1984  22.12.2019, 16:08
@Alejandro1998

Ein Jahr und zwei Monate ist trotzdem überschaubar!

Übrigens, gerade wenn du danach ein Studium schaffen möchtest, kannst du das Durchhalten jetzt auch als ersten Testlauf betrachten. Gerade sowas wie Jura wird früher oder später Momente liefern, wo du wochenlang gebüffelt und geackert hast - und dann doch durch die Klausur durchfällst oder die Hausarbeit mit weniger als den zum Bestehen nötigen 4 Punkten zurückbekommst. Einfach schon deshalb, weil bei Jura die Sache mit den externen Korrekturassistenten doch nach wie vor immer sehr merkwürdige Blüten treibt.

Auch da wirst du also herbe Rückschläge erleben, die sich absolut nicht gut anfühlen, wo du aber dann eben trotzdem weiter beißen musst, um eventuell doch noch das Ziel zu erreichen, was dann aber sehr wahrscheinlich deutlich weiter entfernt und schwerer zu erreichen ist als ein Jahr, zwei Monate und 'ne IHK-Prüfung.

Der Moment, wo man sich eine sinnstiftende, erfüllende Arbeit suchen und diese auch bekommen kann, liegt halt trotz aller Wandlung vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt immer noch NACH viel "Blut, Schweiß und Tränen" ;). Sprich, auch heutzutage sind diejenigen, die von Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt wirklich etwas spüren und davon profitieren, immer noch Menschen, die durch harte Arbeit, die echt nicht immer nur Freude macht, irgendwann an einen "Qualifikationspunkt" gelangen, der sie so gefragt auf dem Arbeitsmarkt macht, dass sie entsprechende Forderungen stellen und durchsetzen können. Und somit ist und bleibt es im Leben immer noch nötig, gerade am Anfang die Zähne zusammenzubeißen und mit unangenehmen Situationen irgendwie klar zu kommen. Üb das jetzt, finde für dich Lösungen und Strategien, um genau damit umzugehen - du wirst es noch sehr oft brauchen!

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HappyMe1984  22.12.2019, 16:19
@Picea007xyz

Hat dir dein Spinat oder Brokkoli besser geschmeckt, wenn dir deine Eltern erzählt haben, dass woanders Kinder verhungern ;)? Nee, oder ;)? Ähnlich ist es auch in diesem Fall. Klar jammern wir hier auf hohem Niveau im weltweiten Vergleich. Dieses rationale, abstrakte Wissen ändert aber nix daran, dass es sich blöd anfühlt, wenn man im Betrieb hockt und sich acht Stunden lang kaputt langweilt. Da braucht's andere, wesentlich persönlichere Lösungsstrategien und Motivationen :).

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HappyMe1984  22.12.2019, 16:32
@Picea007xyz

Hör doch bitte mal auf, einen YouTube-Link nach dem anderen hier reinzusetzen. Gerade ohne irgendeine Erklärung, was für ein Video dahinter zu finden ist, klickt da doch eh niemand drauf. YouTube-Links lassen da ja keinerlei Rückschlüsse vorher zu, also klickt man die auch nicht an.

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HappyMe1984  22.12.2019, 16:33
@Picea007xyz

Tellerrand: ja, sicher, aber nicht als zielführende Lösung bei solchen Problemen, siehe oben.

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Picea007xyz  22.12.2019, 16:52
@HappyMe1984

ich weiß es auch, aber trotzdem schadet es ja nicht, wenn er sich die Videos über Salgado mal anschaut und evtl. wird er dann auch Fotojournalist und Umweltschützer? Ich weiß es nicht. Wir müssen alle umdenken und Bäume pflanzen und die Erde wird sonst sich immer mehr erwärmen und wir werden auch keinen Sauerstoff mehr haben und dann werden wir alle sterben und auch alle Jobs, die wir jetzt haben, werden dann obsolet sein....

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Picea007xyz  22.12.2019, 16:53
@HappyMe1984

er ist mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden und wenn ihr Ignoranten eben nicht drauf klickt, kann ich euch nicht helfen. dann müsst ihr weiter um euch und euer Selbstmitleid und eure eingebildeten Sorgen kreisen....diese würden sich anders relativieren, wenn man sich mit den Inhalten von z. B. Salgado befasst...Ich meinte es nur gut und als Angebot....denken und anschauen müsst ihr selbst....mehr kann ich nicht sagen jetzt.

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Picea007xyz  22.12.2019, 16:59
@HappyMe1984

ich wollte etwas wertvolles teilen, das ich jüngst gesehen habe und meinte es gut und dringe nicht durch zu euch und kann es dann auch nicht ändern und finde es nur schade und traurig. deshalb die videos über salgados arbeit.

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Picea007xyz  22.12.2019, 17:07
@HappyMe1984

ich hatte doch 3 mal gesagt, dass es sich um die Videos von Sebastiao salgado und Wim wenders handelt.

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HappyMe1984  22.12.2019, 17:53
@Picea007xyz

Ich nutze das Internet seit über 20 Jahren. Es gibt dabei eine eiserne Regel, die mich in all dieser Zeit vor Schäden bewahrt hat: klicke nicht auf Links, bei denen du nicht weißt, wo sie hinführen! YouTube hat kein Link-System, wo bereits im Link les- und erkennbar ist, worauf man dort landet. Entsprechend klicke ich YouTube-Links nicht an, wo derjenige, der sie postet, nicht zumindest mal den Titel mit dazu geschrieben hat.

Ansonsten ist es ja gut und schön, dass dich diese Videos bewegt und zum Umdenken gebracht haben. Diesen Schritt habe ich allerdings schon vor Jahren gemacht - nicht durch ein paar YouTube-Videos, sondern auf die alte, klassische Art mit Textquellen und weiterführenden Informationen.

Das Thema, um das es dir geht, ist hier bei dieser Frage aber maximal am Rande relevant. Und genau das ist eben auch super wichtig, wenn man andere Menschen von einem Thema überzeugen möchte: den richtigen Zeitpunkt und Ort finden, um eine Diskussion zu starten! Das ist dir hier leider missglückt.

Es wäre also schön, wenn du das einfach einsehen könntest, ohne daraus direkt einen Angriff inklusive Ausdrücke, die hart an der Grenze zu Beleidigungen sind, zu machen. Thx!

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Bring das was du machen willst, in trockne Tücher, also Jura Studium oder Rechtspfleger oder eben, was dir so vorschwebt. Kümmer dich falls nötig um deine Finanzen, also falls nötig Bafög und reich dann fristgerecht deine Kündigung ein.

Es ist weder schlimm, eine Ausbildung abzubrechen, noch festzustellen, dass es einem nicht taugt. ;-)

Du solltest dir natürlich im klaren sein, ob es an deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeit liegt und warum ausgerechnet ins Rechtswesen. ;-)