Kumpel Auto schenken?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe einmal im Freundeskreis ein solches "Erbstück" - einen BMW 520i, ca. 20 Jahre alt mit 108.000 Kilometern, Marktwert damals rund 3000 Euro; war das abgelegte Auto meiner 84-jährigen Großtante, das ich einige Monate fuhr, das mir aber zu unzuverlässig gewesen ist - tatsächlich verschenkt, aber das auch nur deswegen, weil dieses Auto Mängel hatte wie ein Hund Flöhe und ich es zumal im Freundeskreis nicht verantworten konnte, für diese Kiste auch noch Geld zu verlangen - ich wusste ja nicht, was da noch an Überraschungen kommt und mir war nur klar, dass die Kiste noch weitere Macken haben wird. Das lief so: Ich hatte angekündigt, den BMW abgeben zu wollen - er hatte ehrliches Interesse und ich sagte ihm dann fairerweise, dass der Wagen zwar neu TÜV hat, aber etliche Probleme und dass sicher noch mehr kommt ... er hat einen Preis genannt und ich sagte mir dann ... der hat nciht viel Geld, der ist grad in eine eigene Wohnung gezogen, hat eben ausgelernt und ich habe es nicht direkt nötig, habe den BMW selber geschenkt bekommen und die Kiste ist zwar fahrbereit aber nicht in Ordnung, also verschenke ich das Auto weiter - ich wusste auch, dass er ehrlich ist und den Wagen nicht nach einem Tag zum Marktwert bei Ebay versetzt. Er hat sich sehr gefreut!

Da war das in Ordnung; der Beschenkte war auch Bastler und hat an dem Ding einiges selber gemacht, ist es dann bis Sommer letzten Jahres gefahren ------> und es war wirklich immer wieder irgendwas dran. Ich hätte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren zu können, einem jungen Mann, Anfang 20, gerade ausgelernt und nicht gerade aus reichem Hause, Geld für den Wagen abzunehmen, schon gar nicht wenn man sich schon ewig kennt.

Aber in dem Fall finde ich es dreist von eurem "Kumpel", so was einzufordern. Das macht man nicht - schon gar nicht im Freundeskreis. Ich finde es einfach nur dreist und unhöflich, dass er von eurem Erbe "was einfordert" bzw. über die Kumpelschiene von der Seite her angetappt bekommt. Der Clou ist, ihr kommt ihm ja mit 1000 Euro statt 3000 Euro Marktwert schon total entgegen ... eigentlich sollte er schon für den Tausender dankbar sein ohne Ende und nicht noch mit so laschen Argumenten wie "ihr habt das Ding ja auch für lau gekriegt" ankommen. Das ist respektlos, das macht man nicht - da beißt jemand im übertragenen Sinne die Hand, die ihn füttert. Die Chuzpe für so was muss man erst mal haben und das sagt viel über einen Menschen aus.

Ich sage es mal so: Wenn euer Erbstück 3000 Euro realistisch wert ist, dann kann es ein guter und ehrlicher Freund meiner Meinung nach vielleicht für 2500 Euro bekommen - vielleicht auch für etwas weniger, wenn er generell knapp bei Kasse ist und ein ehrlicher, sauberer Mensch und wenn es einem genügt, dass man vielleicht nur 2300 Euro bekommt ------> schon 1000 Euro sind mehr als fair und mehr als entgegenkommend und garantiert nicht selbstverständlich.. so eine Geste ist sehr nobel, das macht einer von 20 Leuten selbst unter Freunden. Wenn der "Kumpel" die Kiste aber trotz diesem großzügigen Angebot auch noch geschenkt haben will und selbst dann noch dummes Zeug faselt oder lamentiert und auf die Tränendrüse drückt, würde ich die "Freundschaft" überdenken und dafür sorgen, dass jeder andere das Auto kriegt, ER aber mit Sicherheit NICHT.

Am Ende ist das noch so ein Spezi, der den Wagen billig nimmt und dann noch tausend Mängel rügt bzw. unzufrieden ist, mit Anwalt droht und rumsetzt - das sind so diese Typen, von denen sollte man sich fernhalten erst recht bei solchen Sachen wie gebrauchten Autos. Ich hatte auch mal einen in der Familie, der meinen uralten Siebener-BMW für damals 1200 Euro gern hat haben wollen, wo ich aber wusste, der nimmt den zwar und bezahlt, aber am Ende kommt er angetappt und rügt lauter Mängel - deswegen sagte ich ihm damals: Jeder andere kriegt den Siebener, er aber nicht. Ich habe dann auch meinen Wunschpreis von 1200 Euro von jemandem bekommen, der ehrlich und korrekt war und von dem ich hinterher nie mehr was gehört habe.

Bei aller Liebe: man muss Grenzen setzen -----> das eine Mal ist es ein altes Auto, was ist es aber beim nächsten Mal?! Wenn er so was mit euch jetzt machen kann und sich das merkt, macht er grad so weiter ... ich kenne solche Typen leider auch aus der Familie; mal ist es eine Gefälligkeit und dann will man Geld leihen oder sonst was. Nein, danke!

1000 euro vom Kumpel verlangen oder am freien markt für 3000 verkaufen, "weil wir müssn auch auf uns schauen".

Eigentlich sollte man ihm für seine Frechheit ganz direkt sagen, dass er die Kiste jetzt gar nicht bekommt für seine freche und dreiste Art und sich auf keine weiteren Verhandlungen einlassen ----> wenn ihr das Auto für den Tausender verramscht, habt ihr den Typen nämlich genau genommen für seine Unverfrorenheit auch noch belohnt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bendid 
Fragesteller
 23.01.2023, 22:06

vielen dank für deine laaange und ehrliche meinung und antwort. wäre die karre in dem zustand wie einer damals hätten wir ihm den auch geschenkt. aber wir reden hier halt von einem zuverlässigen auto. wir kommen ihm mit dem 1000 nur so entgegen,weil er uns beim hausumbau so wahnsinnig geholfen hat. ein anderer kumpel wollte das auto evtl für die kindsmutter seines großen sohnes, da hätten wir die 3000 verlangt,war ihm aber zu teuer

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rotesand  24.01.2023, 10:19
@Bendid

Eben - und wenn er nicht in der Lage ist, dieses großzügige Entgegenkommen zu werten und zu honorieren, indem er sich darüber freut und dankt, sondern zusätzlich noch versucht Geld zu schinden, ist er einfach nur frech und dreist, Hilfe beim Hausbau hin oder her. Eigentlich sollte man ihm das sagen - und den Wagen anderweitig zum annähernden Marktpreis verkaufen irgendwohin, wo man nix mehr hört. Denn wenn ihr ihm das Auto für 1000 Euro gebt, fehlt nicht viel und er setzt es postwendend für 3000 oder mehr ins Ebay - ich kenne solche Typen, denen muss man keinen Gefallen tun.

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Elizabeth2  24.01.2023, 10:09

irgendwie total ins Schwarrze getroffen. Auf die idee, dass der dann an dem uralten Wagen rummosern könnte, bin ich nicht gekommen. Aber da ist wirklich Kern Wahrheit dran.

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rotesand  24.01.2023, 10:15
@Elizabeth2
 Auf die idee, dass der dann an dem uralten Wagen rummosern könnte, bin ich nicht gekommen. Aber da ist wirklich Kern Wahrheit dran.

Ich mache viel mit alten Autos der Billigpreisklasse und habe auch schon oft so was erlebt; einmal hat jemand einen alten Kadett gekauft (auch im Freundeskreis), Baujahr so Mitte-Ende der 80er, noch ein Jahr TÜV. Angeblich war da der Kühler kaputt und sonst was, der Käufer drohte mit Polizei und Anwalt oder forderte ersatzweise den Kaufpreis von irgendwas um die 600 Euro zurück - schnell aber kam raus, der Typ war arbeitslos geworden und wollte Geld schinden.

Bei meinem alten Siebener-BMW wäre es - Verwandtschaft hin oder her - genauso gewesen. Der wollte den und hätte die geforderten 1200 Euro bezahlt, aber er hätte sicher nach zwei Wochen schon pöbelnd vor der Tür gestanden und gesagt ... das ist kaputt und das geht nicht richtig und da fehlt wohl ein Zubehörteil, das da vor 25 Jahren original dabei war und da ist eine Dalle am Radlauf und so weiter. Das war mir zu doof.

Wenn jemand schon so dreist vorgeht wie der Typ hier, der ein offenbar gutes Auto für lau haben will, dann sagt das viel über den Charakter aus und kann ich mir schon denken, dass es in diese Richtung gehen würde: Geschenkt wäre auch nix, weil man hinterher dann doch wieder das Haar in der Suppe findet und tausend Kleinigkeiten rügt, die eigentlich keine Gedanken wert sind und das bei alten Autos schon gleich gar nicht.

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Ich würde es nicht herschenken auch nicht an einen guten Kumpel (wobei meine Kumpels mir bestimmt was gezahlt hätten) , wenn dann für 1000 an ihn verkaufen oder an den offenen markt für um die 3000 klar ist es blöd für den Kumpel aber ihr würdet es ihm ja sozusagen für unter die Hälfte verkaufen. Natürlich will ich nicht eure Entscheidung beeinflussen und diese Aussage von mir ist auch nur meine Meinung ^^

Ich finde es schon höchstproblematisch, dass Euer bester Kumpel meint, ein solches Geschenk einfordern zu dürfen. Das spricht nicht gerade für ihn. Er hat keinerlei Recht an Eurem Erbe zu partizipieren.

Gerade weil er so denkt und er kein Geld hat, wären ihm wahrscheinlich selbst die 1.000,- € zu viel und er wäre mit dem Deal möglicherweise (latent) unzufrieden. Ihr würdet auf 2.000,- € (!!) Erlös verzichten, müsstest den 1.000,- € hinterherrennen und Euer bester Kumpel wäre nicht einmal dankbar. Und wenn das Auto mal kaputt geht (was bei einem 20 Jahre alten Auto vorkommt), wird er vielleicht noch Euch die Schuld geben.

Ich würde es im Sande verlaufen lassen. Diskussionen über Preis und die komischen Vorstellungen Eures Freundes würden die Freundschaft nur belasten. Behauptet, dass jemand aus der eigenen Familien (oder ihr selbst) das Auto nutzen will und verkauft es im Sommer an einen Händler, wenn Gras über die Sache gewachsen ist. Oder ihr sagt ihm klipp und klar, dass ihr nix zu verschenken habt. Ich würde in jedem Fall auf den Verkauf an ihn verzichten!


Bendid 
Fragesteller
 23.01.2023, 18:38

eben. die 1000 euro hat er auch nicht. aber da wären wir ihm mit ratenzahlung wie er es sich leisten kann entgegen gekommen. Zum Glück versteht er auch unsere Situation und somit wird die Freundschaft an dieser auto sache nicht zerbrechen.

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EddiR  23.01.2023, 19:05

So sehe ich das auch!

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Wenn ihr es mit den 1000€ noch nicht gesagt habt, würd ich es wegen dem Spruch es ihm für 1500€ verkaufen und nicht im Preis runter gehen. Wenn ihm das zuviel ist dan stellt es Online und verkauft es dort für euer Wunschpreis.


Bendid 
Fragesteller
 23.01.2023, 18:36

danke dir für deine antwort und meinung :)

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michele1450  23.01.2023, 18:40
@Bendid

Denkt auch dran einen Kaufvertrag mit ihm dan zu machen und den Brief nur gegen Geld, damit im nachhinein was anderes Behauptet wird.

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dem "Freund" erklären.

Wenn er so argumentiert wie er es tut, dann ist er ein Stückweit äusserst neidisch, und wenn er weiter so drauf drängt, dann ist so jemand schlicht kein Freund.

Ihr sollt ihm also zweitausend Euro "schenken". Warum? Dann hat er ja geerbt und ihr nicht. Überlegt das mal!!!

Und mit Haus abzahlen ist ganz schön tricky, wenn ihr in die bredouille kommt in den nächsten 15-20 jahren seid ihr die Dummen. Der Freund hilft euch bestimmt nicht, wenn er jetzt schon schnorrt!!!!

Wenn ihr Konflikte vermeiden wollt, dann faselt was von einer für ih nnicht nachvollziehbaren Rechnung wegen unvorghergesehenen Reparaturkosten am Haus und gut ist vielleicht. Das wäre nicht mal gelogen, denn sowas kommt auf euch zu irgendwann.


Bendid 
Fragesteller
 23.01.2023, 18:30

so haben wir bei ihm auch argumentiert, dass wir eben imens schulden haben, klar wir habens uns ausgerechnet u d wir leben immer noch gut, aber vom marktwert des autos zahlen wir ein jahr unsere gasrechnung oder zwei monate den kredit

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Elizabeth2  24.01.2023, 10:06
@Bendid

dann verbietet sich jede weitere Anfrage von diesem Freund. Ihr könnte ihm doch nicht was "schenken", vor allem wenn er argumentiert, ihr hättet ja geerbt. Dann "erbt" er doch, mit welcher Begründung. So ein Affe wäre die längste Zeit mein bester Kumpel, wenn er keine Einsicht jetzt zeigt. Frechheit.

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