Aufklärung und Alternativen zu Weihnachten im Schuhkarton?

8 Antworten

Aufklären könntest du sie über Facebook, da lesen echt viele Leute mit und werden es sicher auch weiter verbreiten.

Bei uns gibt es die Möglichkeit, so etwas ähnliches zu machen, allerdings veranstaltet das nicht die Kirche, sondern die Gemeinde. Du packst auch genauso wie bei Weihnachten im Schuhkarton Päckchen für Kinder, allerdings gehen diese an die Tafel unserer Stadt, wo es dann Kinder von Familien bekommen, die sich keine große Bescherung zu Weihnachen leisten können. Das organisiert bei uns alles die Stadt, die Kirche redet da nicht mit.

MissSweetgirl  26.10.2014, 12:00

Vielleicht gibt es so etwas auch bei euch oder in der Nähe von euch?

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dasbigC 
Fragesteller
 26.10.2014, 12:00

Facebook habe ich leider nicht, da mir das mit den Daten etc zu unsicher ist :/

Cool, ich schaue mal nach, ob ich sowas auch für meine Heimat finde!:) Danke!

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aurata  27.10.2014, 22:55
@dasbigC

Facebook ist eine gute Plattform, um viele Menschen zu erreichen. Wie viel persönliche Daten du dort von dir preisgibst, das hängt von dir ab. Eine neue E-Mail Adresse, von einem kostenlosen E-Mail Anbieter und ein Pseudonym reicht vollkommen.

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dasbigC 
Fragesteller
 27.10.2014, 23:43
@aurata

Ich werde darüber nachdenken :) danke

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Hallo bigC, :-)

bevor ich die Fragen aus meiner Sicht beantworte, noch ein paar Infos, damit Sie wissen, woher die Antwort kommt:

Ich besuche eine Freikirche (also auch so ein evangelikaler Verein ;-) ). Wir sammeln schon seit Jahren solche Schuhkartons und geben sie an die Sammelstelle weiter. Wobei wir nichts davon haben außer viel Arbeit und einem schönen, warmen Gefühl. Aber dadurch haben wir auch Einblick in die Vorgehensweise von Geschenke-der-Hoffnung.org(Womit ich natürlich nicht sagen will, daß ich über eine Aktion dieser Größenordnung komplett Bescheid weiß).

  • Bei der Aktion geht es tatsächlich nicht um Nachhaltigkeit, sondern darum, benachteiligten Kindern einfach nur zu Weihnachten eine Freude zu machen.

  • Hinter der Aktion steht tatsächlich Franklin Graham, der Sohn von Billy Graham, der die Aktion gegründet hat. Es stimmt wohl auch, daß Franklin Graham den Islamismus als böse bezeichnet hat. (ts,ts...sowas tut man nicht. Wegen den paar Enthauptungen...)

  • Die Schuhkartons müssen geöffnet werden. Schon aus zollrechtlichen Gründen und auch um die gebrauchten Zahnbürsten rauszufischen, die manche Leute verschenken wollen (kein Witz!) oder um halbleere Kartons aufzufüllen.

  • Die Kartons werden soweit ich weiß, nicht nach Religionszugehörigkeit verteilt, sondern an alle Kinder in einer Schule oder Gemeinde. Würden die Kartons nur an christliche Kinder verteilt werden, dann wäre der Aufschrei überall groß. Und stellen sie sich mal die Kinder vor, wenn in der Schule der LKW vorfährt und nur die christlichen Kinder einen Karton bekommen...

  • Daß eine Broschüre beigelegt wird, stimmt nicht. Auf der Webseite von Geschenke-der-Hoffnung.org, woher Sie vermutlich den Link haben, wird das erklärt.

So, nun zu den Fragen:

Zur zweiten zuerst: Ich kenne einige "Nachahmeraktionen" (im positiven Sinn gemeint), ich kenne auch Leute, die selber mit dem LKW nach Rumänien fahren. Aber allen ist eines gemeinsam: Es sind meist christliche Gruppierungen. Das könnte daran liegen, daß sich sonst niemand um solche Kinder kümmern will. Kostet ja erstmal nur Geld und kommt nichts zurück außer fröhlichen Kindern. Normalerweise leiden ja meist nur Christen am Helfersyndrom.

Und zur ersten Frage: Was ist das Ziel dieser Aufklärung? Daß die Kinder keine Kartons mehr bekommen? Das wäre doch schade. Selbst wenn die "Hintermänner" finstere Absichten verfolgen sollten (was nicht der Fall ist), dann lebt diese Aktion doch vor allem vom Engagement vieler Menschen (vorwiegend Frauen, die ihre Zeit und Räume opfern), die nur die Freude der Kinder im Blick haben und sich nicht mit einem teuflischen Grinsen die Hände reiben, daß wieder einmal ein Heidenkind eine christliche Broschüre lesen muß und dadurch eine Gehirnwäsche verpaßt bekommt. Nein, es geht um nichts weiter, als die Kinder für eine kurze Zeit glücklich zu machen, bevor sie die Armut im Alltag wieder einholt. Wogegen wollen Sie also aufklären?

Schöne Weihnachten, falls Sie so ein Missionsfest feiern ;-)

aurata  27.10.2014, 22:28
Nein, es geht um nichts weiter, als die Kinder für eine kurze Zeit glücklich zu machen, bevor sie die Armut im Alltag wieder einholt.

Dann hast du etwas falsch verstanden und bist über die Ziele der Aktion schlecht informiert.

Auf der Homepage der "Veranstalter" (DEIN Link) ist es ganz deutlich nachzulesen:

Anliegen von Weihnachten im Schuhkarton ist es, „Not leidenden Kindern auf der ganzen Welt auf erlebbare Weise Gottes Liebe zu zeigen und gemeinsam mit den Ortskirchen die frohe Botschaft Jesu weiterzugeben...“

Und weiter ebendort:

Sofern es vor Ort erlaubt ist, wird die Verteilung der Schuhkartons in ein weihnachtliches Rahmenprogramm eingebettet, das den Grund für Weihnachten erläutert: die Geburt Jesu. Im Rahmen dieser Weihnachtsfeier wird auch ein Heft in der Landessprache angeboten, das kindgerecht erzählte Bibelgeschichten enthält.

Es liegt hier auf der Hand, dass die bedürftigen Empfänger nur schlecht die Belehrungen, die Heftchen oder die "Kurse" ablehnen können, wenn man denen das schon so nett vor die Nase hält und dazu noch Geschenke verteilt. Ebenso ist es logisch, dass ein Kind "Interesse bekundet", wenn es so tolle Geschenke bekommt.

Ich finde die Aktion richtig mies. Nicht von dir und den fleißigen Helfern, die gar nicht wissen, um was es wirklich geht, sondern von den "Seelenfänger" der Kirche. Man sollte helfen ohne Gegenleistung zu verlangen, auch ohne indirekt Gegenleistung zu fordern. Die notleidenden Empfänger werden aber hier manipuliert und mit Geschenken 'bestochen' (siehe Ziel der Aktion). Das ist einfach hässlich.

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dasbigC 
Fragesteller
 27.10.2014, 22:59
@aurata

Danke für den ergänzenden Kommentar :) Den Text oben wollte ich auch zitieren, aber habe ihn nicht mehr gefunden, also vielen Dank dafür!:)

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martin7812  28.10.2014, 16:53
@aurata

Dann hast du etwas falsch verstanden und bist über die Ziele der Aktion schlecht informiert.

Wenn es tatsächlich stimmt, dass keine Broschüren in die Kartons reingepackt werden, kann die Aktion keine solchen Ziele verfolgt haben!

Welchen Sinn sollte es machen, einem Kind kommentarlos Geschenke zu geben, wenn man derartige Ziele hat?

Für mich wäre einmal sehr interessant zu wissen, ob das mit den Broschüren wirklich stimmt oder nicht.

Kindern ... Gottes Liebe zu zeigen

Wenn du die christliche Ausdrucksweise kennen würdest, würdest du wissen, dass dieser Satz lediglich aussagt, dass hinter dem sozialen Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter religiöse Motive stehen. Darüber, ob Missionierung betrieben werden soll oder nicht, sagt dieser Satz nichts aus.

die frohe Botschaft Jesu weiterzugeben

Auch diese Floskel sagt nicht unbedingt etwas über Missionierungstätigkeit aus.

Im Rahmen dieser Weihnachtsfeier ...

Weihnachtsfeiern gibt es in der Regel nicht in Ländern, in denen eine andere Religion vorherrschend ist. In muslimischen Ländern wären Weihnachtsfeiern wahrscheinlich sogar verboten.

Da (laut Zahlen aus Wikipedia) nur etwa 5% der Menschen weltweit Atheisten sind und diese (ebenfalls laut Wikipedia) eher zu wohlhabenderen Menschen zählen, kannst du davon ausgehen, dass über 95% der an diesen Feiern teilnehmenden Kinder sowieso aus einem christlich geprägten Elternhaus stammen und daher von den Eltern bereits eine entsprechend religiöse Erziehung erhalten.

... wird auch ein Heft ... angeboten ...

Das Heft liegt also NICHT im Karton, ansonsten wäre es sinnlos, auf der Weihnachtsfeier noch solche Hefte zu verteilen.

Ich finde die Aktion richtig mies. ... Die notleidenden Empfänger werden aber hier manipuliert und mit Geschenken 'bestochen' ...

Selbst wenn Missionierung das Hauptziel dieser Aktion wäre, solltest du bedenken, dass keine der evangelikalen Gruppierungen oder Kirchen, die an dieser Aktion teilnehmen, irgend einen Nutzen von dieser Aktion haben.

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dasbigC 
Fragesteller
 27.10.2014, 22:42

Hallo :)

Ich selbst wurde zwar katholisch erzogen, aber habe mit der Kirche eigentlich nur noch relativ wenig am Hut, da es einfach in vielen Dingen unterschiedliche Ansichten gibt. Nach der Meinung der Kirche käme ich in die Hölle, wenn ich nicht Dinge bereue, die aus meiner Sicht nicht bereut werden müssen.

Dass Sie sich da so engagieren, finde ich gut :) Aber das ist ja bei allen Ehrenämtern so, dass man viel Arbeit damit hat und "nur" die Freude der Menschen zurückbekommt (was es auf jeden Fall wert ist!!!)

Ich sage ja auch nicht, dass die Aktion nur schlecht ist.. Ich glaube nur, dass einige Menschen damit nicht einverstanden wären, wenn sie darüber Bescheid wüssten, was bzw wer hinter dieser Aktion steht.

Bei der Aktion geht es tatsächlich nicht um Nachhaltigkeit, sondern darum, benachteiligten Kindern einfach nur zu Weihnachten eine Freude zu machen.

Das ist wirklich eine schöne Idee, aber es werden auch Geschenke an Kinder verteilt, die überhaupt kein Weihnachten feiern, da sie nicht christlich sind. Natürlich verstehe ich, wieso, und ich finde es auch richtig, kein Kind auszuschließen, nur weil es einer anderen Religion angehört.. Aber trotzdem wäre eine gezielte Entwicklungshilfe sinnvoller, dann wäre die Situation in den betreffenden Ländern bzw Familien vielleicht in ein paar Jahren soweit, dass die Eltern ihren Kindern selbst Geschenke kaufen könnten, und zwar auch die, die sie sich wünschen, und nicht irgendwelche Dinge für Kinder in einer bestimmten Altersklasse (wie gesagt, trotzdem finde ich die Aktion eine schöne Idee, aber die Kinder sind nunmal verschieden, zB würde sich Mädchen1 sehr über eine Barbie freuen, während Mädchen2 damit überhaupt nichts anfangen kann..)

Hinter der Aktion steht tatsächlich Franklin Graham, der Sohn von Billy Graham, der die Aktion gegründet hat. Es stimmt wohl auch, daß Franklin Graham den Islamismus als böse bezeichnet hat.

Er hat tatsächlich den Islam, nicht den Islamismus als böse bezeichnet. Und eine Religion kann meiner Meinung nach nicht per se böse oder schlecht sein. Das sind nur die Fanatiker. Zu denen Franklin Graham auch gehört, bspw ist er ein radikaler Gegner der Homo-Ehe. Auch hat Herr Graham Barack Obama unterstellt, heimlich Muslim zu sein bzw als Präsident ungeeignet zu sein, da er der Sohn eines Muslims ist.

(ts,ts...sowas tut man nicht. Wegen den paar Enthauptungen...)

Der größte Teil der Muslime auf der Welt hat weder jemanden enthauptet, noch heißen sie solche Taten gut. Also, wie gesagt, Islam ist nicht Islamismus, und Herr Graham hat eindeutig gegen letzteren gehetzt und ihn als "böse" bezeichnet.

Die Schuhkartons müssen geöffnet werden. Schon aus zollrechtlichen Gründen und auch um die gebrauchten Zahnbürsten rauszufischen, die manche Leute verschenken wollen (kein Witz!) oder um halbleere Kartons aufzufüllen.

Ja, von solchen Fällen habe ich auch bereits gehört und das ist wirklich abartig-.- Aber gegen das Öffnen der Kartons habe ich ja gar nichts gesagt. Das verstehe ich völlig und das stellt auch gar kein Problem dar.

Die Kartons werden soweit ich weiß, nicht nach Religionszugehörigkeit verteilt, sondern an alle Kinder in einer Schule oder Gemeinde. Würden die Kartons nur an christliche Kinder verteilt werden, dann wäre der Aufschrei überall groß. Und stellen sie sich mal die Kinder vor, wenn in der Schule der LKW vorfährt und nur die christlichen Kinder einen Karton bekommen...

Das habe ich auch nirgendwo behauptet. Aber da haben Sie völlig Recht, das wäre nicht in Ordnung. Trotzdem glaube ich, dass zielgerichtete Entwicklungshilfe sowohl für christliche als auch für nichtchristliche Kinder sinnvoller ist als ein Karton mit Weihnachtsgeschenken.

Daß eine Broschüre beigelegt wird, stimmt nicht. Auf der Webseite von Geschenke-der-Hoffnung.org, woher Sie vermutlich den Link haben, wird das erklärt.

"Bei Verteilungen von "Weihnachten im Schuhkarton" wird, sofern erlaubt, auch ein Heft in der Landessprache angeboten, das kindgerecht erzählte Bibelgeschichten enthält." Stimmt, das hatte ich etwas falsch verstanden. Tut mir leid. Richtig ist, dass die Broschüren während der Weihnachtsfeier, bei der die Verteilung der Geschenke stattfindet, verteilt werden, und zwar nicht nur an die Kinder, sondern auch an deren Eltern, die darüber hinaus auch zu Missionierungskursen (siehe Frage) eingeladen werden. Für die die Organisation "Geschenke der Hoffnung" auch um Spenden wirbt..

Ich kenne einige "Nachahmeraktionen" (im positiven Sinn gemeint), ich kenne auch Leute, die selber mit dem LKW nach Rumänien fahren.

Könnten Sie mir evtl die Namen der Nachahmeraktion nennen, falls Sie diese wissen?:)

Aber allen ist eines gemeinsam: Es sind meist christliche Gruppierungen.

Das stört mich ja wie gesagt prinzipiell nicht, das Problem ist nur die dahinter stehende Missionierungsarbeit von Weihnachten im Schuhkarton.

(weiter im nächsten Kommentar)

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dasbigC 
Fragesteller
 27.10.2014, 22:54
@dasbigC
Das könnte daran liegen, daß sich sonst niemand um solche Kinder kümmern will.

Das könnte aber auch daran liegen, dass hier in Deutschland überwiegend Christen leben, und sie demzufolge wahrscheinlich auch überwiegend mit Christen zu tun haben. Ich jedenfalls kenne auch genügend nichtchristliche Menschen, die für solche Kinder spenden. Und zwar ohne sie für irgendeine Religion anwerben zu wollen.

Normalerweise leiden ja meist nur Christen am Helfersyndrom.

Sie sollten aufhören zu pauschalisieren und Christen als Gutmenschen darzustellen. Im Namen Gottes passierten und passieren sehr viele schlimme Dinge.

Was ist das Ziel dieser Aufklärung? Daß die Kinder keine Kartons mehr bekommen?

Nö. Dass die Menschen über die Hintergründe der Aktion aufgeklärt werden. Es ist ja jedem selbst überlassen, trotzdem sein Päckchen zu packen, aber es werden auch einige nicht richtig finden, zu welchem Zweck ihre liebevoll gepackten Geschenke dann instrumentalisiert werden. Ich beispielsweise werde mir jetzt eine andere Möglichkeit suchen, zu spenden. Da wird sich ein anderes Kind freuen. Zum Beispiel bei einer SOS-Kinderdorf-Patenschaft, bei der dem Kind dauerhaft ein sicheres Zuhause, genug zu Essen und gute Bildung garantiert wird. So schön die Idee mit dem Schuhkarton auch ist, ich denke dass andere Sachen deutlich sinnvoller sind..

Nein, es geht um nichts weiter, als die Kinder für eine kurze Zeit glücklich zu machen, bevor sie die Armut im Alltag wieder einholt.

Und warum bitteschön kommen Ihre achso tollen Hintermänner nicht auf die Idee, die Armut zu bekämpfen?!

Schöne Weihnachten, falls Sie so ein Missionsfest feiern ;-)

Auch wenn es noch ein wenig früh ist, wünsche ich Ihnen auch ein fröhliches Weihnachtsfest :) Ja, auch ich feiere Weihnachten, sogar sehr gerne, da es keine friedlichere, schönere und wunderbarere Zeit im Jahr gibt :) Auch wenn ich nicht glaube, dass dieser "Geist der Weihnacht" von Gott ausgeht, sondern von uns Menschen. Aber eigentlich ist das ja auch egal, solange wir alle ihn genießen ;)

PS: Danke für eine Antwort aus einem etwas anderen Blickwinkel :)

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geschoepf  27.10.2014, 23:41
@dasbigC

Ich würde gern für die Kommentare unter dieser Antwort "Daumen Hoch´s" geben, ist aus unerfindlichen Gründen seit einigen Wochen leider nicht mehr möglich.

Sei´s drum, ihr sprecht mir aus dem Herzen. Die Motivation dieser Freikirchen, die sich bei solchen Aktionen gern ökumenisch schmücken und sich als Geschenkpaketannahmestelle anbiedern, hat den Hintergrund, ahnungslose, wohlmeinende Menschen anzulocken.

Die Aufklärung hier ist ein kleiner Ansatz, wenigstens einigen Menschen die Augen zu öffnen.

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dasbigC 
Fragesteller
 27.10.2014, 23:47
@geschoepf
Ich würde gern für die Kommentare unter dieser Antwort "Daumen Hoch´s" geben, ist aus unerfindlichen Gründen seit einigen Wochen leider nicht mehr möglich

Bei mir gehts zum Glück noch, deshalb kriegst du gleich mal einen ;)

Ja, das regt mich echt auf seit ich davon erfahren habe.. Kann man evtl irgendwas dagegen machen, dass diese Organisation das dzi-Spendensiegel hat? Wahrscheinlich eher nicht, oder?:/ Die Spenden kommen ja an..nur zu welchem Zweck..

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AlfBraun  28.10.2014, 22:09
@dasbigC

Hallo nochmal,

es war wirklich nicht meine Absicht, hier eine Glaubensdiskussion anzufangen. Deshalb werde ich das hier auch nicht weiter tun. Zwei Dinge noch, die vielleicht besser zur ursprünglichen Fragestellung passen:

  • Diese Aktion soll ja nachhaltige Entwicklungshilfe nicht ersetzen und nicht verhindern. Aber danach war ja in der Ursprungsfrage nicht gefragt. Wenn es um Kinderpatenschaften geht, kann ich Childfund empfehlen (www.childfund.de). Ich habe dort schon seit 25 Jahren mehrere Patenschaften und durch den direkten Kontakt zu den Kindern immer die Gewißheit, daß das Geld da ankommt, wo es soll. Auch hier gibt es noch weitere ähnliche Werke, die ich aber nicht selbst kenne.

  • Und zu den "Nachahmern": Die ich kenne, sind wie gesagt richtig böse Missionarswerke ;-). Aber die Frage läßt sich einfach bei Google beantworten: Einfach ' Aktion Schuhkartons -"Weihnachten im Schuhkarton" ' eingeben, dann kommen alle anderen. Und dann durchklicken, es sind einige rein weltliche dabei.

Danke für den Kommentar. :-)

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Hallo du: Wenn du nachhaltig etwas für afrikanische Kinder tun willst, denke ich nicht, dass die Aktion der richtige Weg ist.

Ich habe ein Jahr in einem tansanischen Waisenhaus gearbeitet. Wenn du möchtest, vermittele ich dir den Kontakt an meine Nachfolger und sie sagen dir, was du spenden kannst, das direkt vor Ort eingesetzt werden kann.

Oder übernimm eine Schulpatenschaft für ein Kind.

dasbigC 
Fragesteller
 27.10.2014, 21:52
Wenn du nachhaltig etwas für afrikanische Kinder tun willst, denke ich nicht, dass die Aktion der richtige Weg ist.

Es geht mir nicht speziell um afrikanische Kinder, sondern generell um alle, die Hilfe bzw Unterstützung brauchen ;)

Aber ja, das wäre echt nett, wenn du mir den Kontakt geben könntest :)

Ich denke gerade über eine SOS-Patenschaft für ein Kind nach, weiß allerdings nicht ob ich das als Studentin hinbekommen werde, aber ich schaue mal ;) Sonst geht ja auch eine Dorfpatenschaft oder so, das kostet dann nicht ganz soviel :)

Danke für deine Antwort :)

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aurata  27.10.2014, 22:31
@dasbigC

Kennst du oxfam?

Das ist eine Organisation, die keinen religiösen Hintergrund besitzt udn ermöglicht den Spendern direkte Hilfe zu leisten, z.B. indem man mit wenig Geld einen Schaf, oder eine Ziege an bedürftige Menschen verschenkt:

http://www.oxfam.de/spenden/unverpackt

Das kann man auch jederzeit machen, sogar zum Weihnachten - und ganz ohne Heftchen und religiösen Feierlichkeiten. Bei Oxfam findet man auch weitere Projekte, die in meinen Augen unterstützungswürdig sind.

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dasbigC 
Fragesteller
 27.10.2014, 23:44
@aurata

Ja, den Flyer habe ich schon zuhause liegen - aber trotzdem danke für den Tipp ;)

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Ich packe jedes Jahr Kartone, sogar jedes Jahr einige mehr als im Vorjahr. Ich habe mich schon beschäftigt mit den Up- und Downsides, die so diskutiert werden.

So und jetzt nehmen wir mal an, ich finde das plötzlich auch ganz doof, und will keine Kartons mehr packen. Dann tu ich was, um jemandem zu helfen? Geld spenden etwa? Es ist das Letzte, was ich tun will, denn die Gelder landen bekanntlich überall, nur nicht beim Kind. Diese Sachspenden kommen aber an. Lieber einem Kind ein paar warem Socken angezogen, als hier herumgestänkert, da kann ich mir nur an den Kopf fassen!

Ich bin Christ, aber nicht übermäßig gläubig im volkstümlichen Sinne, ich gehe beispielsweise nicht zur Kirche und verhalte mich auch nicht so, dass ich anderen meinen Glauben aufzwingen würde. Ich mache mit bei dieser Aktion, weil ich weiß, dass es ankommt.

Und zum Thema Nachhaltigkeit: Woher willst du wissen, dass nicht genau DAS nachhaltig ist? Oft ist die krichliche Einrichtung die einzige im Ort in solchen armen Dörfern (wohin die Päckchen gehen), die Kindern Hausaufgabenbetreuung, Freizeitgestaltung oder ein offenes Ohr anbietet, Betreuung, die Kinder überall auf der Welt dringend brauchen. Der Schuhkarton baut erstmals eine Verbindung auf - warum sonst sollte man auch einen Fuß in die Kirche setzen, von der man eh nichts versteht. Während klein Karlchens Vater abgehauen ist und die Mutter alkoholisiert zu Hause sitzt mit weiteren 8 Kindern, die alle nichmal Schuhe tragen - wer soll klein Karlchen sagen, dass es sich lohnt, zur Schule zu gehen, seine Hausaufgaben zu machen und etwas für eine eigene bessere Zukunft zu lernen? Oft GIBT es in solchen Gebieten nur die Kirche! Du würdest klein Karlchen also lieber in der Gosse sitzen lassen, statt in irgendeiner kirchlichen Gemeinde - welcher auch immer. Tolle Einstellung.

Also geben wir den Kindern lieber gar nichts, damit es auch ihr Leben lang so bleibt. Zu kurz gedacht, selbstsüchtig. Oder welche Entscheidung glaubst du wiegt schwerer? Die Moral, irgend einen Gründer mit seinen eigenen Ansichten bewusst zu unterstützen, der vielleicht unmoralisches tut oder sagt? Oder möglichst vielen Kindern kein Geschenk zukommen zu lassen (indem du andere Leute vom Mitmachen abbringst), was vielleicht, ganz eventuell - ihr Leben grundlegend verbessert hätte, Hoffnung gespendet hätte? Ich sage dir, was schwerer wiegt: Letzteres. Egal vor welchem Gott.


dasbigC 
Fragesteller
 21.05.2016, 13:14

So und jetzt nehmen wir mal an, ich finde das plötzlich auch ganz doof, und will keine Kartons mehr packen. Dann tu ich was, um jemandem zu helfen? Geld spenden etwa? Es ist das Letzte, was ich tun will, denn die Gelder landen bekanntlich überall, nur nicht beim Kind. Diese Sachspenden kommen aber an. Lieber einem Kind ein paar warem Socken angezogen, als hierherumgestänkert, da kann ich mir nur an den Kopf fassen!

Erstens habe ich mich in meiner Frage eindeutig nach Alternativen erkundigt. Und es gibt auch einige (kleinere) Organisationen, die das eben nicht mit missionarischem Hintergrund machen, sondern neutral sind.

Zweitens gibt es auch genug Organisationen, bei denen der allergrößte Teil der Gelder beim Kind ankommt. SOS Kinderdörfer bspw. Es gibt auch noch genug andere Möglichkeiten, um jemandem zu helfen. Zeit spenden zum Beispiel. Die kommt garantiert an.

Und ich habe nicht "herumgestänkert", sondern mich nach Alternativen erkundigt, weil ich mit den Motiven der Organisation nicht einverstanden bin.

Ganz abgesehen davon möchte ich niemanden davon abhalten, dort mitzuarbeiten, das ist doch jedem selbst überlassen. Ich möchte nur, dass die Leute auch über die Hintergründe bescheid wissen. Wenn sie das tun und trotzdem spenden wollen ist das doch völlig okay und ihre Entscheidung.

Und zum Thema Nachhaltigkeit: Woher willst du wissen, dass nicht genau DAS nachhaltig ist? Oft ist die krichliche Einrichtung die einzige im Ort in solchen armen Dörfern (wohin die Päckchen gehen), die Kindern Hausaufgabenbetreuung, Freizeitgestaltung oder ein offenes Ohr anbietet, Betreuung, die Kinder überall auf der Welt dringend brauchen. Der Schuhkarton baut erstmals eine Verbindung auf - warum sonst sollte man auch einen Fuß in die Kirche setzen, von der man eh nichts versteht. Während klein Karlchens Vater abgehauen ist und die Mutter alkoholisiert
zu Hause sitzt mit weiteren 8 Kindern, die alle nichmal Schuhe tragen - wer soll klein Karlchen sagen, dass es sich lohnt, zur Schule zu gehen, seine Hausaufgaben zu machen und etwas für eine eigene bessere Zukunft zu lernen? Oft GIBT es in solchen Gebieten nur die Kirche! Du würdest klein Karlchen also lieber in der Gosse sitzen lassen, statt in irgendeiner kirchlichen Gemeinde - welcher auch immer. Tolle Einstellung.

Hast du auch Belege für deine Behauptung, dass kirchliche Einrichtungen dort oft die einzigen sind?

Außerdem sage ich ja nicht, dass die kirchlichen Einrichtungen per se schlecht sind (auch das steht in meiner Frage), sondern dass ich es falsch finde, anderen Menschen den Glauben aufzudrängen. Warum nicht Hilfe leisten, die die kulturelle und religiöse Vielfalt dort achtet und unterstützt?

Ich finde deine folgende Argumentation übrigens ziemlich geschmacklos. Du denkst dir ein schreckliches Schicksal irgendeines Kindes aus und durch den Schuhkarton wird es gerettet. Und weil ich das System kritisiere, lasse ich das arme Kind in der Gosse sitzen.

Genauso sinnlos wäre es, andersrum zu argumentieren: Du spendest kein Geld an die SOS-Kinderdörfer, obwohl die Waisen helfen, Soforthilfe in Katastrophengebieten leisten, auf Mitarbeiter aus dem jeweiligen Kulturkreis achten, Familienzentren haben, den Menschen eine Ausbildung ermöglichen und sie unterstützen, so gut es geht - ganz ohne missionarische Motivation. Du würdest also lieber die Waisen auf der Straße verrecken lassen, als Geld für die Organisation zu spenden. Tolle Einstellung.

Also geben wir den Kindern lieber gar nichts, damit es auch ihr Leben lang so bleibt. Zu kurz gedacht, selbstsüchtig. Oder welche Entscheidung glaubst du wiegt schwerer? Die Moral, irgend einen Gründer mit seinen eigenen Ansichten bewusst zu unterstützen, der vielleicht unmoralisches tut oder sagt? Oder möglichst vielen Kindern kein Geschenk zukommen zu lassen (indem du andere Leute vom Mitmachen abbringst), was vielleicht, ganz eventuell - ihr Leben grundlegend verbessert hätte, Hoffnung gespendet hätte? Ich sage dir, was schwerer wiegt: Letzteres. Egal vor welchem Gott.

Ich sage ja nirgendwo, dass man nichts mehr geben darf oder sollte. Deshalb habe ich ja auch eindeutig und explizit nach Alternativen gefragt (langsam frage ich mich allerdings, ob du meine Frage überhaupt gelesen hast..).

Es geht mir nicht darum, dass der Gründer dieser Organisation unmoralische Ansichten hat, sondern darum, dass er die Organisation ausnutzt, um Menschen zu beeinflussen. Ich habe nichts gegen gläubige oder religiöse Menschen. Aber ich habe etwas gegen intolerante Menschen. Und dieser Mensch ist so einer. Und das evangelikale Christentum (zu dessen Grundlagen es gehört, die Bibel wörtlich zu nehmen) soll durch die Organisation weiter verbreitet werden. Und das finde ich falsch und teilweise auch gefährlich.

Was ich von deinem "Moralargument" halte, habe ich ja oben schon gesagt. Aber natürlich, jeder, der kein Paket packt, ist böse und unmoralisch, schon klar ;)

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