Ich habe eigene Meinungen, aber in meiner Heimat war es verpönt, eigene Meinungen zu haben. Es wurde den Kiddies von Stund' an injiziert ------> bloß nicht auffallen, ja nicht hervorstechen, immer schön geduckt und demütig sein; immer dankbar sein für das Leben bzw. dafür, dass man überhaupt existieren DARF/die Gnade genießt auf der Welt weilen zu dürfen und sich ja nicht auf die Schulter klopfen. Wobei ich fairerweise sagen muss -----> ich hatte es noch relativ gut, andere in meinem Jahrgang wurden weitaus pedantischer auf Gefälligkeit und einen dezenten Auftritt hin erzogen und haben es nie so ganz gepackt, wie ich letztes Jahr am Klassentreffen gesehen habe. Manche sind als Erwachsene total unterwürfig und haben kein Profil, keine eigene Meinung und keine Ziele - das ist der Spiegel ihrer Vergangenheit.

Ich habe es eigentlich auch nur dank meiner Arbeit, in der ich so gut bin, dass ich es mir eines Tages einfach eingestehen MUSSTE, und meiner früheren Freundin geschafft, die mir gut beigestanden ist. Man kann ihr einiges nachsagen, aber in dem Punkt hat sie mich massiv vorwärts gebracht, auch was eine Styleveränderung angeht hin zu Kleidung, in der ich mich mag und in der ich mich wohl fühle :-)

Meine Heimat (warum bin ich da nur weg?!) war aber auch graues Vorstadtmilieu und ist heute noch genauso schlimm; da wurden und werden Talente nicht gefördert, sondern unterdrückt, weil sich die Eltern für den "nicht geduckten" Nachwuchs schämen und nicht wollen, dass man über sie redet, weil man auffällt oder der Filius auffällt. Einer aus meiner Stufe etwa konnte gut singen und musizieren und kam unheimlich gut bei den Leuten an, das war so ein richtig lieber Sonnyboy; der wurde leider von seinem Vater, der sich seinetwegen schämte aber solange verdroschen, bis er damit aufgehört hat und mit Tabletten von Schlecker "behandelt", damit er endlich im Sinne aller "geduckt und ruhig" war. Ich erinnere mich gut; der hat dadurch sicher einen Schaden erlitten, weil er als Jugendlicher wie ausgewechselt war und ein Typ, vor dem ich Angst hatte - er war unberechenbar, gewalttätig, aggressiv, laut, ärgerte Mädchen und schikanierte Kleinere - der fiel auf und war nicht mehr der nette lustige Musikus und Scherzbold, sondern ein Ekelpaket. Als kleiner Musikant war er beliebt, als "Behandelter" weithin gefürchtet - als Erwachsener habe ich ihn dann einige Male unfreiwillig auch noch erlebt und war einfach nur entsetzt. Diese Tabletten von Schlecker bekam er wohlweislich deswegen, weil der Hausarzt alles grinsend am Stammtisch rumerzählt hätte und die Eltern das vermeiden wollten - deswegen haben andere Leute den auch am Ende angeklagt.

Einerseits erwarteten die Leute Geselligkeit nach außen hin, andererseits galt als unseriös, wer sich mit den Leuten "gut verstand", wer "zu nett war", wer hier und da "tratschte", wobei das grad diejenigen meinten, die am infamsten die Gerüchteküche anheizten und ohne Beweise z.B. sagten, die Frau Kuhn ist tot, obwohl es gar nicht gestimmt hat (ist so passiert). Es war grotesk.

Wäre ich als Kind oder Jugendlicher ein "Lustiger" gewesen oder hätte ich den Wunsch gehabt, irgendwo in einem Ensemble oder Chor oder Musikverein zu singen oder zu musizieren (es war schon fast ein Drama, als ich im Schulchor beim Weihnachtsgottesdienst als Jugendlicher mal ein Solo singen musste; ein schönes Spiritual, und ich hinterher von einer Lehrerin ein sicher ehrlich gemeintes Lob für die "tolle Tenorstimme" bekam), wäre es mir trotz einer positiven Familie genauso gegangen oder hätte man mich sofort in die Schranken verwiesen und mir gesagt - so geht's nicht, bleib am Teppich, das ist Mist.

Ich war vom Charakter her schon immer der nette volkstümliche Typ, der gern redet und zuhört; in Zeugnissen der Grundschule klingt das auch heute durch (z.B. "freundschaftlicher Umgang mit Mitschülern, höflich und anteilnehmend auch gegenüber Lehrern"), aber es wurde spätestens in der Realschule (Grundschule war gut) ganz einfach unterdrückt und richtig lebte ich erst auf, als ich meine Heimat verlassen habe.

Ich würde mich heute als relativ selbstbewusst und zufrieden bezeichnen - ich weiß, dass ich beruflich sehr gut bin, dass ich privat eine geschätzte Instanz bin und ein wohlgelittener, seriöser Mensch - das ist kein Grund zum "Abheben", aber ein weiter Schritt gegenüber früher. Ich werde auch nachhaltig so wahrgenommen - es gibt immer wieder Komplimente und Lob von Leuten, die es ehrlich meinen (das merke ich, weil sie von einem Lob keinen Vorteil hätten und mich dennoch loben oder mir ein Kompliment machen) und da ist auch schon von einem auf angenehme Weise ruhig-selbstbewusst-herzlichen Auftritt die Rede gewesen.

Ich mag es gern gemütlich und gesellig; jeder, der es gut meint ist willkommen und ich schicke auch keinen weg. Ich kann ziemlich laut sein, wenn ich gute Bekannte treffe und mich freue - dann ruft man schon im Kaufland von weitem mit fröhlich ausgestreckter Hand "grüß dich, Kurti!" und geht aufeinander zu. Das setzt sich auf dem Parkplatz fort, wo man den Albert sieht, ganz locker mal eben das Fenster runterkurbelt und ihn laut und freundlich begrüßt - er macht es ja genauso. Wir sind halt so.

Es war erst vor wenigen Jahren, als ich mich erstmals selbst als attraktiv und sympathisch und als guten Menschen wahrnahm - und selbst da habe ich mich anfangs gefragt, ob das "rechtens" ist. Inzwischen weiß ich, ja, es ist "rechtens" und es ist richtig so - vor allem, wenn es einen Grund dafür gibt.

Zusammenfassend sage ich es mal so, weil ich das Elend kenne und in dem Umfeld meiner Heimat viel solchen Mist erlebt habe: Viele Menschen sind von Natur aus durchaus selbstbewusst und positiv, voller Elan, voller Energie und zupackender Kraft, aber sie werden durch ihr Umfeld einfach unterdrückt und fügen sich, weil sie Angst vor Konsequenzen haben (ob angedroht oder nicht) und es gelernt haben,d ass immer andere für sie entscheiden und bestimmt Recht haben - und das ist total schade.

...zur Antwort
nicht meins, weil..

Ich habe an Mallorca, aber auch anderen Inseln und südlichen Urlaubszielen eigentlich gar kein Interesse, egal ob Ballermann oder nicht. Ich weiß nicht, Strandurlaub in südlicher Sonne ist meins nicht ... mir liegt der Norden mehr, ich will zudem Bildung und etwas Kultur - und ich mag auch das Reisen innerhalb Deutschlands. Da gibt es genug zu entdecken, das sehenswert ist.

In den 90ern war Mallorca übrigens richtig heftig, der Film "Ballermann 6" gibt in etwa die Wirklichkeit wieder und Bernd Clüver warnte sein Publikum auch vor: "Keine Angst, so ist Mallorca"...

https://www.youtube.com/watch?v=3it_GG7VNsk

https://www.youtube.com/watch?v=gLxWnVnZudE

...zur Antwort

Strafbar ist es nicht, der Zwölfjährige sollte es aber vorher wissen und genügend Lebensmittel sollten auch im Haus sein. Ansonsten sehe ich da kein Problem; es ist einem normal entwickelten Zwölfjährigen durchaus zuzumuten, ihn für ein paar Stunden oder auch für die ganze Nacht allein zu lassen, das überlebt er. Eventuell zockt er die ganze Nacht, weil niemand aufpasst oder hockt vor dem Fernseher und findet es cool und ist am Morgen danach fertig vor Müdigkeit, aber gehen tut das sicher.

...zur Antwort

Kann man machen, wenn man die Möglichkeit bekommt, etwa über Präsentationen, Referate oder aber einen finalen Test, der noch geschrieben wird. Meine Erfahrungen sind, dass viele Lehrer so fair sind und im Juni / Juli vor der Notenkonferenz den Kindern solche Optionen nochmal einräumen. Richtig helfen tut aber auch so eine Geste nur denjenigen, die zwischen zwei Noten stehen.

...zur Antwort

Die waren zu meiner Jugendzeit (bin ein 1990er) total "in" und ich trug so was mit ca. 17 Jahren auch hauptsächlich, dazu ein dünnes Langarmshirt oder "Kurzarm über Langarm". Heute sieht man so was aber auch immer mal wieder, vielleicht kommen die 2000er ja zurück :-). Generell würde ich aber immer das anziehen, was einem selber gefällt - egal ob es in Mode ist oder nicht.

...zur Antwort

Mein Profilfoto bin ich selbst und das zeigt ein typisches Outfit von mir, so rannte ich schon zur Berufsschule rum und. Weißes Langarmshirt, drüber ein kurzärmliges kariertes Hemd und dazu eine beige Chino ... trage ich heute auch. Ich liebe es :-)

In der Regel bzw. im Alltag trage ich so etwas wie auf dem Foto oder weiße oder schwarze Langarmshirts oder ein aufgekrempeltes Slimfit-Jeanshemd (habe jeweils mehrere) und eine Chino in dunkelblau, graublau oder beige (gern gepinrollt ... das war vor Jahren Trend und ich finde es einfach cool), manchmal auch eine dünne Cargochino und dazu entweder meine Sneakers von Jomos oder Brütting oder auch mal "Anzugschuhe" zur Chino. Passt immer - und jap, dafür gibt's auch Komplimente :-)

Sehr gern trage ich das dunkelblaue aufgekrempelte Langarm-Jeanshemd zur beigen Chino... ich finde es gerade im Sommer total toll, wenn ich freitagabends nach der Arbeit bei tollem Wetter noch irgendwohin gehe und mir - frisch geduscht! - mein frisch gewaschenes, dunkelblaues langärmliges Slimfit-Jeanshemd anziehe, es etwas aufkremple, den noch etwas "kratzigen" Stoff auf der Haut fühle, dazu eine beige Chino anziehe und schöne Sneakers und eine schöne Uhr dazu. Die obersten zwei Knöpfe vom Hemd bleiben offen, die Ärmel sind ca. auf "Dreiviertellänge" gekrempelt. Und jap, dafür gibt's auch ehrliche Komplimente netter Frauen.. und ich finde mich selbst drin attraktiv bzw. weiß, dass ich mit Sicherheit keine unattraktive/unsympathische Erscheinung bin & das Outfit passt :-). Damit bin ich sogar schon mal auf ein Straßenfest & auf eine *Beachparty* gegangen, als ich grad einen Gipsfuß & Krücken hatte & auch da gab es Komplimente ;-)

Was das alles aussagt ... puh, dadrüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht - so weit war ich noch gar nciht :-). Stylingvorbilder waren übrigens meine Mam, meine Tante & eine junge coole Lehrerin :-). Mehr kann ich dazu nicht sagen, außer dass es vllt. aussagt, wer mich prägte & wen ich als gutes Vorbild ansah ;-). Aber ich denke mal, meine Outfits sind relativ locker, normal, gepflegt, sauber, halbwegs modisch und altersgerecht (bin 33) aber trotzdem nicht berufsjugendlich oder kitschig oder sonst was :-)

...zur Antwort

In den 60ern, 70ern und teils noch in den 80ern gab es da schon viele gute Sachen, die zeitlos sind und heute noch im Radio kommen, angefangen von ABBA über "Milk & Honey With Gali" bis hin zu Nicole, France Gall oder Gigliola Cinquetta. Auch Zweitplatzierte wie Katja Ebstein ("Theater") gingen oft in die Annalen ein. Das Lied mag ich tatsächlich, obwohl ich nicht so der große Schlagerfan bin, der Text ist gut und die Melodie klingt harmonisch.

https://youtu.be/hcciShtQU9Q?si=G31pDhjcaFd9VXi_

Mein persönliches ESC-Lieblingslied ist "Insieme" von Toto Cutugno aus dem Jahr 1990, der Song gefällt mir gut und ich mag auch die anderen Hits des Sängers. Das Stück ist außerdem noch heute in aller Munde und wurde zum Klassiker, was nicht vielen ESC-Erfolgen nach den 80ern wirklich vergönnt blieb.

https://youtu.be/JiRppGSF-tI?si=XepFtDUftedsek73

...zur Antwort
in weniger als die Hälfte der Fälle

Solche Schilder sind meist absolut nichtssagend - der bissige Hund ist meist, wenn überhaupt, ein Cockerspaniel-Mischling, der total friedlich ist und wo das Schild mehr oder weniger als Witz fungieren soll. Ich bin selbst Katzenhalter und habe ein entsprechendes Katzenschild, das ich mal geschenkt bekam und witzig finde.

Videoüberwachung ... ich sage es mal so: Wer sein Objekt wirklich überwacht, gibt damit meist nicht an, weil solche Aufkleber allenfalls Laien abschrecken ... ouh, da ist 'ne Kamera drin, da gehen wir besser nicht hin ... so denkt bestenfalls ein 16-Jähriger, der es "mal wissen will" und sich von so was abschrecken lässt. Alle anderen lachen nur drüber & brechen trotzdem ein oder beschädigen die Objekte dennoch: wer rein will, kommt rein. Das ist wie mit Auto-Alarmanlagen, diese Kleber konnte man teilweise bei Obi kaufen und in jeden alten Opel Kadett kleben, wo man schon von weitem wusste, diese Kiste hat bestimmt keine Alarmanlage. Oft sind Kameras auch total schlecht & am Ende sind viele Aufnahmen kaum verwertbar.

Radarkontrollen sind witzlos und keine Einnahmequelle mehr, sobald sie angekündigt werden & die Anrainer wissen, dass da keine Überwachung stattfindet. So ein Schild wirkt nur auf Ortsfremde, die es eventuell beeindruckt, alle anderen wissen, dass es nicht stimmt - so eine Kontrolle muss genau dort sein, wo man nicht mit rechnet und wo es keiner weiß, damit Geld verdient wird.

...zur Antwort

Der Qashqai ist ein sehr biederes Auto, aber zuverlässig. Ich kenne einige Fahrer, von denen bisher keiner unzufrieden war; Abstriche muss man bei der Verarbeitung im Detail (hier ist Nissan nie besonders hochwertig) und beim Fahrkomfort machen. Der Preis ist realistisch, das Auto hat sehr wenige Kilometer. Gegenüber einem VW oder Skoda ist der Nissan mit Sicherheit deutlich besser, was die Zuverlässigkeit angeht. Hier ist ein Testbericht.

...zur Antwort

Puh, ich weiß nicht, da ergab sich vieles, es waren eher so Gesten gewesen. Vor allem in der Realschule (5./6. Klasse war einiges vorgefallen, das entwürdigend war; ich kann mich nicht an einzelne Sätze erinnern, eher daran, dass die Lehrer in der Zeit bis auf einen einzigen, von dem ich heute noch schwärme, miserabel waren und ich nicht ohne Grund unter Schulangst litt).

Sinngemäß bekam ich oft signalisiert, nicht gut genug zu sein, schlechter als andere, nur ein Ausländer, der bildungsferne Loser aus der Platte, einer aus einer "nicht so guten" Familie, und so weiter - es war demütigend und hat vieles in mir kaputtgemacht, weil ich mich mit 11/12 Jahren immer fragte, was ich falsch gemacht hätte.

Ein besonders schlimmer Lehrer, der mich auch noch in seinem Rektorat geschlagen hatte, versuchte sich mal dafür zu rechtfertigen, dass er sexuelle Übergriffe und Mobbing wissentlich "gedeckt" hat und wollte kurz vor seinem Tod (da war er so 70 rum) mit meinem Cousin und mir "wieder gut sein". Wir beide und eine Cousine waren seine Hauptopfer, weil er mit unserer Oma ein Problem hatte und sie demütigen wollte, indem er uns schlecht behandelte und wusste, er tut der Oma damit indirekt weh. Das fand ich abstrus; ich habe ihm freundlich nach einigem Nachdenken (die Stimmung war komisch, der Mann war todkrank) gesagt, dass ich das zu schätzen weiß und dass ich vergeben kann, aber nicht vergessen; mein Cousin und meine Cousine, die er auch eingeladen hatte, kamen gar nicht erst zu ihm. Ich habe mir danach gedacht, dass es besser gewesen wäre, wenn er stillschweigend gestorben wäre, ohne seine Taten auf eine solche Weise legitimieren zu wollen. Er hätte ja 15-20 Jahre eher auch anders reagieren können.

...zur Antwort

Wahrscheinlich ist der gute Mann auch nach 18 Jahren immer noch so tief enttäuscht von dieser Frau, dass er selbst jeden Kontakt zu ihr ablehnt, keine Erinnerungen mehr haben bzw. auffrischen möchte und sie nie wieder sehen will. So was kann es schon geben: Wenn es einen nicht näher definierten "Vorfall" dieser oder jener Art gegeben haben sollte, erklärt das einiges. Ich würde den Rat befolgen und wer weiß, wie die Dame auf die Nachricht reagieren würde oder wie sie wäre - am Ende seid ihr noch entsetzt oder war sie unfreundlich und frech oder was auch immer. Es muss nicht jeder alles wissen, selbst wenn ihm das Wissen ggf. zustünde aufgrund menschlicher Verbindungen.

...zur Antwort
Top

Das haben wir vor etlichen Jahren auch immer wieder gemacht, ich mit meinem alten Audi 100 (später hatte ich einen der ersten Ford Mondeo) und mein Kumpel mit seinem ebenfalls nicht mehr ganz taufrischen Volvo 460.. manchmal auch jeweils mit Freundin oder mit anderen Kumpels, die man zufällig traf. Meist waren wir vorher schon stundenlang bei der DEA-Tankstelle mit unseren Autos rumgehangen & entschlossen uns an manchem langen Sommerabend dazu, auch weil es dann doch langweilig wurde nochmal auf ein Eis oder Pommes oder Nuggets mit Süßsauer-Sauce zu Mäcces zu fahren. In einer tristen Vorstadt war das ein Ausweg für uns und es war irgendwie cool, in den Autos lief auch immer gute Musik, so typische 90er-Musik halt.. wir saßen da meistens dann drin im Mäcces und schauten so raus die Bundesstraße, auf der immer Verkehr war, und schmiedeten diverse Pläne, von denen keiner in Erfüllung ging, die aber Mut gemacht haben. Heute käme es auf den Versuch an ;-)

...zur Antwort

Es ist auch immer die Frage, ob Betroffene - egal ob zu Essstörungen, um die es hier wohl ursprünglich ging oder zu weiteren Erkrankungen und Leiden - überhaupt Hilfe möchten und die Unterstützung anderer. Ich persönlich helfe nur denen, die sich helfen lassen wollen und baue keine Einbahnstraßen mehr, weil ich selbst auch manche Baustelle habe bzw. die Kraft für mich selber brauche.

...zur Antwort

Man sagt es mir nach auch aus der Warte, dass das Menschliche bei mir immer mit einfließt. Ob es stimmt, sollen bitte andere entscheiden; ich maße mir da nichts an.

Ich bin für meine Familie und auch für Freunde aber oft derjenige, der als juristischer Beistand mit Lebenserfahrung angefragt wird, wenn es elektrisch wird - obwohl ich in dem Bereich keine Ausbildung habe, sondern bestenfalls menschliches Augenmaß und Erfahrung als Schöffe am Landgericht.

...zur Antwort

Sehr große sogar - vor allem, wenn man als Kind oder Jugendlicher noch nicht so selbstbewusst und stark ist, um sich dagegen zu wehren bzw. nicht über die Kenntnisse und die Weitsicht verfügt um zu erkennen, dass gewisse von Erwachsenen tradierte Verhaltensweisen grundfalsch sind.

Ich habe noch bis in die Zwanziger hinein bzw. fast so lange, wie ich in meiner Heimatstadt lebte genau dieses Verhalten kultiviert, das ich in diesem tristen und biederen, spießig-gehässigen Umfeld seit meiner Kindheit erlernt und gezeigt bekam. Erst mit ca. 26 Jahren erfolgte ein massives Umdenken, weil ich sah, dass es falsch war und dass ich so nicht bin und so nicht sein möchte.

Soziale Normen waren u.a. die Erwartungen im Bezug auf gusseiserne Seriosität, solide Kleidung (z.B. Jeans-Kleidung war völlig verpönt), ein repräsentatives Auto (am besten Mercedes oder Opel, BMW ging auch, früher evtl. noch Ford Scorpio - wer aber einen Audi 80/100 fuhr oder wie einer meiner Freunde einen Fiat Croma, bei dem hieß es, es habe zu mehr nicht gereicht), einen gewissen Umgangston (bei uns daheim herrschte etwa der selbe Tonfall vor wie in einer typischen Fernseh-/Krimiserie der 80er-Jahre; alles sehr dienstlich), dazu ein gewisser Dünkel auf alle, die "schlechter" seien und gleichermaßen gab es die Auflage, man solle "demütig und geduckt" sein. Denke ich heute drüber nach, sind diese beiden Worte in meiner Kindheit und Jugendzeit ständig gefallen, andererseits hieß es im nächsten Satz, man solle selbstbewusst sein. Das ist die gleiche Doppelmoral wie in dem Bereich, dass mir der Kauf eines gebrauchten Mercedes C180 jahrelang als protzig und überzeichnet vorgehalten wurde und es hieß, ein kleineres ausländisches Fabrikat hätte es doch auch getan, während einer meiner Freunde wegen seines Fiat Croma (keine Schrottkiste, sondern ein Jahreswagen, das war ca. 2011) als unseriös galt und zu hören bekam, es hätte ruhig mehr sein können. 

Es gab auch immer wieder Leute, die in einem furchtbaren, kaum beschreibbaren Tonfall treuherzig bekundeten, Hinz und Kunz habe seine Wohnung "aber zu piekfein eingerichtet, der ist sicher arrogant, der meint, er wäre mehr, net" und im Gegenzug hätte es geheißen, er hätte "es nicht fein genug, der hat ja auch kein Geld groß, net". Ich nehme an, dass das heute noch so ist, obwohl diejenigen, die so agiert haben zu meiner Zeit, inzwischen hochbetagt sind oder schon gestorben. Solche Werte werden weiter vererbt & viele meiner Mitschüler, die ich letztes Jahr beim Klassentreffen erlebte, waren zwar sehr nett und alles, aber man merkte ihnen solche ältlichen Denkweisen dennoch an. Nicht meine Welt!

XXX

Noch was zu meiner Biographie, um es zu verdeutlichen: In der Grundschule war ich ein fröhlicher, offener und selbstbewusster Junge und es wurde in einem Zeugnis (2. Klasse glaube ich) gelobt, dass ich gut singen könne und im Musikunterricht besondere Stärken hätte; es hieß, ich sei freundlich, zuvorkommend und anteilnehmend. Ich war der unverkrampft Lustige, der Nette; ich war Solist im Schulchor, bei Auftritten umjubelt sogar von Erwachsenen ... soziale Normen gab es zwar, aber es war so freigeistig irgendwie trotz sehr alter Lehrer und der drückend grauen Vorstadt. Die Klasse war aber auch harmonisch und die Lehrer sowie der Rektor haben es gut gemeint, die Atmosphäre war wertschätzend und unbeschwert. Ich war so, wie ich eigentlich bin, weil ich mich total wohl fühlte und jeden Tag gern zur Schule ging.

In der Realschule war dann alles trist, grau und es gab in der fünften und sechsten Klasse viele Probleme und schlimme Lehrer, die Klassengemeinschaft war nicht vorhanden und jeder war gegen jeden. Ich weiß es noch genau, ich fühlte mich wie ein Gefangener. Anfangs war ich noch ganz der Alte, aber schon nach wenigen Wochen habe ich resigniert und die Realschule gehasst, bis ich Schulangst hatte. Es waren sechs graue und grausame Jahre. Ich habe das halt durchgezogen weil ich wusste, ich habe keine Alternative.

An der Berufsschule (in der Kreisstadt ca. 30 Kilometer entfernt) sowie in der Ausbildung konnte ich mich dann wieder frei entfalten und war genauso locker und unverkrampft wie an der Grundschule, ich war Klassensprecher, stellvertretender Stufensprecher und "ein Typ, den man kannte" an der Schule, obwohl ich nur zwei Tage pro Woche im Rahmen meiner Ausbildung dort beschult wurde. Ich war in der SMV, ich war sehr gerne dort, ich hatte eine tolle Klasse, eine nette Freundin, einen super Ausbilder und nette Kollegen sowie nette Mit-Azubis in der Firma es hat alles gepasst. Ich wurde modisch "frecher", habe mehr gewagt, mehr gemacht. Kaum war ich allerdings nach meiner Ausbildung wieder auf meine Heimatstadt abonniert (ohne Berufsschule) und dort beruflich tätig und im Ehrenamt unterwegs und im Gemeinderat, war ich wieder in den alten Paradigmen gefangen und sah mich als einen an, der sich eher runterzubuttern und zu kritisieren habe als zu loben oder sich als sympathisch oder kompetent oder gutaussehend oder sonst was zu wähnen und beugte mich den Verhältnissen, ich war bald wieder total langweilig angezogen weil ich wusste, mit meinem Berufsschulstyle wäre ich unten durch gewesen.

Ich bin von Grund auf ein offener, freundlicher, geselliger und "gütiger" Mensch, das kann ich auch in meiner Wahlheimat privat und auf der Arbeit voll ausleben und merke, dass ich genau deswegen Erfolg habe - und ich kann heute sagen, ich mag mich. Wenn ich in meiner Heimat betont hätte mich selber zu mögen, hätte ich eine ziemliche Abfuhr erhalten von wegen "aber Junge, sei demütig, sei demütig, sonst bläst dir bald ein eisiger Wind ins Gesicht, lass dir's sagen, wirst schon sehen, sei demütig, demütig". Genau so wurde es mir mal gesagt, als ich mir mit Anfang 20 mal eine hochwertige Armbanduhr gegönnt habe, auf die ich sehr stolz war und die ich jemandem zeigte, der sowohl diese Uhr als auch mich persönlich daraufhin niedergemacht habe. Wo ich jetzt wohne, würde man sich mit mir freuen und ohne Neid sagen, Mensch, da hast du aber eine tolle Uhr, das hast du richtig gemacht, dass du dir mal was geschenkt hast. Hier trage ich diese und andere Uhren gern und fahre auch in meiner tollen Mercedes E-Klasse gern rum, in meiner Heimat würde ich mich die Uhr nicht trauen und den Mercedes als soziales Zugeständnis ansehen, der halt in meiner Stellung sein müsse, weil man es dort erwarten würde, entsprechend würde er mir keinen Spaß machen.

Ich renne heute genau so herum, wie ich es in meiner Heimat jahrelang wollte und es ist ein fantastisches Gefühl, das jetzt endlich tun zu können. Ich trug jahrelang sehr triste Kleidung und Business-Sachen sogar privat, es war heftig, wurde aber erwartet. Heute trage ich privat einfach nur ganz normale lockere und doch gepflegte Kleidung - für die ich in meiner Heimat als unseriös gebrandmarkt geworden wäre. Mein Profilfoto bin ich selbst und das zeigt ein typisches Outfit von mir, so rannte ich schon zur Berufsschule rum und. Weißes Langarmshirt, drüber ein kurzärmliges kariertes Hemd und dazu eine beige Chino ... trage ich heute auch. Ich liebe es :-)

...zur Antwort

Das sind so klassische Heimarbeiten wie Kugelschreiber zusammenstecken oder vorgefertigte Plastikartikel zusammen montieren, einfache Handarbeiten machen, Briefe kuvertieren (meist sind das dann so Reklamesendungen) und Vergleichbares. Im Prinzip sind das, ohne es abwerten zu wollen einfachste Tätigkeiten, die in der Regel auch den Insassen einer Behindertenwerkstätte zugemutet werden. Lukrativ ist das nicht und seriös meistens auch nicht, meist läuft das über dubiose Briefkastenfirmen ab. In meiner Heimatstadt gab es etliche Hausfrauen, die jahrelang Heimarbeit machten, da sickerte einiges durch.

Immer wieder seh ich Werbung - arbeiten von Zuhause - keine PC Arbeit - sondern Verpackungs Jobs zb.

Mich erinnert das an meinen Ausbilder ----> der hat immer gesagt, dass Werbung stets knapp neben der Lüge liege und, wie mir der Alltag gezeigt hat, in vielerlei Hinsicht nicht daneben gelegen hat mit seiner Aussage.

...zur Antwort

Das habe ich vor Jahren schon durch Umzug, Jobwechsel, den teilweise stillschweigende Kontaktabbruch zu sehr vielen Menschen und dann noch eine Styleveränderung gemacht -----> glaubt nicht, dass es einfach ist, aber es hat sich gelohnt und mich selbstbewusster und stärker gemacht. Dazu passt das Lied "Nach allem, was war" von Adamo ... früher war es mir zu schwermütig, aber mit den Jahren sieht man es anders und versteht es auch richtig.

https://www.youtube.com/watch?v=HQJgJAWfOEA

...zur Antwort

In der Findungsphase in der Jugend ist das so selten gar nicht mal. So ging es mir in dem Alter kurzzeitig auch mal - und es war im Bezug auf einen einzigen "Typen", der ein Jahr jünger als ich gewesen ist. Ich fand den noch nicht mal wirklich sympathisch oder so, zumal er ausgerechnet mit der hübschen und sympathischen Aileen zusammen war (habe ich nie verstanden, an der wäre ich auch interessiert gewesen^^).. er war eine Art männliche Zicke und sogar seine Mutter war total komisch, aber irgendwas hatte er an sich und war zumindest stylingmäßig cool ;-). Es sah gut aus, was er in der Regel angehabt hat, er war in gewisser Weise ein Styler, er rannte ähnlich herum wie ich und trug oft "Kurzarm über Langarmshirt" - und als er eines Tages an der Schule mit Gipsbein kam wegen einer Art Ski-Unfall und sich noch arroganter aufführte, weil er meinte, jetzt müssten alle besonders nett zu ihm sein, kamen mir dann kurzzeitig erst recht ständig diese Gedanken. Irgendwas hatte der Kerl an sich. Es ging aber schneller vorbei, als es gekommen war.

Alles halb so schlimm - schwul ist deswegen keiner und ich bin es auch nicht. Man muss es nur zeitlich einordnen können: Das kann durchaus passieren, wenn man in der Jugend irgendwie neben sich steht, sowieso nicht weiß, wo links ist und wo rechts ist, sich selber noch nicht kennen gelernt hat und so ein bisschen am "Entdecken und Ausprobieren" ist, gerade dabei ist das Leben und sich selbst kennen zu lernen.

...zur Antwort