Frage zum Tarifstreit im Öffentlichendienst?
Montag war ja großer Streik im öffentlichen Dienst. Dann wurde verhandelt und keine Einigung erzielt. Aktuell ist eine Schlichtungskommission eingesetzt und alle hoffen auf eine Einigung oder diskutieren nun das Verhalten der Gewerkschaften oder der Arbeitgeber.
Meine Frage ist eine die ich heute im Radio gehört habe:
"Warum zahlen wir Menschen denen wir unsere Kinder anvertrauen so viel mehr als den Menschen denen wir unser Geld anvertrauen oder den Klassenerhalt unseres Liebingssportvereins?"
Eine Kitaleiterin kann laut meiner Kurzrecherce im Internet mit einem Einkommen von 3.588 € im Monat rechnen.
Eine Filialleiterin einer Sparkasse verdient 4000-6000 Euro.
Praxisanleiterin im Pflegedienst verdient ca. 3.500 €
Ein Professor an der Universität beginnt mit ca. 5.900 €
Ich rede jetzt bewusst noch nicht von den Managern großer Banken oder Industrieunternehmen.
Ich glaube wir könnten unseren Fachkräftemangel in zwei Jahren beseitigt haben, wenn wir ErzieherInnen, Pflegekräften und Verwaltungsmitarbeitern einfach dieselben Möglichkeiten von Bonuszahlungen für besonders gute Arbeit einräumen und ihnen im Falle einer Kündigungen dieselben Abfindungen zahlen wie den Managern und Aufsichtsräten von zum Beispiel Flughafengesellschafften, Bankmanagern oder Bundesligatrainern.
Warum also gibt es immer noch diese Verdienstpyramide?
5 Antworten
Nun die Leistungszulage kennt der TVöD bereits. Theoretisch. Praktisch - meiner Kenntnis relativ selten in der Anwendung und richtet sich nach meiner Erinnerung an die Eingruppierung. Dann besteht im öffentlichen Dienst immer die Möglichkeit, dass die Zulagen dann nach passendem Parteibuch und Nase bezahlt werden.
Deine Frage ? Ironie oder Fehler?
Warum zahlen wir Menschen denen wir unsere Kinder anvertrauen so viel mehr als den Menschen denen wir unser Geld anvertrauen oder den Klassenerhalt unseres Liebingssportvereins?"
Die ursprüngliche Frage, die hier nicht neu ist, ersetzt das mehr durch weniger.
Warum die Pyramide - weil die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes keine Lobby haben, von Steuergeldern bezahlt werden, als Faulenzer vermutet werden, grundsätzlich unfreundlich und falsch agieren, ihre Leistung schwer meßbar und nicht in einer Bilanz darstellbar ist. ..
und die öffentlichen Kassen leer sind.
Die Frage muss also lauten - warum ist einem Erziehung, Bildung, Gesundheit.... nicht wert die entsprechenden Haushalte zu ändern. Warum nicht den Wasserkopf abbauen und das eingesparte Geld ins Mittelfeld stecken. Immer weniger Pferde müssen die immer mehr werdende Reiter tragen. Und immer noch wundern sich die Reiter, dass immer mehr Pferde zusammen brechen.
Die Erzieherin wird in der S8a bezahlt zwischen 2.900 € und 3.700 € aktuelle Tabelle, die Leiterin kommt drauf an wie viel Kinder, die Kinderpflegerin in der S3 oder S4 zwischen 2500 und 3300 € für eine Vollzeitstelle .
Die Gesundheitspflegerin mit Weiterbildung beginnt bei 3.200€ Grundgehalt.
Der Mechatroniker bei Mercedes soll mit dem Gehalt bei 3.000€ liegen.
Das sind keine Erzieherinnen sondern Kinderpfleger, die haben kaum Ausbildung und da ist es einfach so das man wenig verdient.
Oder möchtest du Bürgergeldlern auch 4000 Brutto geben?
Ähm. Eine Kitaleiterin in keine Kinderpflegerin. Das sind Erzieher. Mag sein, dass es Quereinsteiger gibt, aber normalerweise es eine Ausbildung zur Erzieherin und dann noch eine Weiterbildung noetig.
zum Teil ..bin ich deiner Meinung.....
es kommt aber auch auf den Ausbildungsstand an, das darfst du nicht vergessen !
es kann nichtJemand 4 000 € verdienen der nur eine einjährige Ausbildung hat!
Ein Intendant im öffentlich-rechtlichen Rundfunk schafft es auf 300.000€/Jahr.
Die Forderungen der Gewerkschaften Verdi/DBB/EVG sind begründet.
Ob die Schlichtung gelingt, kann dahingestellt bleiben.
"Kein Geld" ist kein Argument, denn das haben die Beschäftigten im öffentlichen Dienst auch nicht.
Die Arbeitgeber sind gefordert.
Weil der soziale Sektor kein Geld einbringt. Das passt nicht gut in eine kapitalistische Gesellschaft.