Ist Fettleibigkeit eine Krankheit oder nur billige Ausrede für Fehlernährung?

35 Antworten

Einen wunderschönen guten Morgen anne, auch an alle anderen in der Runde hier und vielen Dank für diese Frage.

Ja und nein, denn jeder Mensch verwertet die Nahrungsmittel unterschiedlich. Es gibt Menschen, die sprichwörtlich nur einmal an einer Tafel Schokolade vorbeigehen und schon haben sie mehr Gewicht auf den Hüften. Sie kämpfen täglich einen harten Kampf um die Gewichtsreduzierung, ernähren sich auch gesund, treiben Sport und werden trotzdem nicht dünner.

Und es gibt auch noch die, die beim Essen nicht Maß halten können.

Für mich sind die einen zu bedauern und die anderen selbst daran schuld.

Allen einen schönen Tag und herzliche Grüße von Lazarius.

PicaPica  20.10.2020, 14:50

Da spielt so Vieles eine Rolle lieber Freund, aber recht hast du.

Dir einen guten! Tag heute, GLG. :))

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Lazarius  20.10.2020, 19:04
@PicaPica

Das stimmt.

Dir auch noch einen schönen Abend. GLG W. :-))

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Guten Tag!

Das kann ich nur schwer beurteilen. Es gibt eine gewisse Veranlagung in der Familie für dieses Thema, teilweise überspringt das auch eine Generation - aber eine "kräftige" oder kompakte Gestalt mit Bauchansatz kann man im Griff haben, wenn man sich einigermaßen bewegt und ordentlich ernährt und es weiß bzw. die Risiken kennt.

Schuld sind natürlich immer die Anderen, das ist klar, aber hin und wieder sind es tatsächlich Dinge, die wir nicht beeinflussen können - Stichwort Genetik. Die können wir nur dann im Griff haben, kennen wir die Thematik, haben wir sie als Solche begriffen und halten uns an gewisse Spielregeln. Ich stamme auch nicht aus einer schlanken Familie mit grazilen Leuten, aber ich weiß das und sorge dafür, dass ich nicht dick werde und mein Körper passende Proportionen aufweist. Mein Großonkel tat das nicht, saß als Buchhalter 40 Jahre in der Firma rum und anschließend als Rentner 25 Jahre lang bis zu seinem Tod zuhause im Wohnzimmer oder im Auto oder im Café und entsprechend kräftig ist er gewesen.

Bevor man urteilt, muss man immer die Vorgeschichte kennen. Ich hatte z.B. in meiner Jugend einen Jungen gekannt, der immer deutlich dicker als andere war und dazu relativ klein, sodass das richtig auffiel - über den haben viele Witzchen gemacht, aber was nur wenige wussten: Der konnte dafür nichts und nahm irgendwelche Medikamente, die ihn so dick werden ließen. Solche Fälle gibt es auch, nur sind viele einfach zu oberflächlich um so etwas zu realisieren oder sind nicht imstande, so etwas für glaubhaft zu halten - abgesehen davon, dass kaum jemand zu so etwas steht und sagt, ja, ich nehme das und das, deswegen habe ich so einen Wanst vor mir.

Ich würde ansonsten sagen, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte zwischen genetischer Veranlagung zur Leibesfülle oder gar Fettleibigkeit, falscher Ernährung und dem hohen Anteil an Büroberufen mit überwiegend sitzender Tätigkeit. Da spielt sicher auch die Wohlstandsgesellschaft mit rein. Möglicherweise verhärtet sich der Eindruck aber auch durch die oft unpassende Kleidung - wer eine entsprechende Figur hat, der sollte eigentlich versuchen sich entsprechend zu kleiden, nur tut das kaum jemand so richtig.

Ich muss jedoch konstatieren, sehr selten Menschen von wirklich "fetter" oder bedenklicher Statur sowie ungesunder Optik (schlechte Haut, schlapper Gang, gelbe Augen, was auch immer) zu sehen - die meisten, die ich so wahrnehme, sind eigentlich nicht "fett", sondern wirken, wenn sie kräftig sind, eher "gesund kräftig" mit ausgeglichenem Körperbau. Und ich lernte noch keinen "Dicken" kennen, der Mitleid erforderte - im Gegenteil, die meisten von mir je erlebten "Dicken" waren echte Gemütsmenschen und ziemlich humorvoll und auch in der Lage ehrlich über sich zu lachen oder Witze über sich zu machen, ohne dass es nach Galgenhumor klang.

Musikalisch gibt's die vielleicht dicksten Stars Deutschland - die Wildecker Herzbuben. Musikalisch kann man sich über das Ganze streiten, das "Herzilein" ist trotzdem ein Kultschlager - aber die sind für mich ein Beispiel dafür, wie es im schlimmsten Fall sein kann.

https://www.youtube.com/watch?v=J2aJl1G-QcQ

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
PicaPica  20.10.2020, 13:50

Einer von denen soll sogar mal erheblich abgenommen haben, bis er merkte, dass das seinem Image sogar schadete und da nahm er schnell wieder zu, es kann also sogar ein Markenzeichen sein. Und Niemand hätte vermutlich auch einen schlanken Ottfried Fischer gewollt...

In die Tiefe gehen, zu hinterfragen warum Was bei Anderen so ist, das tun die Wenigsten, aber genau Diejenigen die das tun und können sind die Wertvollen, finde ich.

Dir einen guten! Tag in deinem Sinne und bei schönem Wetter, LG. :))

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rotesand  20.10.2020, 16:13
@PicaPica

Das kann sein^^ so weit bin ich bei denen nicht gekommen, aber einen "Fun Fact" zu den Wildecker Herzbuben habe ich dennoch auf Lager: Die haben ursprünglich als "Die Curocas" typische Disco-Schlager-Mucke gemacht, der Hit hieß "Blue Night Of Hawaii". Habe ich mal in irgendeinem 80er-Forum gelesen.

https://www.youtube.com/watch?v=Z6YWG_Rz-CI

Wenn man sich "Blue Night Of Hawaii" anhört, so erkennt man die Stimmen wieder. Ich hätte auf die typische Wildecker-Herzbuben-Musik, so sympathisch wie das alles vom Ding her auch ist, durchaus verzichten können, wäre aber als 80er-Pop-Fan sicher von den Alben der Curocas begeistert gewesen. Es gab leider nur diese eine Single.

Ottfried Fischer war mir immer sympathisch und ich fand ihn auch als Zeitungsredakteur ("Der Pfundskerl") witzig und überzeugend. Sein "Dicksein" war immer sein Markenzeichen, das stimmt.

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PicaPica  20.10.2020, 16:20
@rotesand

Ich finde die auch zu schmalzig, wie Volksmusik á la Komödiantenstadel generell, aber interessant, dein vielfältiges Wissen.

Wie war das Wetter bei dir heute? Hier war es recht gut, mit sogar etwas Sonne und sage und schreibe kurzfristigen 15 °, LG.

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rotesand  20.10.2020, 16:22
@PicaPica

Musik interessiert mich einfach :) Wobei, Wildecker Herzbuben sind wieder so ein Thema, auch die Flippers sind meistens nicht besser gewesen - erträglich war deren Musik eigentlich nur im mittleren Teil ihrer Karriere so um 1990 herum ("Lotosblume"). Aber das kann ich mir auch nur begrenzt anhören, mich macht das oft aggressiv.

Aber jetzt, wo ich aktuell vorübergehend etwas mehr Zeit habe, kann ich auch deutlich intensiver kommentieren und schreiben und Musik aussuchen - das passt dann auch.

Hier war es recht gut, mit sogar etwas Sonne und sage und schreibe kurzfristigen 15 °, LG.

Hier ist es ähnlich. sonnig ist es definitiv, ich schätze mal 10-12 Grad. War vorhin sogar mal draußen eine Runde drehen mit meiner Freundin :)

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https://de.wikipedia.org/wiki/Fettleibigkeit

Die Ursachen sind vielfältig. Und sicher ist auch die evolutionäre angeeignete Lust auf Süßes, Salziges und Fettiges dabei. "Schuld" am übermäßigen Verzehr von Schokolade und Chips ist deshalb auch das Überangebot an billigen solchen Snacks.

Dass fettleibige Menschen gerne die Gene (oder schweren Knochen) als Grund angeben, hat sicher psychologische Gründe (Verdrängung, Leugnung oder so). Sicher könnten viele (die meisten sogar?) dagegen etwas unternehmen. Wenn da nicht die schlechten (erzogenen) Angewohnheiten, der Arbeits- oder familiäre Stress oder der innere Schweinehund gegen arbeiten würden.

Und dann kommt noch die Spirale: je mehr man adipös wird, umso weniger gelingt das Gegensteuern über mehr Bewegung oder weniger Kalorien. Ein Teufelskreis.

PicaPica  20.10.2020, 14:52

Richtig lieber Zalla, Dir einen guten! Tag heute, LG. :)

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Hallo anne2305 und den anderen Tollen hier,

das wird, denke ich, auch schon von Kleinstauf mit festgelegt, wie man als Baby ernährt wird und vor Allem dann später als Kind á la Teller leer essen...

Hängt viel von dem Ernärungsbewusstsein der Eltern ab und später kann es sicher sowohl als auch sein, also, wohl glücklicherweise seltener der Fall als Krankheit, oder Ausrede bzw. Verniedlichung.

Dass Dicke Mitleid fordern und Verständnis, ist mir unbekannt, jedenfalls habe ich es nicht mehr erlebt, als jeder andere Personenkreis mit Problemen.

Dass es der Gesundheit nicht zuträglich ist, dürfte auch den Dicken bekannt sein, genauso wie Drogensüchtigen, Tabaksüchtigen etc.

Oft entwickelt man eine Leidenschaft (gut Sucht) für bestimmte Dickmacher, aber da obliegt es auch der Einsicht, das nicht zu sehr ausufern zu lassen bzw. Gegenmaßnahmen einzuleiten, seufz. :D

Man sollte sich, beidseitig, stets auf Augenhöhe begegnen, eben respektvoll, dann tritt das Andere in den Hintergrund und was im Hintergrund ist, ist nicht mehr so wichtig, kann demzufolge auch eher und vor Allem entspannter angegangen werden.

Letztlich sollte man, auch figurtechnisch so sein, wie man sich am wohlsten, oder eben noch wohl fühlt und bei allem Anderen die Notbremse ziehen, auch wenn sich das theoretisch immer sehr gut anhört, aber nirgendwo steht geschrieben, dass dieses Leben leicht ist.

Euch einen möglichst Wohlfühltag heute, LG. :)

verreisterNutzer  20.10.2020, 14:02

"Wir machen brav den Teller leer, drum sind wir bald 2 Zentner schwer." - So war das nach karger Kriegszeit als das die Wirtschaftswunderzeit anbrach.

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PicaPica  20.10.2020, 14:05
@verreisterNutzer

Stimmt, damals sah man eigentlich keine Dicken und auch verständlich, dass man dann, in besseren Zeiten, versucht hat das von den Mangelzeiten aufzuholen.

Auch denke ich, dass es noch von grauer Vorzeit in unseren Genen verankert ist, dass Motto, Iss solange es etwas gibt... LG.

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iQPlawopf  20.10.2020, 18:37
@PicaPica

Ja ihr lieben zwei - Pica und Deradlatus,

solche und ähnlich Worte, die ihr hier erwähnt habt, haben wir von meiner Mutter auch immer hören können. Ich weiß auch noch genau, dass ich d a m a l s grundsätzlich immer mein Tellerchen leergemacht habe. Und wenn es einmal doch ein Essen gab, , was bei mir verpönt war, dann habe ich, wie sollte es anders sein, natürlich N I C H T S anderes erhalten, sondern ich bekam genau diesen Teller erneut wieder am nächsten Tag vorgesetzt.

Viele Grüße vom Plawöpfchen

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PicaPica  21.10.2020, 12:57
@iQPlawopf

Tja, härtliche Erziehungsmethoden liebe Freundin, aber es gab sicher Schlimmeres, danke für deinen netten Kommentar, GLG. :))

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theaterfan1997  20.10.2020, 15:59

Mittlerweile frage ich mich ob du mehr Antworten geschrieben hast oder mehr Kommentare xD. Spaß... Schönen Tag dir noch!

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Lazarius  20.10.2020, 20:05

Meine liebe Freundin,

dass übergewichtige Mitleid fordern, habe ich auch noch nie erlebt. Aber ich denke schon, dass diese Menschen die Ursachen ihrer Dickleibigkeit schon kennen.

Krankhafte Dickleibigkeit kann man nur zum Teil bekämpfen. Doch gegen den inneren Schweinehund kann man kämpfen und am besten aufhören mit dem Essen, wenn man satt ist und nicht weiter essen, weil es einem schmeckt.

Dir einen schönen Abend und GLG W.

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PicaPica  21.10.2020, 13:06
@Lazarius

Ganz genau d a s ist es lieber Freund und schon ist man oft bei dem berühmten Friss die Hälfte.

Man sollte sich auch immer fragen, was das Essen in und mit unserem Körper macht und nicht genießen, schlucken und der Rest ist egal, sieh zu Körper wie du damit klar kommst.

Einen schönen inzwischen Mittwoch dir und euch, GLG. :))

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PicaPica  21.10.2020, 13:25
@Lazarius

Die Antwort von Spielwiesen fand ich, wieder einmal, extrem interessant, GLG. :))

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Lazarius  21.10.2020, 13:41
@PicaPica

Das stimmt. Unsere Spielwiesen ist ein wahres Lexikon und Wissenspool für uns und beeindruckt immer wieder mit ihrem umfassenden fundamentierten Wissen. GLG W.

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Ich finde das ist zu verurteilend formuliert. Natürlich ist Adipositas eine Krankheit wie auch Diabetes Typ 2, Alkoholismus, Parodontose, psychische Erkrankungen usw. Diese Krankheiten nennt man auch Folgeerkrankungen, weil diese Krankheiten eine Folge von etwas geschehenem sind.

das gehört trotzdem zum Leben und keiner hat das Recht jemanden vorzuwerfen eine Folgeerkrankung zu haben. Wenn es geschehen ist hilft es keinem weiter wenn man die Fehler aufzählt. Es gibt keinen Menschen der nicht irgendwann in seinem Leben eine Folgeerkrankung erleidet oder mit Verschleißerscheinungen zurechtkommen muss.

in diesen Situationen hilft es leider nicht den Leuten Vorwürfe zu machen. Im Gegenteil man verschlimmert somit eigentlich nur den Teufelskreis in dem sich ein Mensch befindet.

PicaPica  20.10.2020, 13:36

Hervorragend und ganz genau so ist es, außerdem hat Niemand Handlungsmöglichkeiten in der Vergangenheit, also diese viele Zeit mit "Hätte, wäre, Konnte", ist absolut verschwendet.

In einem Raucherentwöhnungsbuch habe ich das auch mal gelesen, dass da erwähnt wurde, nicht die gesundheitlichen Gefahren zu erwähnen, die kennt ein Raucher selbst zur Genüge, sondern die zukünftigen Schritte zum Ziel, LG.

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