Findet ihr es traurig das man diese ganzen Überlebens- und Notfallgeräte nie braucht?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Genau das ist das Problem an der Popularität des Preppings: viele tun es um im Notfall besser dazustehen als andere, was in ihrem aktuellen Leben nicht der Fall ist. Das geht soweit, dass sie sich Notfälle und Krisen regelrecht herbeiwünschen.

Prepping sollte man machen, um sich UND SEINE LIEBsten vor den Problemen in Notsituationen zu schützen. Wobei viele von den Lone-Wulf Bushcraftern gar keine Liebsten haben. Sonst wäre in jedem zweiten Youtube Bug Out Bag ein Kuscheltier und Spielzeug.

Im besten Fall vermeidet man dadurch erst die Not in einer Situation, im schlimmsten Fall wird durch Prepper aus einer kritischen Situation überhaupt erst ein Notfall(Egoismus, Ausnutzen, mangel an Hilfsbereitschaft etc.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Kriegstaube 
Fragesteller
 30.05.2023, 21:25

Kuscheltier - gefüllt mit brennbare materialien, für das nächste lagerfeuer ^^

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BackupBone  31.05.2023, 08:26
@Kriegstaube

Wenn man in der Notaufnahme/Turnhalle oder wartend im Auto sitzt, aufgrund von Wohnhausbrand oder Evakuierung wegen Waldbrand/Überschwemmung/Blindgänger, dann hilft einem brennbares Material nicht die Bohne. Dann heisst es weinende/gelangweilte Kinder oder den eigenen Magen/Kopf zu beruhigen. Diese Krisen sind meiner Familie in den letzten Jahren tatsächlich passiert oder sehr wahrscheinlich gewesen.

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Findet ihr es traurig das man diese ganzen Überlebens- und Notfallgeräte nie braucht?

Nein.

Genauso wenig wie ich es bedaure, wenn ich den Erste-Hilfe-Kasten im Auto oder die Notrufnummer nie benötigen sollte.

Davon abgesehen:

Es kommt ja darauf an, was man sich für ein Zeug holt (und ob man das überhaupt macht). Denn wenn man sowieso gerne draußen in der Natur ist, campen geht und ähnliches, dann kann man ja sinnvolle Dinge kaufen, die man auch ohne Notfall draußen durchaus verwenden kann. Dann würde ich nicht den ggf. gar nicht zu reinigenden "Filter-Strohhalm" kaufen, sondern einen Wasserfilter, den ich auch wirklich benutzen, danach wieder reinigen und wieder weglegen kann. Oder einen brauchbaren Gaskocher, den ich nicht nur draußen im Urlaub verwenden kann sondern der mir notfalls auch bei einem Stromausfall ermöglicht mir noch Essen heiss zu machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber jahrelang draußen unterwegs

Wie du hier schon reichlich gelesen hast, ist haben besser als brauchen. Das Katastrophenamt der Bundesregierung, BBK, rät (in letzter Zeit dringender), sich zu bevorraten und möglichst für jedes Familienmitglied einen Notfallrucksack zu packen. Denn wenn der Notfall eintritt, sind Rettungskräfte oft überfordert und es kann dauern. In letzter Zeit sind solche Notfälle öfter aufgetreten und dann Gnade dem, der im Schlafanzug und Puschen dasteht!

Flüchtlinge aus der Ukraine erzählten, dass sie dem Rat gefolgt seien, ihr Auto immer vollgetankt zu haben. Als es dann soweit war, mußten sie sich nicht in die lange Schlange an den Tankstellen einreihen, sondern konnten bis Polen durchfahren.

Man muss ja kein Kolonialladen im Keller haben, aber für 14 Tage für jedes Familienmitglied genug zu essen und zu trinken.

Nicht traurig:

Erste Hilfe Tasche im Auto (Einmal in 15 jahren gebraucht)

Mehrere Rauchmelder im Haus (nie gebraucht)

Feuerlöschertraining (nie gebraucht)

...

Tragbare Stromgeneratoren hab ich schon mal gebraucht.

Wasserfilter brauchte ich noch nie. In Deutschland gibt es sicheres Trinkwasser.

ABER: manche der Gegenstände die der FS oben aufzählt sind ja auch nicht für den Alltag gedacht oder für den Nutzen in der Stadt. manche Fähigkeiten kommen auch aus anderen teilen der Erde. Sein Wissen zu erweitern wie man in einem Notfall improvisieren kann ist nicht falsch.

Es wird aber heutzutage viel Billig-Ausrüstung verkauft die man nicht braucht.

Naja, grundsätzlich geht es bei Werbung oft darum, potentiellen Kunden Produkte anzudrehen, die sie nicht brauchen. Sei es ein 8K Fernseher, ein Kühlschrank mit W-LAN oder eine Kaffeemaschine mit Teefunktion. Vieles braucht eigentlich kaum einer und trotzdem wird es oft genug verkauft.